Eierstock-Krebs: So erkennst du Symptome und Risikofaktoren
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Mittwoch, 17. April 2024
Eine von 76 Frauen erkrankt im Leben an Eierstock-Krebs. Wir erklären dir, welche Symptome du kennen solltest.
- Eierstock-Krebs: So viele Frauen sind betroffen
- Erste Anzeichen und Symptome: Welche gibt es?
- So hoch sind die Heilungschancen
Dem Zentrum für Krebsregisterdaten zufolge erkrankt etwa eine von 76 Frauen im Laufe ihres Lebens an Eierstock-Krebs. Die Symptome sind oft unklar und treten spät auf, was eine frühzeitige Diagnose erschwert. Risikofaktoren für die Erkrankung sind unter anderem Alter, Übergewicht und bestimmte genetische Veränderungen. Frühe Diagnose und Behandlung können die Überlebensrate erheblich steigern. Aktuelle Forschungen konzentrieren sich auf die Rolle der Eileiter bei der Entstehung von Eierstock-Krebs und neue Präventionsmethoden.
Eierstock-Krebs betrifft eine von 76 Frauen
Bei Eierstock-Krebs spricht man auch von einem Ovarialkarzinom. Die häufigste Form dieses Krebses ist das sogenannte hochgradig seröse Ovarialkarzinom (HGSOC). Diese Form des Eierstock-Krebses entsteht in einem der beiden Eileiter, welche die Eizellen von den Eierstöcken zur Gebärmutter transportieren. Als eines der ersten Forschungsteams konnte jenes um den gynäkologischen Onkologen Jürgen Piek im Jahr 2001 belegen, dass sich die Vorstufe der Tumorzellen der Eierstöcke in den Eileitern finden lässt.
In den darauffolgenden Jahren wurden immer wieder neue Beweise für den Zusammenhang zwischen den Eileitern und HGSOC gefunden. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass die Eileiter nicht bei allen Eierstock-Krebsarten der Ursprung sind. Sogenannte STIC-Läsionen in den Eileitern, welche zu einem Verlust der Tumorsuppressorgene TP53 und TP16 führen und später zu einer Krebserkrankung übergehen können, können nur bei etwa 60 Prozent der Frauen nachgewiesen werden.
In der Regel gibt es bei dem Ovarialkarzinom keine Frühsymptome. Es gibt also keine typischen Beschwerden, die direkt zu Beginn einen Hinweis auf eine mögliche Erkrankung geben. Der Grund dafür ist die anatomische Lage der Eierstöcke: Tumore können an diesen ziemlich groß wachsen, ohne, dass sie Beschwerden verursachen. Einige Anzeichen gibt es jedoch, die du beachten solltest. Dazu gehören unklare Schmerzen oder Beschwerden im Bauch, unbestimmte Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl und Blähungen. Außerdem solltest du bei einer Zunahme des Bauchumfangs ohne Gewichtszunahme, häufigerem Wasserlassen als früher üblich und Blutungen außerhalb der Periode und nach den Wechseljahren hellhörig werden. Insbesondere dann, wenn die Symptome erst seit kurzer Zeit eingesetzt haben, mehrere gleichzeitig auftauchen oder die Schmerzen heftiger als normale Zyklusbeschwerden sind, solltest du diese von einem Arzt oder einer Ärztin abklären lassen.
Keine typischen Frühsymptome, Symptome oft erst bei großem Tumor
Zwar sind die Erkrankungs- und Sterberaten rückläufig, jedoch stellt die Erkrankung weiterhin eine ernst zu nehmende Gefahr für das eigene Leben dar. Wird die Diagnose erst im III. oder IV. Stadium gestellt, sind die Überlebensaussichten von Patientinnen mit Eierstock-Krebs relativ schlecht. Wird eine Diagnose im Stadium I. gestellt, liegt die relative Überlebensrate bei ganzen 88 %. Bei einer Diagnose im Stadium II. liegt sie bei 79 %. Da allerdings oft lange Zeit keine Symptome auftreten, werden bei mehr als zwei Dritteln der Fälle die Ekrankungen erst in einem weit fortgeschrittenem Stadium entdeckt. Gerade deshalb ist es so wichtig, regelmäßige Kontrollbesuche beim Arzt oder der Ärztin wahrzunehmen und bei ersten Anzeichen sofort ärztliche Beratung hinzuzuziehen. Wird das Ovarialkarzinom frühzeitig erkannt, bestehen gute Behandlungs- und Heilungsaussichten.
Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem Alter. Im Mittel erhalten Betroffene ihre Diagnose mit einem Altern von 69 Jahren. Zudem stellt Übergewicht einen Risikofaktor dar. Hormonelle Faktoren beeinflussen ebenfalls das Risiko. Bist du kinderlos beziehungsweise unfruchtbar, kann sich dein Risiko erhöhen. Im Gegensatz dazu sinkt das Risiko, wenn du viele Geburten oder eine längere Stillzeit hattest. Wurde bei dir Eierstock-Krebs diagnostiziert, bildet die Basis der Behandlung fast immer eine Operation. Die Ärzt*innen berücksichtigen dabei vor allem das Tumorstadium, die Tumorart und den allgemeinen Gesundheitszustand.