Gesundheitsrisiko im Alltag: Hier lauern versteckte Zuckerfallen
Autor: Agentur dpa
Deutschland, Freitag, 07. November 2025
Zucker versteckt sich oft in alltäglichen Lebensmitteln und wird deshalb unbewusst in großen Mengen konsumiert. Die Risiken sind nicht zu unterschätzen.
Lebkuchen, Gummibärchen, Kinderpunsch und Nussnugatcreme: Bei manchen Lebensmitteln ist es den meisten klar, dass massig Zucker in ihnen steckt. Menschen, die sich gesund ernähren, auf ihre Figur achten oder sogar abnehmen wollen, werden einen großen Bogen um solche Kalorienbomben machen. Doch es gibt auch Produkte, bei denen das nicht auf den ersten Blick so klar ist – etwa weil sie gar nicht süß, sondern herzhaft schmecken.
Versteckter Zucker begegnet uns jeden Tag und in fast jeder Mahlzeit. Das ist nicht nur eine Herausforderung für Menschen mit diagnostiziertem Diabetes. Viele essen wahrscheinlich mehr davon, als ihnen bewusst ist. Dabei enthält Zucker keine Vitamine und Mineralstoffe, liefert aber unnötige Kalorien.
Schon beim Frühstück lauert die erste Zuckerfalle
Morgens greifen viele Menschen gern zu vermeintlich gesunden Lebensmitteln: etwa einem Müsli mit Joghurt, einem Smoothie oder getoastetem Vollkornbrot mit Marmelade oder Honig. Doch in Frühstücksflocken, Joghurts mit Geschmack oder Fruchtdrinks steckt oft zugesetzter Zucker, der nicht gleich als solcher wahrgenommen wird.
Zudem können Milch und Milchprodukte zwar als wichtige Nährstofflieferanten einen wertvollen Bestandteil zu einer ausgewogenen Ernährung bieten, doch auch sie können heimliche Fallen sein. Milchprodukte enthalten von Natur aus Zucker (Vollmilch etwa 4,7 Gramm pro 100 Milliliter), manche sind jedoch – wie auch pflanzliche Alternativen – zusätzlich gesüßt. Ein halber Liter Milchmischgetränk enthält mitunter bis zu 15 Stück Würfelzucker.
Auch ein Smoothie hat seine Tücken. Denn in dem Getränk kommt viel Obst zusammen, das die meisten in natürlicher Form wohl nicht in derselben Menge essen würden. 25 Gramm Zucker können durchaus in 200 Millilitern stecken. Genauso bei den Frühstückssäften: Nach Angaben etwa der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) können etwa über 200 Milliliter Apfelsaft bis zu 34 Gramm Zucker in den Körper gelangen.
So viel Zucker sollten wir am Tag essen
Für eine gute Ernährung empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Menschen mit gesundem Körpergewicht täglich nicht mehr als 50 Gramm des sogenannten freien Zuckers, idealerweise sogar weniger als 25 Gramm (etwa sechs Teelöffel). Wer seinem Körper etwas besonders Gutes tun möchte, kann eine zuckerfreie Ernährung probieren. Freier Zucker wird gezielt Lebensmitteln zugesetzt oder aus natürlichen Lebensmitteln - etwa durch Entsaften - freigesetzt. Oft haben Lebensmittel auch kryptische Beschreibungen für Zucker: Hier erklären wir dir, was welcher Name bedeutet. Das natürliche Vorkommen in Früchten zählt aber nicht dazu. Also: Obstsaft ist freier Zucker, Obst dagegen nicht.
Der Ernährungsforscher Stefan Kabisch von der Berliner Charité hält den WHO-Grenzwert für nicht ganz passend, gerade weil er sich nur auf freie Zucker beziehe. Der Wert suggeriere: "Solange ich den Zucker in einem natürlichen Lebensmittel esse, kann ich so viel essen, wie ich will. Aber das ist eben auch nicht wahr." Es seien ja die gleichen Kalorien.