Kardiale Amyloidose: Das steckt hinter der seltenen Herzerkrankung und so erkennt man sie

2 Min

Bei der kardiale Amyloidose handelt es sich um eine seltene Krankheit. Doch ihre Symptome sind häufig. Wie erkennt man, ob man tatsächlich an der Krankheit leidet?

Eine kardiale Amyloidose kommt nur sehr selten vor und ist unheilbar. Die Seltenheit der Erkrankung ist einer der Gründe, weshalb sie oft erst spät erkannt wird. Doch welche Gründe gibt es noch? Und welche Symptome zeigen sich? Wir verraten dir, was du rund um die kardiale Amyloidose wissen solltest.

Kardiale Amyloidose: Das steckt dahinter

Grundlegend beschreibt eine Amyloidose eine Krankheit, die durch die Ablagerung fehlgefalteter Proteine verursacht wird. Die Ablagerungen können an verschiedenen Organen auftreten. Von einer sogenannten kardialen Amyloidose spricht man dann, wenn das Herz betroffen ist. Sowohl Männer als auch Frauen sowie alle Altersgruppen können daran erkranken.

Gegenüber t-online.de erklärt Dr. Fabian aus dem Siepen, Facharzt für Innere Medizin am Universitätsklinikum in Heidelberg, dass die Wanddicken des Herzmuskels aufgrund der Eiweißablagerungen zunehmen. Das wiederum führt dazu, dass das Herz in seiner Leistung geschwächt wird. Das Herz verliert an Pumpkraft. So kann sich eine Herzschwäche entwickeln.

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten der kardialen Amyloidose. Die überwiegende Mehrheit der Patienten hat entweder die Leichtketten-Amyloidose (kurz: AL-Amyloidose) oder die Transthyretin-Amyloidose (kurz: ATTR-Amyloidose). Diese beiden Arten kommen am häufigsten vor. Bei der AL-Amyloidose ist es so, dass die körpereigenen Immunzellen fehlgefaltete Proteine herstellen. Bei einer ATTR-Amyloidose hingegen stellt die Leber die fehlgefalteten Proteine her. Es gibt verschiedene Ursachen, die hinter einer kardialen Amyloidose stecken können. Eine der häufigsten Ursachen sind erworbene Störungen sogenannter Plasmazellen, die sich im Knochenmark befinden. Eine weitere häufige Ursache stellen erworbene Veränderungen des Erbguts (Mutationen) dar. In bestimmten Genen führen Mutationen dazu, dass die zugehörigen Eiweiße falsch konstruiert werden. Diese können sich dann an bestimmten Organen ablagern.

Typische Symptome, Diagnose und Behandlung

Eine kardiale Amyloidose wird oft erst spät erkannt. Ein Grund dafür ist die Seltenheit der Erkrankung: Laut der Deutschen Herzstiftung e.V. schätzt man, dass etwa 8–12 Menschen von 1 Million betroffen sind. Ein zweiter Grund liegt bei den Symptomen. Sie sind sehr unspezifisch, d.h. dass sie bei vielen verschiedenen Erkrankungen auftreten könnten. Das macht es schwer, sie direkt zuzuordnen. Mögliche Symptome sind:

  • Erschöpfung
  • Gewichtsverlust
  • Atemnot und Kurzatmigkeit
  • Ohnmachtsanfälle
  • Wassereinlagerungen
  • Herzrhythmusstörungen, wie beispielsweise Herzrasen
  • Schwindel
  • niedriger Blutdruck

Laut t-online.de kann es sein, dass die Erkrankung erst nach Jahren diagnostiziert wird. Bei der Diagnose können unter anderem bildgebende Verfahren, laborchemische Untersuchungen von Blut und Urin sowie eine Herzmuskel-Biopsie zum Nachweis von Amyloid-Ablagerungen eingesetzt werden.  Zwar kann die Krankheit nicht geheilt werden, jedoch schränkt sie viele Patienten bei optimaler Behandlung nur wenig im Alltag ein. Teil der Behandlung können Sport, bestimmte Medikamente und eine gesunde Ernährung sein. Wie die Behandlung konkret aussieht, hängt von der Art der abgelagerten Eiweiße und dem betroffenen Organ ab. Hältst du dich an die Empfehlungen der Ärztin, kannst du selbst dazu beitragen, dass die Erkrankung dir keine schweren Probleme bereitet.

Wie bei fast jeder Krankheit ist auch bei der kardialen Amyloidose wichtig, dass die Diagnose so früh wie möglich erfolgt. So kann schnellstmöglich eine individuelle Therapie begonnen werden. Bemerkst du bei dir einige der genannten Symptome, solltest du diese deshalb unbedingt ärztlich abklären lassen.

Vorschaubild: © CC0 / Pixabay / DarkoStojanovic