Täglich Wein trinken schlecht fürs Herz? Diese Warnsignale sendet dein Körper

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Täglich ein Glas Wein - so reagiert dein Körper
Wissenschaftler haben die Auswirkungen von täglichem Weinkonsum auf Herzerkrankungen untersucht.
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#246329/Colourbox.de

Ein Glas Rotwein am Tag ist gut für das Herz - So hieß es zumindest früher einmal. Wissenschaftler haben die Auswirkungen von täglichem Alkoholkonsum auf Herzerkrankungen untersucht und kommen zu einer anderen Einschätzung.

Ein regelmäßiger Alkoholgenuss birgt Gefahren. Täglich ein Bier trinken, wirkt sich laut diverser Studien entsprechend auf den Körper aus. Und wie sieht es mit dem Glas Rotwein aus? Schließlich soll es doch gut fürs Herz sein. Fakt ist, und das sind sich Forscher sicher, dass durch regelmäßigen Alkoholkonsum das Risiko für Vorhofflimmern gesteigert werden kann. 

Das Universitäre Herz- und Gefäßzentrum Hamburg hat den Zusammenhang von einem regelmäßig konsumierten Glas Wein und der Herzgesundheit untersucht. Über einen Zeitraum von 14 Jahren wurden die Studien-Teilnehmer beobachtet. Sie nahmen demnach im Schnitt drei Gramm Alkohol pro Tag zu sich. Laut der Deutsche Herzstiftung hat ein Glas Wein mit circa 100 Millilitern bereits circa 10 Gramm Alkohol.

Vorsicht bei Herzerkrankungen: Täglich Weintrinken ist schädlich

Dora Csengeri vom Universitären Herz- und Gefäßzentrums Hamburg erläutert die Ergebnisse wie folgt: "Die Personen mit dem moderaten Alkoholkonsum hatten im Vergleich zu abstinenten Menschen ein 16 Prozent höheres Risiko, an Vorhofflimmern zu erkranken. Rund 6000 der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer erlitten in dieser Zeit erstmalig Vorhofflimmern." Die Kardiologin bestätigt dahingehend den Zusammenhang zwischen bereits geringem Alkoholkonsum und einem erhöhten Risiko für Vorhofflimmern. 

Das Besondere an der Hamburger-Studie ist, dass gezeigt wurde, dass eben auch schon geringe Mengen an Alkohol Herzerkrankungen wie das Vorhofflimmern auslösen können. Die Wissenschaftlerin und Ärztin Csengeri betont deshalb: "In Bezug auf Vorhofflimmern muss man vom regelmäßigen Konsum selbst kleiner Mengen abraten".

Das regelmäßige Glas Rotwein am Abend sei aber nicht die große Lebensgefahr. Kleiner Mengen Alkohol, eben wie das Glas Wein, können sogar eine schützende Wirkung haben - in besonderen Fällen: "20 Gramm Alkohol pro Tag haben eine gewisse protektive Wirkung". Die Forscherin verweist aber explizit darauf, dass sich diese positive Wirkung nur auf Herzinsuffizienz und Herzinfarkte beziehe – keinesfalls auf Vorhofflimmern.

Täglich Wein trinken - wann wird es für den Körper ungesund?

In überschaubaren Mengen konsumiert, kann Wein also durchblutungsfördernd wirken und dadurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Mit der falschen Menge wird es aber gefährlich für den Körper. 

Der Wein kann auch sehr negative Folgen für den Organismus entfalten. Dann steigt mit der Alkoholmenge nicht nur der Pegel. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse und Leber oder sogar Krebs nehmen massiv zu. Weitere Gefahren: 

  • Störungen des Hormonhaushalts
  • neurologische Probleme
  • Gicht

Dauerhaft hoher Konsum von Wein macht wichtige Organe kaputt

Wer dauerhaft übermäßig Wein konsumiert, der muss mit einer Leberzirrhose rechnen. Die Folge ist in den meisten Fällen eine Lebertransplantation. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Empfehlung ausgesprochen, man solle Wein sowie andere alkoholische Getränke nur in geringen Mengen zu konsumieren.

Der Grund: Ergebnisse zeigen, dass eine Flasche Wein in etwa so schädlich wie das Rauchen von zehn Zigaretten ist. Krebs in Magen und im Darm zählen zu den häufigsten Krankheitsbildern, die dann durch exzessiven Konsum entstehen.

Der Herzexperte Andreas Götte betont, dass die richtige Balance beim Alkoholkonsum von Relevanz sei. Seine Empfehlung nach Angaben der Deutschen Herzstiftung sieht wie folgt aus: 

  • Menschen, die komplett auf Alkohol verzichten, sollten wegen eventueller gesundheitlicher Vorteile keinesfalls damit anfangen.
  • Mit Vorhofflimmern sollte der Alkoholkonsum stark reduziert oder sogar komplett eingestellt werden.
  • Menschen, die nur gelegentlich ein Glas Alkohol trinken, sollten keine Angst vor Vorhofflimmern haben und können im besten Fall von den positiven Effekten auf das Herzinfarkt- und Herzinsuffizienz-Risiko profitieren.
  • Wer regelmäßig Alkohol zu sich nimmt, sollte sich dem Risiko, Vorhofflimmern zu entwickeln, bewusst sein.
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