Bluthochdruck kann mit Medikamenten behandelt werden. Dabei spielt laut einer Studie die Tageszeit, zu der du die Blutdrucksenker nimmst, eine wichtige Rolle.
- Bluthochdruck: Definition
- Mögliche Folgeerkrankungen und die Behandlung
- Die ideale Einnahmezeit: Eine Studie
- Fazit
Nicht bei jedem*r ist es notwendig, dass der Bluthochdruck mit Medikamenten behandelt wird. Doch nicht immer reichen natürliche Maßnahmen, um eine Senkung des Blutdrucks herbeizuführen. In dem Fall können Blutdrucksenker von dem Arzt oder der Ärztin verordnet werden. Welche Rolle die Tageszeit bei der Einnahme spielt, hat eine Studie untersucht.
Das musst du rund um Bluthochdruck wissen
Allein in Deutschland haben etwa 35 Millionen Menschen Bluthochdruck. Bluthochdruck ist ein ernst zu nehmendes Herz-Kreislauf-Risiko. Medizinisch wird ein zu hoher Blutdruck auch Hypertonie genannt. Grundsätzlich handelt es sich dann um einen zu hohen Blutdruck, wenn der systolische Wert über 140 liegt oder der diastolische über 90; oder wenn beide Werte erhöht sind. Der systolische Wert gibt den Druck in den Gefäßen an, wenn sich das Herz zusammenzieht. Der auf einem Messgerät als zweites angegebene Wert misst den Gefäßdruck, wenn der Herzmuskel erschlafft. Dieser Wert entspricht dem diastolischen Blutdruck.
Ein erhöhter Blutdruck belastet die Gefäße und kann, wenn er dauerhaft besteht, Herzinfarkte, Schlaganfälle und Nierenschäden begünstigen. Doch dem Risiko für Folgeerkrankungen kann man durch eine entsprechende Behandlung entgegenwirken. In einem ersten Schritt wird immer dazu geraten, einen gesunden Lebensstil zu verfolgen. Mit ausreichender Bewegung, der Verhinderung von Übergewicht, wenig Alkohol, der Vermeidung von Stress und Rauchen kann Bluthochdruck oftmals ganz natürlich behandelt werden. Doch nicht bei allen Patient*innen ist dies ausreichend, sodass Medikamente zur Behandlung eingesetzt werden.
Blutdrucksenker werden medizinisch auch als Antihypertensiva bezeichnet. Dein Arzt oder deine Ärztin wird dir eine medikamentöse Therapie in der Regel nur dann empfehlen, wenn du Blutdruckwerte über 140/90 mmHg hast und eine Lebensstil-Veränderung die Werte nicht ausreichend absenkt. Dabei gibt es verschiedene Wirkstoffe, die nach deinen Befunden ausgewählt werden. Den einen, richtigen Stoff für alle gibt es nicht. Unterschieden wird zwischen den Diuretika, Betablockern, Kalziumantagonisten, ACE-Hemmern und AT₁-Antagonisten. Jedes der Medikamente wirkt auf eine andere Weise. Damit der Blutdruck effektiv gesenkt werden kann, wird normalerweise mit einer Kombination aus zwei Wirkstoffen gearbeitet. Dosis sowie die Dauer der Einnahme werden immer individuell mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin abgeklärt.
Durchführung und Ergebnisse der Studie
Expert*innen gehen davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen der Tageszeit und dem Blutdruck gibt. In dem Zuge spricht man auch von dem Tagesrhythmus der Blutdruckwerte: Morgens gibt es typischerweise einen ersten Gipfel, mittags einen leichten Abfall und spätnachmittags einen zweiten Gipfel, bevor der Blutdruck nachts wieder abfallen sollte. Um den morgendlichen Gipfel auszugleichen, wird Patient*innen häufig die medikamentöse Behandlung am Morgen empfohlen. Spanische Forscher*innen der Universität Vigo haben sich infolgedessen in einer Studie, die im "European Heart Journal" veröffentlicht wurde, damit auseinandergesetzt, ob es einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Blutdrucksenkern und der Tageszeit gibt. Ihr zentrales Ergebnis: Wer die Medikamente zur Schlafenszeit einnimmt, konnte das Risiko für eine Folgeerkrankung fast um die Hälfte senken.
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Das Forschungsteam führte Untersuchungen in über 40 medizinischen Zentren in Spanien durch. In diesem Prozess wurden mehr als 19.000 Proband*innen befragt, von denen etwa die Hälfte die Medikamente abends nahm. Die andere Hälfte nahm die Medikamente am Morgen. Über sechs Jahre lang wurde dann mindestens einmal im Jahr bei den Proband*innen der Blutdruck geprüft. Dafür behielten sie das Blutdruckmessgerät über 48 Stunden hinweg am Körper. Der Grund, dass die Medikamente am Abend gut wirkten, war laut dem Forschungsteam, dass erhöhte nächtliche Werte dadurch abgefangen werden könnten, die oft außer Acht gelassen werden.