Bier hat gesundheitlich gesehen keinen besonders guten Ruf. Dabei spricht vieles für den Gerstensaft: So kann er etwa - bei mäßigem Konsum - das Risiko für Diabetes, Herzinfarkt und Demenz senken.
- Diabetes, Herzinfarkt, Demenz: Bier kann verschiedenen Krankheiten vorbeugen
- Aber Obacht: Exzessiver Alkoholkonsum führt jedoch zu gesundheitlichen Problemen
- Viele fragen sich: Ist das tägliche Feierabendbier schon zu viel?
Bier schmeckt zwar gut, hat aber aus rein gesundheitlicher Sicht kein besonders gutes Image: Alkohol ist ein Zellgift, das bei übermäßigem Konsum gravierende Folgen für Körper und Psyche haben kann. Dazu kommt, dass alkoholische Getränke wie Bier, Wein, Schnaps und Co. zucker- und kalorienreich sind und gleichzeitig den Fettabbau im Körper hemmen.
Doch jetzt kommt die gute Nachricht für alle, die gern mal das eine oder andere Gläschen trinken: Bier-Konsum hat nicht nur Nachteile für die Gesundheit, sondern kann sich sogar förderlich auswirken. Mediziner*innen des Testlabors London Medical Laboratory haben herausgefunden, dass Biertrinken sogar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes senken könnte - vorausgesetzt, es bleibt wirklich bei einem kleinen Glas pro Tag für Frauen und höchstens zwei für Männer.
Bier schützt vor Herzmuskel-Erkrankungen - aber nur bei maßvollem Konsum
Diese Annahme formulierte Dr. Quinton Fivelman, wissenschaftlicher Chefberater des London Medical Laboratory in einem Beitrag für das Online-Wissenschaftsforum Psychreg. „Unsere Analyse von Forschungsergebnissen aus den USA, Italien und Großbritannien zeigt, dass ein moderater Bierkonsum mit einer Erhöhung der Knochendichte, kardiovaskulären und immunologischen Vorteilen sowie mit entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften verbunden ist“, schrieb er dort.
Bei gesunden Erwachsenen würde ein maßvoller Konsum von Bier die Lebenserwartung sowohl im Vergleich zu abstinent lebenden Menschen als auch zu starken Trinker*innen erhöhen. Das habe eine Studie aus dem Jahr 2016 gezeigt. So würde sich etwa das Risiko für Erkrankungen das Herzmuskels verringern, was die Forschenden auf die entzündungshemmende und antioxidative Wirkung des Alkohols Ethanol und Polyphenole zurückführen. Die Studie legte außerdem nahe, dass der Konsum von Bier einen besseren kardiovaskulären Schutz bietet als harte Alkoholika wie Wodka oder Gin.
Eine andere Studie, die 2015 im Scandinavian Journal of Primary Health Care veröffentlicht wurde, stellte fest, dass bei moderatem Biergenuss das Herzinfarkt-Risiko um 30 Prozent sinkt. Sowohl bei häufigem Bierkonsum als auch bei völligem Verzicht auf Bier liegt das Risiko demnach höher. Laut dem Deutschen Ärzteblatt erfolgt die kardioprotektive Wirkung offenbar durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedenster Mechanismen wie Erhöhung des HDL-Cholesterinspiegels oder eine verminderte Neigung zur Thrombosebildung, aber auch durch Effekte auf die Stressempfindung und Stresskontrolle.
Mäßiger Bier-Konsum beugt Diabetes und Demenz vor
Obwohl sie viel Zucker enthalten, können Getränke mit geringerem Alkoholanteil wie Bier oder Wein Diabetes Typ 2 eindämmen. Darauf deutet eine Studie aus dem Jahr 2007 hin, in der 109 Diabetes-Patient*innen über drei Monate hinweg rund 150 Milliliter Wein oder Bier täglich bekommen hatten. Sowohl die Insulinkonzentration als auch die Insulinsensitivität verbesserten sich. Der Blutzuckerspiegel der Teilnehmer*innen sank durch den moderaten Alkoholkonsum deutlich.