Kastanien, Eicheln und Co.: Was aus dem Wald kann man bedenkenlos essen?
Autor: Leonie Machbert
Deutschland, Dienstag, 05. Dezember 2023
Auf deinem Waldspaziergang kannst du Sommer wie Winter so manche Baumfrüchte, Beeren und Wildkräuter sammeln. Aber kannst du Eicheln und Kastanien bedenkenlos essen?
- Wichtige Hinweise zum Sammeln im Wald
- Diese Wildkräuter kannst du bedenkenlos sammeln
- Waldfrüchte: Das musst du beachten
- Kastanien und Eicheln: Diese Baumfrüchte sind essbar
- Fazit: Der Wald ist reich an Essbarem
Deinen Einkauf erledigst du im Supermarkt ums Eck und manchmal vielleicht auf dem Markt. Wenn du eine kleine Grünfläche zu Hause hast, baust du möglicherweise ein paar Obst- und Gemüsesorten an, deren Früchte im Sommer geerntet und genossen werden können. Doch an einen Ort denkst du vielleicht seltener, wenn es um gesunde Lebensmittel geht: den Wald. Dabei sind die meisten Baumfrüchte, Wildkräuter und Beeren im Wald frischer und nährstoffreicher als ihr Pendant aus dem Supermarkt oder vom Balkon. Welche das sind, wann du sie ernten und wie du sie zubereiten kannst, erfährst du hier.
Wichtige Hinweise zum Sammeln im Wald
Die wichtigste Regel beim Ernten im Wald lautet: Pflücke und iss nur das, was du erkennst. Es gibt eine Vielzahl an Bestimmungsbüchern, aus denen du lernen kannst – oder du nimmst an einer speziellen Waldführung oder einem Wildkräuterkurs teil. Du solltest bei dem bleiben, was du mit Sicherheit kennst. Plagen dich doch einmal Symptome wie Schwindel oder Übelkeit nach dem Verzehr, bekommst du über den Giftnotruf Hilfe im Giftnotrufzentrum in deiner Nähe.
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Der Paragraf 39 im Bundesnaturschutzgesetz sagt außerdem, dass du die Blumen, Früchte, Pilze und Kräuter nur dort sammeln darfst, wo kein Betretungsverbot vorliegt – in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf. "Verboten ist dies aber in Naturschutzgebieten und bei besonders geschützten Arten", schreibt Anja Reumschüssel im Geo-Magazin.
Insofern das nicht zutrifft, darfst du erst einmal alles in kleinen Mengen sammeln. Willst du deine Funde auch verzehren, müssest du dir im Wald eher keine Sorgen um Schadstoffe machen, wie Reumschüssel erklärt. Es empfiehlt sich allerdings, nicht direkt neben konventionell bewirtschafteten Feldern und viel befahrenen Straßen zu sammeln. Zum bekannten Fuchsbandwurm, dessen infektiöse Eier Menschen schaden können, erklärt Reumschüssel: "Wer ganz sicher gehen will, wäscht die geernteten Pflanzenteile vor der Verarbeitung gründlich ab oder erhitzt sie."
Diese Wildkräuter kannst du bedenkenlos sammeln
Löwenzahn, Vogelmiere und Giersch kennst du wahrscheinlich als Unkraut aus dem eigenen Garten. Doch diese Wildkräuter erhalten teilweise mehr Mineralien und Vitamine als viele Gemüsesorten im Supermarkt. Umso achtsamer darfst du also auf deinem Waldspaziergang sein, um all die gesunden Zutaten für deinen nächsten Salat nicht zu übersehen. Sie lassen sich übrigens auch trocknen, um sie später als Tee oder Gewürz verwenden zu können.
Die dreiteiligen Blätter des Giersch enthalten laut NABU eine Vielzahl an Mineralien und Vitaminen, die bei Übersäuerung, Entzündungen und Gelenkschmerzen helfen. Anja Reumschüssel erklärt, dass du Gierschblätter zwischen März und Oktober ernten und roh im Salat, im Pesto oder gegart als Blattgemüse essen kannst. Sein Geschmack erinnere an Sellerie, Karotte oder Fenchel. Löwenzahn hingegen schmecke leicht bitter. Auch er ist laut NABU seit jeher ein beliebtes Heilkraut und im Sommer kannst du alle Pflanzenteile verwerten, im Smoothie, Salat, wie Spinat gegart oder im Tee.