Hackfleisch richtig anbraten: Vermeide diese 5 Fehler, die fast jeder macht

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Hackfleisch braten: Diese Fehler solltest du vermeiden
Hackfleisch braten will gelernt sein. Doch immer wieder schleichen sich Fehler ein, die das Geschmackserlebnis mindern.
Hackfleisch anbraten - klingt einfach, doch dabei kann man viele Fehler machen.
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Hackfleisch und Zwiebeln ergänzen sich geschmacklich besonders gut. In der selben Pfanne sollte man sie dennoch nicht anbraten, sondern lieber separat zubereiten.
Hackfleisch und Zwiebeln ergänzen sich geschmacklich besonders gut. In der selben Pfanne sollte man sie dennoch nicht anbraten, sondern lieber separat zubereiten.
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Beim Anbraten von Hackfleisch kann man nicht viel falsch machen - oder doch? Wir verraten dir fünf gängige Fehler beim Braten von Hackfleisch und wie du sie vermeidest.

Hackfleisch gilt als fester Bestandteil der deutschen Küche. Ein wesentlicher Grund dafür sind sicherlich die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. In Frikadellen, in italienischen Klassikern wie Bolognese und Lasagne oder als Hackfleisch-Füllung in Gemüse, deiner kulinarischen Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Neben der Bekanntheit haftet dem Hackfleisch auch das Attribut der Unkompliziertheit an und gilt daher als besonders einfach zuzubereiten. Dennoch können sich einige entscheidende Fehler bei der Zubereitung einschleichen, die den Geschmack maßgeblich verschlechtern.

Die richtige Vorbereitung ist die halbe Miete: Qualität und Lagerung von Hackfleisch

Grundsätzlich ist zu empfehlen, zu frischem Hackfleisch aus der Metzger-Theke zu greifen - am besten in Bio-Qualität. In konventionellen Betrieben bilden die Tiere mehr Muskelmasse aufgrund von Mastmitteln aus – und das merkt man auch im Geschmack: Beim Anbraten wird mehr Wasser abgegeben, das Fleisch trocknet schneller aus und schrumpft deutlich zusammen. Qualität zahlt sich also in jedem Falle aus – auch wenn es ein paar Euro mehr kostet, wirst du dafür mit saftigem Hackfleisch für deine leckeren Gerichte belohnt. Außerdem gibt es unterschiedliche Fettanteile in Mischungen, beispielsweise ist Tatar relativ mager. Fett hat den Vorteil, dass es ein essenzieller Geschmacksträger ist, der für eine saftige Konsistenz des Fleisches sorgt.

 

Da Hackfleisch zu den leicht verderblichen Lebensmitteln zählt, ist die Lagerung besonders wichtig. Nach dem Einkauf solltest du darauf achten, das Fleisch schnellstmöglich gut zu kühlen und am besten noch am selben Tag zu verwerten. Die niedrigen Temperaturen des Kühlschranks sind zwar besonders wichtig für das schnell verderbliche Hack, jedoch kann sich in der Weiterverarbeitung hier bereits der erste Fehler einschleichen. Einen Temperaturschock solltest du auf alle Fälle vermeiden: Bevor du das Gehackte anbrätst, solltest du es für kurze Zeit, in etwa für 15 Minuten, außerhalb des Kühlschrankes aufbewahren. So hat es die Möglichkeit, sich zu "akklimatisieren" und lässt sich anschließend leichter weiterverarbeiten. Würdest du das kalte Fleisch sofort in die heiße Pfanne geben, verliert es eine große Menge an Wasser und kocht dadurch mehr, als dass es brät. Das Ergebnis: Es wird gummiartig und trocken - das schmeckt einfach nicht.

5 Fehler in der Hackfleischzubereitung

Obwohl Hackfleisch als einfach zuzubereiten gilt, schleichen sich in der Verarbeitung immer wieder Fehler ein. "Wissen ist die halbe Miete", so verraten wir dir jetzt die fünf gängigsten Fehler beim Anbraten von Hack, die du ab jetzt kennen und vermeiden solltest.

  • Der falsche Zeitpunkt für Gewürze: Wann sollte ich Salz, Pfeffer und Co. hinzugeben? Vor, während oder nach dem Anbraten? Salzen kannst du das Fleisch dann, wenn es nicht mehr roh und der Wasserdampf verdunstet ist. Pfeffer sollte immer erst kurz vor Ende dazugeben werden. Denn zu hohe Temperaturen beim Braten schaden Pfeffer und Gewürzen und lassen sie schnell bitter schmecken. Das Beste kommt zum Schluss: Frische Kräuter kommen erst im allerletzten Schritt hinzu, da sie besonders hitzeempfindlich sind und ihr Aroma sonst schnell verlieren.
  • Doch wie verhält es sich mit anderen Geschmacksträgern wie Zwiebeln? Hackfleisch und Zwiebeln geben zwar das Dreamteam schlechthin ab, zusammen anbraten solltest du sie aber nicht. Das Zwiebelgemüse verliert nämlich Wasser und verhindert so das Braten des Fleisches. Am besten brätst du die beiden Komponenten daher getrennt an, kannst sie aber zusammenfügen, sobald das Hack nicht mehr roh und rosa ist. Dann hat das Zwiebelaroma noch genug Zeit, sich mit dem Fleisch zu vermischen.
  • Die Pfanne ist zu klein! Um Hackfleisch auch wirklich gut durchzubraten, braucht es ausreichend Fläche. Bei der Wahl deiner Pfannengröße kannst du dich also einfach an der Menge an Fleisch orientieren. Hast du allerdings nur kleine Pfannen zu Hause, empfiehlt es sich, das Hack aufzuteilen und größere Mengen portionsweise anzubraten. Anderenfalls würde es nicht gleichmäßig "durch" werden. Wusstest du, dass auch ein flacher Topf zum Braten von Hackfleisch geeignet ist?
  • Zu viel Rühren: Lass dem Fleisch erstmal Zeit zum Braten und zum Entfalten der Aromen! Denn durch übermäßiges Rühren verliert das Hack schneller an Flüssigkeit. Wenn du das Fleisch in die Pfanne gibst, kannst du es gleichmäßig verteilen und es dann kurz setzen lassen. Ist dies geschehen, kannst du mit dem gelegentlichen Rühren beginnen. Damit das Fleisch trotzdem nicht anbrät, solltest du zu einer beschichteten Pfanne greifen, hier klebt dann auch nichts fest. 
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  • Das Öl ist nicht heiß genug: Damit das Hack ordentlich brutzeln kann, muss das Öl vorher gut in der Pfanne erhitzt werden. Am besten geeignet sind dafür Öle, die man sehr hoch erhitzen kann. 180 bis 200 Grad sind für Sonnenblumen- und Rapsöl kein Problem. Butter enthält Milchzucker, der durch zu viel Hitze verbrennen kann und auch Olivenöl eignet sich im Vergleich eher weniger zum scharfen Anbraten. Ob das Fett ausreichend erhitzt ist, kannst du testen, indem du einen Holzlöffel hineinhältst. Bilden sich Bläschen, ist es heiß genug und du kannst das Hackfleisch hinzugeben. 

Hackfleisch anbraten: Wie lange ist lange genug?

Wie lange du das Hackfleisch braten lassen solltest, hängt maßgeblich davon ab, wofür du es weiterverwenden möchtest. Auf jeden Fall sollte es aber durch, also nicht mehr rosa sein. In der Regel erreichst du das nach vier bis sieben Minuten. Je länger du das Hackfleisch also anschließend noch kochst, beispielsweise in Bolognese-Soße, oder es im Falle von Aufläufen und Lasagne sogar noch in den Ofen kommt, umso kürzer musst du es vorbraten.

Anleitung: Hackfleisch Schritt für Schritt richtig anbraten

  • #1 Nehme das Hackfleisch 15 Minuten vor dem Anbraten aus dem Kühlschrank, sodass es  Zimmertemperatur annehmen kann. Aber Vorsicht: Zu lange sollte das Fleisch aber nicht herumliegen, da sich sonst Bakterien auf der schnell verderblichen Speise bilden können.
  • #2 Verwende Pflanzenfett zum Anbraten des Hackfleischs: Es sorgt dafür, dass das Fleisch seinen Eigengeschmack am besten entfalten kann. Falls du eine Gusspfanne oder eine Pfanne mit Anti-Haft-Beschichtung zur Hand hast, ist kein Fett oder Öl notwendig. Ansonsten kannst du dich an der Regel, 3EL Öl auf 500g Hackfleisch, orientieren.
  • #3 Zerkleinere und verteile das Hackfleisch ordentlich, sodass alle Stellen gut durchgebraten werden können. Lasse das Fleisch anschließend für kurze Zeit in Ruhe.
  • #4 Die Röstaromen bilden sich am besten, wenn das Gehackte bei starker Hitze mehrere Minuten (etwa 4-7 Minuten) unter gelegentlichem Rühren angebraten wird. Um alle Keime abzutöten, sollte auf mindestens 70 Grad erhitzt werden.
  • #5 Hackfleisch würzen: Spare nicht an Pfeffer und Salz. Knoblauch, Majoran oder Paprika runden Hackgerichte zusätzlich ab. In diesem Schritt kannst du außerdem die separat angebratenen Zwiebeln hinzugeben, so haben sie noch genug Zeit mit den anderen Aromen zu verbinden. Frische Kräuter kommen im letzten Schritt hinzu.

Et voilà! Nun kannst du das Fleisch nach Belieben weiterverarbeiten. 

Wie wäre es denn zum Beispiel mit einem leckeren Wirsingeintopf mit Hackfleisch?

Leckeres Rezept aus Franken: Wirsingeintopf mit Hackfleisch
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