Größeres Krebsrisiko: Wie Stress die Metastasenbildung fördert

1 Min
Symbolbild: Oliver Berg/dpa
Symbolbild: Oliver Berg/dpa

Forscher der Universität Basel haben einen Zusammenhang zwischen Stress und der Krebsbildung entdeckt. Stresshormone fördern demnach die Bildung unterschiedlicher Metastasen, welche eine Behandlung erschweren.

Die Risikofaktoren für Krebs sind bislang bekannt. Rauchen, UV-Strahlen und eine falsche Ernährung sind demnach Krebsfördernd. Lange stand die Annahme, dass auch Stress zur Metastasenbildung führt. Der genaue Zusammenhang war jedoch unklar. Nun hat ein schweizer Forschungsteam herausgefunden, inwiefern Stresshormone den Krebswachstum vorantreiben.

Lesen Sie auch:

Laut Forschern der Universität Basel, fördern Stresshormone die Metastasenbildung bei Brustkrebs. Dabei reagieren bestimmte Krebszellen auf Stresshormone wie Cortisol. Der Tumor wird bei einem hohen Stresslevel angeregt Metastasen zu bilden.

Schnelle Metastasenbildung bei Brustkrebs

Besteht eine Krebserkrankung mit bereits gebildeten Metastasen, so ist eine Behandlung umso schwieriger. Durch die Bildung unterschiedlicher Metastasen, stehen die Ärzte vor der Hürde der Tumorheterogenität. Dabei verhindern die unterschiedlichen Krebszellen, dass eine Therapie nicht wirkungsvoll ist. Vor allem bei Brustkrebs ist die Metastasenbildung groß. Bei den dort vorhandenen Krebszellen sind sogenannte Glukokortikoid-Rezeptoren enthalten, die als Andockstelle für Hormone wie dem Cortisol dienen. Das Stresshormon verstärkt wiederum die Metastasenbildung.

Auch interessant:

Forscher bestätigten diesen Sachverhalt anhand krebskranker Mäuse. Bei ihnen wurde beobachtet, dass Mäuse mit einem hohem Stresslevel die höchste Aktivität der Glukokortikoid-Rezeptoren aufwiesen und mehr Metastasen im Körper vorhanden waren. Die unter Stressausgesetzten Nager hatten somit die höchste Krebszellenheterogenität und lebten damit kürzer.

Vorsicht bei Medikamenten

Bei Behandlungen werden oftmals Medikamente wie Dexamethason verschrieben, die bei Chemotherapien zum Einsatz kommt und das Stresshormon enthalten. Zudem beeinträchtigt es zugleich das Medikament Paclitaxel, dass ebenfalls bei der Chemo eingesetzt wird. Brustkrebspatienten wird daher empfohlen bei den Medikamenten Vorsicht walten zu lassen.

Forscher wollen nun ein Mittel zur Blockierung der Glukokortikoid-Rezeptoren entwickeln, um die Metastasenbildung beim Brustkrebs zu stoppen.