Experten klären auf: Kann CBD süchtig machen?
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Montag, 24. März 2025
CBD, ein Bestandteil der Hanfpflanze, wird in verschiedenen Produkten angepriesen. Die genaue Wirkung ist wissenschaftlich noch nicht bestätigt, außer bei therapeutischer Anwendung, wie bei bestimmten Epilepsieformen. CBD selbst hat keine berauschende Wirkung - besteht dennoch eine Suchtgefahr?
Ob Lebensmittel oder Drogerieprodukte: Mittlerweile findest du auf dem Markt viele verschiedene Produkte, die mit dem Hanf-Inhaltsstoff Cannabidiol (CBD) angereichert sind. CBD selbst macht nicht süchtig, das Suchtpotenzial liegt im THC-Gehalt.
Gesetzlich muss dieser unter 0,2 % liegen, doch Untersuchungen zeigen häufige Überschreitungen. Experten warnen vor möglicher Abhängigkeit durch zu hohe THC-Mengen und raten zur Vorsicht beim Kauf von CBD-Produkten.
Wirkung von CBD und Suchtfaktor
Das CBD aus der Hanfpflanze wird immer wieder als eine Art Wundermittel gegen Stress, Schmerzen, Ängste, Schlafstörungen und Co. angepriesen. Wie unter anderem der NDR betont, ist die genaue Wirkung von CBD allerdings noch nicht bekannt. Studien, die einen Effekt belegen, gibt es derzeit noch nicht. Demzufolge werden die positiven Wirkungen bisher nur aus Erfahrungsberichten abgeleitet.
Video:
Allerdings gibt es auch einen Anwendungsbereich von CBD, bei dem die Wirkung gesichert ist: die therapeutische Nutzung. CBD ist zur Behandlung von bestimmten Formen der Epilepsie und seit 2019 auch als Antiepileptikum zur Behandlung von schweren, kindlichen Epilepsien zugelassen. Außerdem ist CBD wegen seiner entkrampfenden Eigenschaften ein Bestandteil des Wirkstoffs Nabiximols. Dieser wird als Spray zur Behandlung von Krämpfen bei der Multiplen Sklerose eingesetzt.
Bei den frei verkäuflichen Produkten, die mit CBD angereichert sind, ist unklar, ob diese eine positive Wirkung erzielen. Einen Nachweis gibt es nicht. Doch könnten dich diese Produkte süchtig machen? Immerhin wird mit der Hanfpflanze oft eine berauschende Wirkung verbunden. Allerdings ist es nur das Tetrahydrocannabinol (THC) der Hanfpflanze, welches diese Wirkung hervorruft. In den frei verkäuflichen CBD-Produkten muss der THC-Gehalt bei unter 0,2 % liegen. CBD selbst hat keine berauschende Wirkung und kann dementsprechend nicht süchtig machen. Bereits 2011 konnte eine klinische Studie, die in der Zeitschrift Current Drug Safety veröffentlicht wurde, dies bestätigen.
CBD-Öle von Apothekern entwickelt: Bei CBD Vital entdeckenBedenkliche Mengen von THC - worauf sollte man achten?
Dirk Lachenmeier untersucht für das Chemische Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe CBD-Proben, die bei Lebensmittelkontrollen genommen werden. Immer wieder stellt er dabei fest, dass die CBD-Produkte mehr THC als erlaubt enthalten. Knapp 50 % der im Jahr 2020 untersuchten Produkte enthielten dabei eine erhöhte Menge an THC und wurden deshalb als nicht sicher beurteilt.
Enthalten die frei verkäuflichen CBD-Produkte mehr THC als erlaubt, können sie berauschend wirken. Dementsprechend gibt es auch die Möglichkeit, eine Abhängigkeit von diesen CBD-Produkten zu entwickeln. Das Suchtpotenzial ist letztendlich allerdings nicht auf CBD zurückzuführen, sondern auf THC. Die gesetzlich vorgeschriebene Menge von bis zu 0,2 % THC kann allerdings noch nicht süchtig machen. Als Käufer oder Käuferin kannst du dir allerdings nicht immer sicher sein, ob die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzen eingehalten werden.