Alkohol-Abstinenz: Wie lange dauert es, bis sich Leber, Herz und Magen erholen?
Autor: Evelyn Isaak, Isabel Schaffner, Daniel Krüger
Deutschland, Dienstag, 27. Mai 2025
Alkohol gilt in Deutschland in weiten Kreisen als selbstverständlich - obwohl das Nervengift zu den gefährlichsten Drogen überhaupt gehört. Wer verzichtet, erlebt sehr schnell eine Verbesserung der Gesundheit.
Alkohol ist bei uns Deutschen ein erschreckend beliebter Begleiter in Alltagssituationen - das Feierabendbier zählt etwa quasi zum guten Ton. Das hat negative Auswirkungen auf die Organe. Die gute Nachricht: Wer auf Alkohol komplett verzichtet, merkt relativ schnell eine Verbesserung.
Nach einem Monat ohne Alkohol zeigen sich spürbar positive Auswirkungen: Studien der Universität Sussex zeigten, dass die Teilnehmer mehr Energie, eine schönere Haut und ein geringeres Körpergewicht aufwiesen. Außerdem stellten sie einen besseren Schlaf, einen niedrigeren Blutdruck und eine bessere Konzentrationsfähigkeit fest, erklärt das Ernährungsberater-Unternehmen Oviva.
Alkoholverzicht: Expertin gibt 5 Tipps zum Durchhalten
Oviva-Expertin Veronika Albers gibt Tipps, wie du einen trockenen Monat oder auch länger durchhalten kannst. "Ein Monat ist ein guter Start. Aber um langfristige gesundheitliche Vorteile zu erzielen, ist es wichtig, den Alkoholkonsum langfristig zu reduzieren oder ganz einzustellen", heißt es in einer Mitteilung von Oviva. "Eine dauerhafte Abstinenz bietet zahlreiche langfristige Vorteile für die körperliche und geistige Gesundheit. Und kann generell zu einer höheren Lebensqualität führen."
Das sind die Tipps der Expertin:
- Klare Ziele formulieren: Formuliere dir die Ziele vor. Dies hilft, sie in die Realität umzusetzen und dranzubleiben.
- Spreche über deine Ziele: Das schafft Verbindlichkeit und stärkt die eigene Motivation, durchzuhalten.
- Meide verführerische Situationen: Gerade in den ersten Tagen fällt es einem besonders schwer, Nein zu sagen. Da hilft es, verführerischen Situationen aus dem Weg zu gehen. Das Gute ist: Mit jedem abstinenten Tag wird es leichter.
- Sich trotzdem etwas gönnen: Überlege dir, in welchen Situationen oder bei welchen Gelegenheiten du gerne zu einem Glas Alkohol greifst. Denke vorher an eine Alternative, die dir schmeckt.
- Sei stolz auf dich: Beim Alkohol-Fasten kommt noch ein anderes Gefühl auf: der sogenannte Gesundheitsstolz. Man spürt, dass man seinem Körper etwas Gutes tut und ist stolz darauf, es durchzuhalten.
Alkohol ist keine "weiche Droge" - Nervengift laut Studie schlimmer als Heroin und Crack
Wie die Bundeszentrale für politische Bildung postuliert, gilt Alkohol gesellschaftlich als eher "weiche" Droge. In Deutschland trinken rund 50 Prozent der Menschen alkoholische Getränke. Ab einem bestimmten Alter ist es hier legal, Alkohol zu konsumieren – allerdings wird dabei oft vergessen, welche Risiken, Probleme und Störungen mit einem übermäßigen Konsum von alkoholischen Getränken einhergehen.
Amazon-Buchtipp: Alkoholsucht bekämpfen - Für ein neues Leben ohne Alkohol!Wie schädlich Alkohol wirklich ist, zeigte in vollen Ausmaß zum ersten Mal eine Studie aus Großbritannien, die unter anderem vom früheren Drogen-Chefberater der britischen Regierung, David Nutts, durchgeführt wurde. Bereits im Jahr 2010 legte Nutts die Untersuchung mit den erschreckenden Ergebnissen vor. Der Wissenschaftler befasste sich sowohl mit der Schädlichkeit verschiedener Drogen für den Konsumenten als auch für die Gesellschaft insgesamt.