Grüne Bohnen haben den Ruf eine sehr gesunde Proteinbombe zu sein. Doch unter bestimmten Umständen ist das leckere Gartengemüse giftig. Sogar die Verbraucherzentrale Bayern warnt.
Sie sind grün, den Sommer über einfach anzupflanzen und schmecken in verschiedensten Kombinationen: Grüne Bohnen sind das Go-To-Gemüse für viele Deutsche Hobbygärtner. Doch wussten Sie, dass die grünen Leckerbissen auch giftig sein können?
Grüne Bohnen - auch Gartenbohnen genannt - findet man in beinahe jedem Garten mit Gemüsebeet. Einmal angepflanzt sind sie den Sommer über gar nicht mehr unterzukriegen. Da grüne Bohnen sehr proteinreich und kalorienarm sind, können sie außerdem fester Bestandteil einer gesunden Ernährung sein. Unter bestimmten Umständen ist jedoch dringend von dem Verzehr abzuraten.
Warum grüne Bohnen giftig sind
Im Gegensatz zu den meisten Gemüsearten lassen sich grüne Bohnen nämlich nicht roh essen. Diesen Umstand verdanken sie einem bestimmten Bestandteil der Bohne: Phasin. Bei dem giftigen Molekül handelt es sich um eine Eiweißverbindung, welche laut der Verbraucherzentrale Bayern in vielen Obst- und Gemüsesorten vorkommt. Rohe Bohnen enthalten im Vergleich jedoch besonders viel Phasin.
Phasin ist dabei eigentlich ein Stoff, der die Bohnen schützen soll. Pflanzen verfügen über eine Vielzahl von natürlichen Verteidigungsmechanismen gegen Fressfeinde. Einige setzen dabei beispielsweise auf Stacheln, andere bevorzugen giftige Stoffe. Auch wenn die grünen Bohnen bereits seit Jahrhunderten kultiviert werden, enthalten sie immer noch ihre natürliche Abwehr.
Die unterschiedlichen Abwehrmechanismen der Pflanzen wirken auch nicht alle gleich. Bohnen und ihr Phasin bewirken ein Zusammenkleben von roten Blutkörperchen und behindern damit den Sauerstofftransport im Blut. Hinzu kommt, dass Phasin im Darm die Epithelzellen schädigt und so die Aufnahme von Nährstoffen stört.
Was löst der Verzehr roher Bohnen aus?
Damit trifft das Phasin empfindliche Stellen im Körper und kann erhebliche Reaktionen verursachen. Dennoch hängt die Reaktion auf das Gift von der Verzehrmenge ab. Isst man ein paar rohe Bohnen, kann es zu leichten Magenverstimmungen, Darmentzündungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen.
Nimmt man eine größere Menge roher Bohnen zu sich, kann dies auch zum Tod führen. Die ersten Symptome treten laut der Verbraucherzentrale Bayern nach etwa zwei bis drei Stunden auf. Die Schwere der Anzeichen auf eine Vergiftung durch Bohnen kann jedoch unterschiedlich ausfallen.