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Weniger Süßigkeiten für Kinder: Tipps für Eltern - Ideen für klare Regeln


Autor: Evelyn Isaak

Deutschland, Montag, 27. März 2023

Ständig "Nein" auf die Frage nach Süßigkeiten zu sagen, fällt vielen Eltern schwer. Einige Tipps können helfen, zwanglos weniger Süßigkeiten in die Ernährung zu integrieren.
Es gibt viele Alternativen zu klassischen Süßigkeiten, die auch den Kleinen schmecken.


  • Süßigkeiten, Werbung und Gesundheit der Kinder: Ein Überblick
  • Süßigkeiten im Alltag: Wie viel ist zu viel?
  • Tipps für Süßigkeiten-Alternativen

"Mama, Papa, darf ich bitte einen Lolli haben?" Solche oder ähnliche Fragen hat sicher jeder Elternteil schon einmal gestellt bekommen. Öfter mal mit einem "Nein" zu antworten, ist einerseits für Eltern sehr schwer, andererseits aber auch nicht notwendig. Wir verraten dir, wie eine gesunde Ernährung einfacher funktionieren kann und was es für Alternativen gibt.

Kinder und Süßigkeiten: Aktuelle Lage

Dass zu viele Süßigkeiten ungesund sind, ist keine Frage. Grundsätzlich ist es natürlich auch vollkommen in Ordnung, wenn man ab und an etwas Süßes zu sich nimmt. Doch vor allem Kinder essen oftmals zu süß und zu fettig. Ein Grund dafür ist vermutlich, dass sie in der Werbung immer wieder schmackhafte Bilder von Chips, Gummibärchen und Co. sehen. Ein Bündnis aus Verbraucherschützer*innen, Ernährungs- und Kinderschutzorganisationen und den größten deutschen Krankenkassen fordert aktuell, dass Werbung für ungesunde Lebensmittel im Fernsehen, auf Streamingdiensten und im Radio nur noch nachts erlaubt sein soll. Auch in der Nähe von Einrichtungen für Kinder wie Schulen oder Kindergärten soll ein Werbeverbot gelten. Der Gesetzesvorschlag wurde bisher jedoch noch nicht verabschiedet.

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Daten des Robert Koch-Instituts zeigen auf, dass das Ernährungsverhalten von Kindern im Schnitt nicht besonders gut ist. Kinder im Alter von 6–11 Jahren essen durchschnittlich nicht einmal halb so viel Obst und Gemüse, wie es für ihr Alter empfohlen wird. Dafür essen sie im Schnitt doppelt so viele Süßwaren und Snacks wie empfohlen. Wie das Bundesministerium für Gesundheit postulierte, sind etwa 9,5 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 3 und 17 Jahren übergewichtig und 5,9 Prozent adipös.

Selbstverständlich spielen neben dem Ernährungsverhalten auch das Bewegungsverhalten, der Umgang mit Stress und viele weitere Faktoren eine Rolle bei der Entstehung von Übergewicht. In der Kindheit entwickeltes Übergewicht wird jedoch oft ein Leben lang beibehalten, weshalb Prävention extrem wichtig ist. Eine wichtige Rolle dabei spielen die Eltern, indem sie ihren Schützlingen ein möglichst gesundes und ausgewogenes Ernährungsverhalten nahelegen. Dazu gehört unter anderem auch, weitestgehend auf klassische Süßigkeiten zu verzichten. Damit dies ganz ohne Verzicht und ein ständiges "Nein" funktioniert, können einige Tipps helfen.

So könnte der Süßigkeiten-Konsum geregelt werden

Grundsätzlich sollte Naschen nicht verboten werden; denn dies führt meistens genau zum Gegenteil. So erklärt auch die Kindergesundheit-Info, ein Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, dass es sinnvoll ist, Kindern den bewussten Umgang mit Süßigkeiten beizubringen. So sollten Knabbereien etwas Besonderes sein, das sie dann auch genießen können. Das Ziel sollte sein, zu verhindern, dass Kinder heimlich naschen und danach ein schlechtes Gewissen haben.

Final ist es wichtig, "Nasch-Regeln" für die ganze Familie festzulegen. Diese sollten für alle, also Kinder und Eltern, gelten. Denn: Die Eltern sind Vorbilder für ihre Kinder. Naschst du, möchte auch dein Kind dasselbe. Ein Tipp, den die Kindergesundheit-Info hier gibt, ist, das Kind zu fragen, welche Süßigkeiten es an diesem Tag haben möchte. In der Familie könnte beispielsweise eine "Wochenration" aus verschiedenen Süßigkeiten zusammengestellt werden, aus dieser dann Tag für Tag gewählt werden darf. Die Süßigkeit kann dann entweder als Nachtisch oder als Zwischenmahlzeit gegessen werden.

Grundsätzlich sollten Süßigkeiten nicht als "Belohnung", "Geschenk" oder "Trostpflaster" eingeführt werden. Dadurch kann eine emotionale Abhängigkeit zu diesen Lebensmitteln entstehen, die oft ein Leben lang bleibt. Zum Geburtstag oder als kleine Belohnung halten Bücher, CDs oder andere Kleinigkeiten viel länger an und bringen meist mehr Spaß.

Wichtige Hinweise und Tipps rund um Süßigkeiten

Laut Empfehlung sollten Kinder maximal eine Portion Süßigkeiten oder Snacks täglich essen. Diese Menge entspricht etwa einer Kinderhand voll Kekse, Bonbons oder Schokolade. Die Verbraucherzentrale warnt, dass nicht nur in Süßigkeiten eine Menge Zucker steckt, sondern oft auch in Getränken, Brotaufstrichen, Fruchtjoghurts, industriellen Desserts oder Müsli-Mischungen. Egal ob Haushaltszucker oder andere Süßungsmittel: Zucker bleibt Zucker und sollte in jeder Form nur sparsam verwendet werden. Am besten ist es hier, Kinder sofort an wenig Süße und Zucker zu gewöhnen.

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Werden nämlich ständig stark gesüßte Produkte verzehrt, hat dies zur Folge, dass die Vorlieben sowie die Reizschwelle für Süßes sehr hoch liegen. Ein Tipp ist hier, auf den Zuckergehalt von verschiedenen Lebensmitteln zu achten. Oft gibt es zuckerarme Alternativen. Kuchen, Desserts oder andere Süßspeisen können ideal auch selbst hergestellt und nur wenig gesüßt werden. So gewöhnen sich Kinder mit der Zeit an weniger Zucker. Am besten beginnt man Stück für Stück, den Zuckerkonsum herunterzufahren. So fällt es den Kindern viel leichter. Bei den Getränken ist Wasser der beste Durststiller. Ab und an kann es für etwas Abwechslung dann eine Fruchtsaftschorle, ungesüßter Tee oder Ähnliches sein.

Salzreiche Knabbereien wie Chips, Flips oder gesalzene Nüsse sollten ebenfalls nur in Maßen gekauft werden. Sie enthalten meist reichlich Fett und damit Kalorien sowie viel Salz. Normal gewürzte Speisen werden durch den intensiven Geschmack der Knabber-Produkte von den Kindern sonst künftig eher abgelehnt werden. Als gesündere Alternativen schlägt die Kindergesundheit-Info unter anderem frische Brötchen, Vollkorndinkelstangen, selbstgemachtes Popcorn und Salzstangen mit Sesam vor. Als Süßigkeiten für zwischendurch eignen sich auch Naturjoghurt mit frischem Obst, selbstgemachte Haferflocken-Kekse, Apfel-Bananen-Muffins, frische Gemüse-Sticks, Trockenfrüchte wie Rosinen ohne Zuckerzusatz oder pure Nüsse.

Fazit - Eltern sollten klare Regelungen einführen

Kinder haben oft täglich Kontakt mit Werbung für Ungesundes. Dies macht es Eltern oft schwer, den Kindern eine gesunde Ernährungsweise nahezulegen. Am besten ist es, gemeinsame Regeln festzulegen und die Kinder früh an wenig Zucker, Fett und Salz zu gewöhnen. Dabei helfen gesündere Knabber-Alternativen. Essen die Kinder drei vollwertige Mahlzeiten am Tag, kann dies schon helfen, die Lust auf einen Snack zwischendurch zu verringern. Süßigkeiten vollständig zu verbieten ist kein effektiver Ansatz, sondern führt bei Kindern schnell zu heimlichem Naschen.

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