Bei einer Erkrankung an dem Humanen Immundefizienz-Virus, kurz HIV, gab es bisher wenig Hoffnung auf eine Heilung. Die Forschung schreitet jedoch voran: Der mittlerweile vierte Patient gilt als geheilt.
- Einblick in die Krankheit HIV
- HIV im Rückblick
- Der Fall des 66-Jährigen
- Zukunftsaussichten und Fazit
Als HIV-Erkrankte*r bedeutet die Diagnose eine lebenslange medikamentöse Behandlung, durch welche eine gute Lebensqualität erreicht werden kann. Eine Hoffnung auf eine mögliche Heilung gibt nun der vierte vollständig geheilte HIV-Patient.
Überblick und Geschichte des HIV
Die Abkürzung HIV steht für "Humanes Immundefizienz-Virus". HIV schädigt das Immunsystem, sodass dieses Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien nicht mehr wie üblich abwehren kann. Treten infolgedessen lebensbedrohliche Krankheiten auf, spricht man von Aids, dem "acquired immune deficiency syndrome". Dank einer Behandlung mit HIV-Medikamenten ist es dem Großteil der Betroffenen möglich, den Ausbruch von Aids zu verhindern und lange gut zu leben.
Sorge vor einer HIV-Ansteckung im Alltag musst du nicht haben. Der Virus gilt als relativ schwer übertragbar. Damit eine Ansteckung stattfindet, muss eine Vielzahl an Viren in den Körper gelangen. In den meisten Fällen geschieht dies beim Sex oder beim Drogenkonsum. Hiervor kannst du dich gut schützen, beispielsweise durch das Benutzen von Kondomen beim Sex. Bei Drogenkonsumenten kommt es häufig vor, dass sie beispielsweise Spritzen und Nadeln teilen - auch dadurch kann HIV übertragen werden.
Im Jahr 1981 wurden in den USA die ersten Aids-Fälle dokumentiert. In den folgenden Jahren stellten sich Forscher*innen der immensen Aufgabe, alles über das Virus herauszufinden; denn damals starb eine Vielzahl an Menschen an der Immunschwäche. Die ersten Medikamente, die 1987 auf den Markt kamen, verzeichneten kaum einen Erfolg; die Behandlung verbesserte sich jedoch stetig und bereits im Jahr 2013 konnten erste Fälle verzeichnet werden, bei denen die frühzeitige medikamentöse Behandlung eine funktionelle Heilung anzeigten. Auch heute wird die HIV-Behandlung mit entsprechenden Medikamenten durchgeführt. Eine vollständige Heilung ist bis heute in der Regel nicht möglich und die Medikamente müssen ein Leben lang genommen werden. Dennoch geben die Medikamente Betroffenen eine Menge: Bei rechtzeitigem Beginn der Behandlung kann der Ausbruch von Aids verhindert werden, es besteht eine hohe Chance auf eine normale Lebenserwartung, eine gute Lebensqualität und der Virus kann bei einer erfolgreichen Behandlung selbst beim Sex nicht mehr übertragen werden.
Erfolge in der HIV-Forschung
Die derzeitige HIV-Therapie bietet Erkrankten die Chance auf ein nahezu normales Leben; eine Hoffnung auf eine mögliche Heilung gab es bisher nicht. Der Kampf gegen das Virus ist jedoch nicht beendet und verzeichnet auch heute noch neue Erfolge. Nach einer Knochenmark-Transplantation gilt in den USA nun der vierte HIV-Patient als geheilt.
In den letzten 24 Jahren konnten zwei männliche Patienten aus London und Berlin von HIV geheilt werden. Als erste infizierte weibliche Person konnte im Februar dieses Jahres eine US-amerikanische Patientin geheilt werden. Nur eine kurze Zeit später konnte in dem "City of Hope"-Krebszentrum in Kalifornien bereits der zweite Patient in diesem Jahr, ein 66-jähriger Leukämie-Patient, als geheilt erklärt werden.