Konterbier, fettes Essen: Diese Tipps helfen wirklich gegen den Kater
Autor: Melina Münchow
Deutschland, Montag, 03. Januar 2022
Am Morgen nach einer durchfeierten Nacht kommt oft das böse Erwachen. Man wird für seinen Alkoholkonsum von dem Kater bestraft. Hier die besten Kater-Tipps.
Hauptursache für das Unwohlsein nach übermäßigem Alkoholgenuss sind laut des Deutschen Grünen Kreuz ein Mangel an Vasopressin und einer Überproduktion von Acetaldehyd. Beides wird durch Alkoholkonsum ausgelöst. Das Hormon Vasopressin ist für die Regulierung des Wasserhaushaltes der Nieren zuständig. Wird die Ausschüttung dieses Hormons durch den Alkohol gehemmt, scheiden die Nieren zu viel Wasser aus. Viele wichtige Mineralstoffe gehen dem Körper dadurch verloren.
Mit einer geringen Menge des Zellgiftes Acetaldehyd kommt der Körper gut zurecht. Acetaldehyd ist ein Zwischenprodukt und entsteht beim Abbauprozess von Alkohol. Wird die Ausschüttung durch hohen Alkoholkonsum verstärkt kann das eine Beeinträchtigung der Leber und der Gehirntätigkeit zufolge haben.
Tipp 1: Eine gute Grundlage schaffen
Diesen Tipp hat wohl jeder schon einmal gehört: Niemals auf nüchternen Magen trinken! Wie Professor Dr. Sebastian Mueller, leitender Oberarzt am Krankenhaus Salem in Heidelberg und Ko-Direktor des Zentrums für Alkoholforschung an der Universität Heidelberg erklärt, hängt der Effekt, den der Alkohol auf den Körper hat, mit dem Stoffwechsel zusammen. Trinkt man, ohne vorher etwas gegessen zu haben, ist das einzige, das der Körper zu verarbeiten hat, der Alkohol. Hat man hingegen gut zu Abend gegessen, hat der Körper neben den Kalorien aus dem Alkohol auch noch viele andere zu verstoffwechseln und verträgt den Alkohol besser.
Auch zwischendurch immer mal wieder etwas essen ist hilfreich, sagt Isabelle Keller von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Das ist besonders bei längeren Feiern empfehlenswert, wenn man zum Beispiel schon Nachmittags auf dem Festival oder im Park mit Freunden das erste Bier aufmacht. Gut sind fetthaltige Lebensmittel, von denen man sonst vielleicht eher abraten würde. Das Fett ist schwer verdaulich und bleibt damit umso länger im Magen. Wenn man also eine Party veranstaltet, sollte man ein paar belegte Brote, einen Nudelsalat oder Fingerfood wie Nüsse oder Oliven vorbereiten. Damit macht man Gäste nicht nur am Abend glücklich, sondern beschützt sie auch vor einem Kater am nächsten Morgen.
Besonders im Sommer sollte man aber mit längere Zeit ungekühlten Lebensmitteln vorsichtig sein. Keller warnt davor, dass man sich von dem Nudelsalat auf der Grillparty, der bereits seit Stunden außerhalb des Kühlschranks steht, auch leicht eine Magenverstimmung hohlen kann. Dann hat man zwar am Morgen keinen Kater, aber schlecht geht es trotzdem.
Tipp 2: Zwischendurch Wasser trinken
Durch den Alkohol scheiden die Nieren zu viel Wasser aus. Das führt zur Unterwässerung des Körpers und verursacht Kopfschmerzen. Wer am Abend also zwischendurch mal ein Glas Wasser trinkt, beugt der Dehydrierung vor und hat bessere Chancen am Morgen fit zu sein. Mueller weist darauf hin, dass der Wasserbedarf auch davon abhängt, was man trinkt. Während Bier zu einem großen Teil aus Wasser und einem geringeren Teil an Alkohol besteht, ist auch der Wasserverlust des Körpers niedriger. Trinkt man stärkere Getränke wie Wodka, bei denen der Alkoholgehalt deutlich höher ist, muss man auch umso mehr Wasser zu sich nehmen, um den Kater vorzubeugen.
Tipp 3: Bestimmte Getränke meiden
Alkohol ist nicht gleich Alkohol. Wie der Alkohol-Forscher Mueller erklärt, kommt der Körper mit Ethanol an sich gut klar. Bei dem Abbau entstehen allerdings die sogenannten Begleitalkohole, die zu Unwohlsein führen. In einigen alkoholischen Getränken, wie Whiskey, dunklem Rum, Cognac oder auch Wein sind diese Begleitalkohole, oder auch Fustelöle wie Methanol oder Isobutanol allerdings schon von vornherein enthalten. An dem Spruch "Nur Klares ist Wahres." ist also doch was dran!