Emotionale Erschöpfung: Wie du sie erkennst und warum du handeln solltest
Autor: Lena Horrwarth
Deutschland, Donnerstag, 13. Januar 2022
Wessen Leben durch Energiemangel, Müdigkeit oder Niedergeschlagenheit stark beeinträchtigt ist und wer trotz Pausen keine Besserung wahrnimmt, kann unter emotionaler Erschöpfung leiden.
- Emotionale Erschöpfung - was ist das?
- Chronisches Fatigue Syndrom
- Erschöpfungsdepression
- Prävention und Behandlung
Wird der Mensch mit äußeren oder inneren Belastungen konfrontiert, reagieren Gehirn und Körper mit Stress. Es kommt dazu, dass Energie mobilisiert wird, was die Anpassung an sich ständig ändernde Umweltbedingungen und Anforderungen ermöglicht. Ist dieser Stress chronisch, kommt es aber zu einer langfristigen Veränderung einiger Funktionsweisen des Gehirns. Dies kann zu einer emotionalen Erschöpfung führen, die die Entwicklung einer psychischen Erkrankung begünstigt.
Was ist emotionale Erschöpfung?
Emotionale Erschöpfung ist ein Phänomen, das immer mehr Menschen betrifft und oft nur schwer vom Burnout, einer depressiven Verstimmung, chronischen Schmerzzuständen und Depressionen unterschieden werden kann.
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Die emotionale Erschöpfung ist oft ein Symptom eines Burnouts und schreitet meist schleichend voran. Sie kann zu weiteren Symptomen wie Schmerzen, Schlafproblemen und Aggressionen führen. Langfristig kann eine emotionale Erschöpfung die Entstehung von schwerwiegenden psychischen Krankheiten begünstigen.
"Erschöpfung ist manchmal auch für uns Mediziner schwierig einzuordnen", sagt Dr. Ulrike Thieme, ZAVA-Fachärztin. "Wer sich über einen längeren Zeitraum hinweg erschöpft fühlt, der sollte das Gespräch mit einem Arzt suchen. Das gilt vor allem auch dann, wenn man sich die Müdigkeit selbst nicht erklären kann oder immer wieder ungewollt einschläft."
Ursachen einer Emotionalen Erschöpfung
Aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung ist die emotionale Erschöpfung so verbreitet. Der Alltag wird immer schnelllebiger und sowohl die Erwartungen an das Privat-, als auch die an das Berufsleben steigen. Es sollen viele Aufgaben gleichzeitig erledigt werden und das akkurat und pünktlich. Da kann schon einmal das Gefühl aufkommen, dass man den Anforderungen nicht gewachsen ist. Es kommt zur Überforderung. Dabei hat jeder Mensch eine ganz individuelle Art, mit Stressoren, Leistungsansprüchen und Konflikten umzugehen. Das hängt auch davon ab, wie die eigene Situation und das Befinden wahrgenommen wird.
Wer von der Erschöpfung betroffen ist, fühlt sich emotional und auch körperlich dauerhaft entkräftet und erschöpft. Die Ursachen können neben gesellschaftlichen auch körperliche sein. So ist es möglich, dass chronisch-entzündliche oder Stoffwechsel-Erkrankungen wie Borreliose, Schilddrüsen- oder Nierenerkrankungen, Diabetes sowie Multiple Sklerose Auslöser von Erschöpfung und Müdigkeit sind.