Dickmacher: Durch Nudeln ungewollt zunehmen?
Autor: Claudia Lindenlaub-Sauer
Deutschland, Donnerstag, 23. Dezember 2021
Egal ob als einfacher Snack oder Gourmetgericht, Nudeln sind vielfältig. Doch auf vielen Speiseplänen fehlen sie inzwischen. Haben Nudeln mittlerweile einen so schlechten Ruf als Dickmacher oder sind sie doch gesünder als gedacht?
- Mythos oder Fakt: Machen Nudeln wirklich dick?
- Auf die Begleitung kommt es an!
- Low-Carb Pasta: Diese Alternativen gibt es!
- Fazit: Nudeln sind besser als ihr Ruf
"Für mich bitte keine Pasta, ich mache gerade Low-Carb." Diesen Satz haben viele sicher schon einmal gehört und sich dann gefragt, was es mit den Nudeln denn neuerdings auf sich hat, die man jahrelang genüsslich mit Bolognese oder Sahnesoße verzehrt hat und die plötzlich einen Grund für jegliche Gewichtszunahme darstellen sollen und deshalb von vielen Speiseplänen verschwunden sind.
Dabei sind Nudeln wesentlich besser als ihr Ruf, denn 100 Gramm Nudeln aus Hartweizen ohne Ei haben 330 Kalorien, im gegarten Zustand zwischen 130 und 150 Kalorien. Hauptsächlich werden diese von Kohlehydraten geliefert. Hier handelt es sich um langkettige Kohlenhydrate, die langsam abgebaut werden und deshalb den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht halten, wodurch Heißhungerattacken vermieden werden.
Die Art der Nudeln entscheidet weiter über die Zusammensetzung an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Eiernudeln stellen eine Kombination aus Kohlenhydraten, Eiweißproteinen, Vitaminen und Mineralstoffen dar, darunter Vitamin B1, Eisen, Fluor und Magnesium. Nudeln mit Ei sind zudem leicht verdaulich und cholesterinarm.
Alternativ zu den herkömmlichen Hartweizennudeln gibt es noch die Möglichkeit, auf Vollkornnudeln zu wechseln, die sogar zusätzlich noch eine Menge an Ballaststoffen mitbringen, welche die Verdauung ankurbeln. Nudeln enthalten so gut wie kein Fett und sind im Preis auch noch erschwinglich. Klingt doch erstmal gar nicht so schlecht.
Woher kommt dann also die Behauptung, Nudeln seien Dickmacher? Was steckt hinter dem Mythos?
Auf die Begleitung kommt es an!
In einer kanadischen Studie aus dem Jahr 2018 wurden zahlreiche Untersuchungen zum Verzehr von Nudeln ausgewertet. Im "St. Michaels" Krankenhaus in Toronto wurden 2.500 Probanden untersucht, die Nudeln anstelle anderer Kohlehydrate verzehrt hatten. Das Ergebnis war überraschend: Der Verzehr von Pasta führte weder zu einer deutlichen Gewichtszunahme noch zu einem höheren Körperfettanteil. Im Gegenteil, die Analyse zeigte sogar eine leichte Gewichtsabnahme. Im Vergleich zu Reis, Kartoffeln oder Backwaren schneiden Nudeln deutlich besser ab, denn hier ist der sogenannte glykämische Index relativ niedrig. Der "Glyx" drückt aus, wie stark der Blutzuckerspiegel ansteigt. Bei al dente gekochten Spaghetti-Nudeln liegt der Wert mit 45 im niedrigen Bereich. Langkornreis hat schon einen Wert von 60, gekochte Kartoffeln und Weißbrot sogar einen Glyx von 85. Pommes und Bratkartoffeln kommen auf den sehr hohen Wert von 95. 100 ist der Referenzwert der reinen Glukose.