Im Koma liegen: Was passiert dabei mit dem Körper?
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Mittwoch, 08. November 2023
Schwere Krankheiten oder Unfälle können einen Menschen ins Koma versetzen. Was passiert dabei in unserem Körper und wie wirkt es sich auf die Gesundheit aus?
- Warum fallen Menschen ins Koma?
- Wie unterscheiden sich Koma, Wachkoma und künstliches Koma?
- Was passiert im Körper bei einem künstlichen Koma?
Bei dem Gedanken daran, wie ein Mensch im Koma liegt, haben viele wahrscheinlich das Bild von einer Person im Kopf, die in einem Krankenhausbett liegt, an verschiedene Geräte angeschlossen ist und keine Reaktionen mehr von sich gibt. Ein Koma kann allerdings auch eine schwere Form der Bewusstseinsstörung sein und kann nicht nur nach beispielsweise einem Unfall auftreten. Manche Menschen werden aus gesundheitlichen Gründen auch in ein sogenanntes künstliches Koma versetzt. Doch was passiert während einem Koma mit dem Körper? Und kann man danach wieder komplett genesen?
Koma: Definition, Ursachen und Einteilung
Der Begriff "Koma" kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie "tiefer Schlaf". Das Koma kann deshalb auch als eine schwere Form der Bewusstseinsstörung bezeichnet werden. Dennoch ist das Koma nicht als Erkrankung anzusehen, sondern als Symptom, das infolge von verschiedenen Krankheiten entstehen kann. Es gibt verschiedene Ursachen dafür, dass ein Mensch in diese Form der Bewusstlosigkeit fällt: beispielsweise diverse Erkrankungen des Gehirns, Stoffwechselstörungen oder Vergiftungen. In diese Kategorien fallen beispielsweise Schlaganfälle, Hirnhautentzündungen, Kreislaufversagen, Unterzuckerung, Überzuckerung, Drogen oder Gifte.
Video:
Grundsätzlich reagiert unser Gehirn sehr empfindlich auf Störungen der Sauerstoff- und Zuckerzufuhr. Schon nach wenigen Sekunden kann eine Einstellung der Funktionen erfolgen. Je länger die Unterbrechung der Hirnversorgung andauert, umso schwerer fallen die Schädigungen des Gehirns aus.
Unterschieden wird zwischen vier Arten des Komas:
- Stufe I, leichtes Koma. In diesem Stadium regieren Patient*innen noch mit gezielten Abwehrbewegungen auf schmerzhafte Reize. Bei Lichteinfall ziehen sich die Pupillen zusammen.
- Stufe II, leichtes Koma. In dem zweiten Stadium können schmerzhafte Reize nur noch ungezielt abgewehrt werden. Der Pupillenreflex funktioniert auch hier.
- Stufe III, tiefes Koma. Bei schmerzhaften Reizen zeigt der Patient oder die Patientin keine Abwehrreaktion mehr. Es können ungezielte Bewegungen vorkommen. Der Pupillenreflex funktioniert hier nur noch schwach.
- Stufe IV, tiefes Koma. In dieser Stufe zeigen Patient*innen keinerlei Schmerzreaktion mehr. Die Pupillen sind geweitet. Auf Lichteinfall reagieren sie nicht mehr.
Sprechen Menschen von Koma, meinen sie damit in der Regel, dass eine Person sich in einem tiefen Koma befindet und nicht auf äußere Reize reagiert. Auch starke Schmerzreize wecken die betroffene Person nicht aus der Bewusstlosigkeit auf. Die Augen bleiben fast immer geschlossen. Intensivmedizinische Maßnahmen sorgen für eine künstliche Aufrechterhaltung des Herz-Kreislauf-Systems. Ein Koma kann einige Tage andauern, sich maximal allerdings auf mehrere Wochen ausdehnen.