Alkoholsucht erkennen: Das sind Anzeichen und Symptome - so kannst du sie behandeln
Autor: Antonia Kriegsmann
Deutschland, Freitag, 15. März 2024
Häufig wird eine Alkoholsucht erst viel zu spät erkannt. Bestimmte Anzeichen und Symptomen deuten jedoch auf sie hin.
Als schwere Erkrankung betrifft die Alkoholsucht sowohl Körper als auch Psyche. Organische Schäden fallen häufig erst nach jahrelangem Alkoholkonsum auf. Psychische Auffälligkeiten können sich aber schon früher zeigen. Schon das tägliche Feierabendbier kann Folgen für Organe und Immunsystem haben. Dass alkoholfreies Bier in Deutschland immer beliebter wird, scheint somit kein Zufall zu sein. Laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen gibt es gar keinen risikoarmen Alkoholkonsum.
Woran erkennt man eine Alkoholsucht? Gegenüber dem ZDF erklärt es der Oberarzt am Klinikum Nürnberg und Leiter des Qualifizierten Alkoholentzugs am Krankenhaus Altdorf, Peter Heepe, folgendermaßen: "Dazu gehört: Ich habe keine Kontrolle mehr. Ich trinke, obwohl ich weiß, dass es mir schadet. Ich kann nicht an einem bestimmten Punkt aufhören."
Alkoholsucht erkennen – diese vier Phasen gibt es
Wenn Personen dann versuchen, mit dem Alkoholtrinken aufzuhören, treten schwere Entzugserscheinungen auf. Diese können körperlich oder psychisch sein. Unterschieden werden nach dem Blauen Kreuz vier Phasen, die auf dem Weg in die Alkoholabhängigkeit auftreten können:
Phase 1: Alkohol zur Entspannung und Beruhigung
In der ersten Phase trinken Menschen Alkohol, um sich bei negativem Stress zu entspannen und "runter zu kommen".
Phase 2: Häufige Gedanken an Alkohol, Vorräte werden angelegt und Schuldgefühle treten auf
In der zweiten Phase gehen die Gedanken und Handlungen schon ein ganzes Stück weiter. Betroffene denken immer häufiger an Alkohol und sorgt stets dafür, dass stets ausreichend Alkohol Zuhause verfügbar ist. An diesem Punkt wird vielen schon klar, dass sie eine Alkoholsucht haben könnten, was wiederum Schuldgefühle auslöst. Paradoxerweise können diese Schuldgefühle dann dazu führen, dass die Personen noch mehr Alkohol trinken.
Phase 3: Entzugserscheinungen und Kontrollverlust
In der dritten Phase zeigen sich dann körperliche und psychische Entzugserscheinungen, sowie ein Kontrollverlust was das Trinken angeht. In dieser Phase verträgt der Alkoholtrinkende auch mehr Alkohol und braucht auch mehr, um die Wirkung des Alkohols zu spüren. Nun können auch Außenstehende die Alkoholsucht häufig bei den Betroffenen erkennen. Die Betroffenen zittern beispielsweise oder verhalten sich aggressiv. Es kommt auch zu einem zunehmenden Verlust der sozialen Integrität sowie zu fehlendem Interesse an sozialen Bindungen.
Phase 4: Teils irreversible psychische und physische Schäden
In der vierten Phase zeigen sich jetzt erste teils irreversible psychische und physische Schäden. Diese Schäden können beispielsweise die Leber betreffen, das Herzkreislauf- oder das Nervensystem. In dieser Phase sind Betroffene oft psychisch schwer angeschlagen und leiden unter Suizidgedanken. Wer in dieser Phase weiter Alkohol trinkt und keinen Entzug macht, kann an Organversagen sterben.