Eier: Sind sie wirklich so schlecht wie ihr Ruf?
Autor: Redaktion, Agentur dpa
Deutschland, Donnerstag, 14. April 2022
Eier galten lange Zeit als ungesund: Schädlich für den Körper, schlecht für die Blutfettwerte - aber stimmt das wirklich? Eine Studie hat jetzt gezeigt: Eier sind wesentlich besser als ihr Ruf. Wie gesund sie sind und welche Mythen du sonst noch kennen solltest, erfährst du hier.
- Regelmäßig Eier zu essen, ist nicht so schädlich für den Körper wie gedacht
- Studie: Eierkonsum senkt Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat frühere Empfehlung zu Eiern aufgehoben
- Mythen rund um das Ei: Das solltest du über Eier wissen
Der übermäßige Verzehr von Eiern könnte entgegen seines bisherigen Rufs gut für den Körper sein: Chinesische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Menschen, die regelmäßig Eier essen, ein niedrigeres Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle aufweisen. Die Studie haben die Forscher im Fachmagazin "Heart" veröffentlicht.
Studie aus China: Ein Ei pro Tag senkt Schlaganfall-Risiko um ein Viertel
Bisher standen Eier eher in dem Ruf, genau solche Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu befördern. Sie wurden dafür verantwortlich gemacht, den Cholesterinspiegel im Körper zu erhöhen. Diesem Bild widerspricht nun die Studie der Forscher um Liming Li. Probanden, die ein Ei pro Tag aßen, hatten ein um 26 Prozent geringeres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, der durch eine Hirnblutung entsteht. Das Risiko einer Herz-Kreislauf-Krankheit sank im Versuch um 18 Prozent.
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Die Forscher untersuchten dafür die Daten von 461.000 Studienteilnehmern. Das Ergebnis der Studie steht im Widerspruch zu früheren Ergebnissen und somit auch zu den Empfehlungen, an denen etwa die Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) über längere Zeit festhielt.
So wurde lange Zeit stets dazu geraten, den Eierkonsum niedrig zu halten und maximal drei Eier pro Woche zu verzehren. Damit waren aber nicht nur die Frühstückseier gemeint, sondern jegliche Form von Eiern, also auch verarbeitet, zum Beispiel in Nudeln oder Mayonnaise.
Zweifel an der Eierskepsis: "Derzeit keine Obergrenze"
Die Studie der chinesischen Wissenschaftler reiht sich ein in jüngere Studien, die allesamt Zweifel an der Eierskepsis aufkommen lassen. Zwar ist nicht erwiesen, dass allein der Eierkonsum das Risiko für schwere Krankheiten wie Herzinfarkte senkt, der Schaden jedoch ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht so groß, wie bislang angenommen wurde.
In den neuen Regeln für vollwertige Ernährung, die im Jahr 2019 aktualisiert wurden, strichen die DGE-Experten deshalb den Eier-Warnhinweis. "Anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse im Zusammenhang mit Krankheitsrisiken kann derzeit keine Obergrenze für den Eierverzehr abgeleitet werden.
Maßvoll genossen, können Eier den Speiseplan ergänzen und Bestandteil einer vollwertigen Ernährung sein", erklärt die DGE auf ihrer Internetseite. Wenn gesunde Menschen - etwa zu Ostern - mehrere Eier am Tag essen, sei dies gesundheitlich wohl nicht bedenklich.