Weitere Faktoren, die in Verdacht stehen, eine Alzheimer-Demenz zu begünstigen, sind: Bluthochdruck, Rauchen, Adipositas, Depressionen, ein geringer Bildungsstatus, Hörverlust, körperliche Inaktivität, Diabetes, übermäßiger Alkoholkonsum und soziale Isolation. Jüngste Forschungen ergaben, dass auch ein unbehandelter Sehverlust und hohes LDL-Cholesterin Risikofaktoren für Demenz sind.
Welche Symptome zeigen Demenzkranke?
Eine Demenzerkrankung beginnt schleichend. Betroffene werden zunehmend vergesslich, wobei hauptsächlich das Kurzzeitgedächtnis betroffen ist. Sie verlieren ihren Orientierungssinn und wirken verwirrt. Die geistige Leistungsfähigkeit nimmt ab und alltägliche Aufgaben werden zur Herausforderung. Am Ende können Erkrankte sich nicht mehr selbst versorgen, manchmal nicht mehr sprechen und benötigen professionelle medizinische Unterstützung und Pflege. Viele Patienten erfahren zudem eine Gemütsveränderung, die in unterschiedliche Richtungen gehen kann: Manche werden aggressiv, andere eher sanftmütiger.
Verantwortlich für diese Symptome ist die Degeneration des Gehirns. Bildlich betrachtet schrumpft es sogar. Im Gehirn bilden sich Eiweißmoleküle, die Verbindungen zwischen den Synapsen und Zellen verstopfen. Durch die mangelnde Versorgung der Gehirnzellen können entzündliche Prozesse entstehen, die zum Absterben der Gehirnzellen führen. So werden mit der Zeit größere Areale des Gehirns lahmgelegt, was die Ausfallerscheinungen erklärt.
Bei Verdacht auf Alzheimer werden zunächst neuropsychologische Tests mit den Patienten durchgeführt. Dabei handelt es sich um kleine Merk- und Rechenaufgaben. Bekannt ist vor allem der Uhrentest, bei dem ein Ziffernblatt gezeichnet werden soll. Bei fortgeschrittener Demenz können Erkrankte keine korrekte Zeichnung anfertigen. Zusätzlich sind die schädlichen Eiweißmoleküle in der Gehirnflüssigkeit nachweisbar. Bildgebende Verfahren wie MRT und CT können die Diagnose bestätigen und das Ausmaß der betroffenen Areale im Gehirn abbilden. Eine Demenz kann auch in jungen Jahren auftreten, betrifft aber meistens Menschen ab 65 Jahren.
Therapie der Demenzerkrankung
Alzheimer-Demenz kann bisher nicht geheilt werden. Mit einigen Medikamenten ist es nur möglich, den Verlauf zu verlangsamen. Ein neues Medikament namens Leqembi wurde im November 2024 von der Europäischen Arzneimittelagentur empfohlen, ist aber in Deutschland noch nicht zugelassen. Das Medikament hat allerdings schwere Nebenwirkungen und kann die Krankheit ebenfalls nur verlangsamen. Entwickeln Patienten im Verlauf der Demenzerkrankung Angststörungen oder Depressionen, werden Antidepressiva verabreicht.
Da die Ursachen der Krankheit noch nicht geklärt sind, kann eine gezielte Medikation nicht erfolgen. Es besteht noch großer Forschungsbedarf, um eine Therapie zu entwickeln. Deshalb ist es wichtig, der Krankheit so gut wie möglich vorzubeugen.
Hier könnte die positive Wirkung der Gürtelrose-Impfung auf das Demenzrisiko ein großer Schritt in der Demenzprävention sein. Immer mehr Analysen zeigen, dass Menschen nach einer Gürtelrose-Impfung ein geringeres Demenzrisiko aufweisen. Dabei spielt die Wahl des Impfstoffs eine wichtige Rolle. Die Fachzeitschrift Nature Medicine berichtet von einer Studie der Universität Oxford, in der zwei verschiedene Gürtelrose-Impfstoffe verglichen wurden. Es hat sich herausgestellt, dass der Impfstoff Shingrix vermutlich besser vor Demenz schützt als Zostavax.
Vorschaubild: © DoroT Schenk/ Pixabay (Symbolfoto)