3 Dinge, die du von deiner Mutter erbst - und 3 Dinge, die du von deinem Vater hast
Autor: Susi Geus
Deutschland, Mittwoch, 10. Januar 2024
Du bist ein Genmix deiner Vorfahren. Die Vererbung ist ein komplexer Vorgang. Welche körperlichen und geistigen Eigenschaften vererbt eher die Mutter und welche eher der Vater?
Du bist eine Mischung aus den Genen deiner Eltern. Meisten fühlt man sich allerdings einem Elternteil bezüglich der Eigenschaften näher. Vererben Väter andere Eigenschaften als Mütter? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, müssen wir uns zunächst mit den Grundlagen der Vererbungslehre beschäftigen, die bereits Mitte des 19. Jahrhunderts von Gregor Mendel anhand von Experimenten mit Erbsen erforscht wurden.
Grundprinzip der Vererbung
Die Weitergabe von genetischen Informationen an die Nachkommen bezeichnet man als Vererbung. Beim Menschen befinden sich in jedem Zellkern 23 Chromosomenpaare, die wiederum rund 100.000 Gene tragen. Bei der Fortpflanzung werden die Chromosomen von Mann und Frau neu kombiniert. So entsteht ein Lebewesen, dass die Gene beider Elternteile in unterschiedlicher Ausprägung trägt.
Vererbt werden körperliche Merkmale wie zum Beispiel Körpergröße, Blutgruppe, Haarfarbe, die Anlagen für manche Krankheiten und Widerstandsfähigkeit; vermutlich aber auch Eigenschaften wie z. B. Ängstlichkeit und Fertigkeiten wie beispielsweise handwerkliches Geschick oder Musikalität.
Bei der Vererbung spricht man von dominanten und rezessiven Merkmalen. Blondes Haar ist z. B. rezessiv, d. h. es kann sich nicht durchsetzten. Erbt ein Kind von der Mutter das blonde und vom Vater das Gen für dunkle Haare, wird es dunkelhaarig. Das Gen für dunkles Haar ist also dominant, es setzt sich durch. Nur wenn beide Elternteile ein Gen für blondes Haar weitergeben, wird der Nachwuchs auch blond.
Das vererbt die Mutter
In unserem Körper gibt es zwei Arten von Fett, braunes und weißes. Wir haben immer beide Fettarten im Körper, aber in unterschiedlichen Anteilen. Wie in Nature zu lesen ist, hat eine Studie an Mäusen, die unterschiedlich gefüttert wurden, gezeigt, dass die Menge unseres braunen Fettanteils von den Müttern vererbt wird. Diese Fettzellen unterstützen den Stoffwechsel des Körpers und damit den Fettabbau, d. h. wie schnell du abnimmst, wird dir hauptsächlich von deiner Mutter in die Wiege gelegt.
Bereits 1984 fanden Forscher der Universität Cambridge anhand von Genexperimenten mit Ratten heraus, dass in den männlichen Gehirnzellen die Gene für Grundfunktionen des Überlebens vorhanden sind, während Funktionen wie Intelligenz und Sprache in den weiblichen Zellen vorhanden sind. Intelligenz wird laut einer Studie der Medical Research Council Social and Public Health Sciences Unit in Glasgow eher von der Mutter vererbt. Im Rahmen einer Studie wurde seit 1994 rund 13.000 Jugendliche im Alter von 14–22 Jahren befragt. Faktoren waren sozioökonomischer Status, Bildung usw. Die Längsschnittanalyse zeigte, dass der Intelligenzquotient von Mutter und Kind nahezu gleich hoch ist. Natürlich spielt auch die Förderung der Kinder durch die Eltern und die emotionale Bindung innerhalb der Familie eine große Rolle. Inwieweit man wirklich von erblicher Intelligenz sprechen kann, ist nur teilweise belegt.