Der Winter ist kein Grund, nicht zu gärtnern. Gerade zum Ende der Jahreszeit, wenn die Tage schon wieder länger werden, kann man draußen im Garten junge Pflanzen aufziehen - und zwar in einem Frühbeet.
Mini-Gewächshaus schützt vor Witterung
In einem solchen flachen, komplett abgedeckten Kasten - quasi einem Mini-Gewächshaus - legen Feldsalat, Radieschen oder Stielmus einen Frühstart hin. Auch das übliche junge Gemüse ist darin im frühen Frühling vor den Kapriolen der Witterung geschützt. Im Schnitt lässt sich durch das Frühbeet die übliche Kulturzeit um vier bis sechs Wochen verlängern - im Frühjahr nach vorne und im Herbst nach hinten.
Ein Frühbeet steht auf dem gewachsenen Gartenboden und ist in der Regel ein bis zwei Quadratmeter groß. "Idealerweise platziert man das Frühbeet so im Garten, dass es leicht zugänglich ist und viel Sonne bekommt, auch wenn diese flacher steht", erklärt Kim Sharon Leary, Fachberaterin für Kleingärtner aus Mülheim/Ruhr.
Auch guter Windschutz ist wichtig. Außerdem sollte man den Laubfall im Herbst berücksichtigen, rät Karla Krieger, Fachbuchautorin aus Köln. Sonst decken die Blätter das Beet zu, und das Wachstum stoppt.
Wärme bis in die Nachtstunden
"Die Konstruktion eines Frühbeetes gleicht im Prinzip einem Solarkollektor", erläutert Krieger. Die Sonnenstrahlen fallen durch die Scheiben ein und erwärmen Boden und Luftraum. Die Wärme wird durch die Scheiben, die dicht schließen sollten, im Kasten gehalten - teils bis in die Nachtstunden. "Gegen Morgen wird es kälter, und Frühbeetgärtner sind gut beraten, wenn sie bei zu erwartendem Frost abends noch eine Schilfrohrmatte auflegen", rät Krieger.
Damit eine gewisse Isolierwirkung entsteht, kann man auch außen an den Seitenteilen ein Laub-Reisig-Gemisch anhäufeln und die Innenseiten isolieren. "Da dieses Frühbeet ohne zusätzliche Wärmezufuhr funktioniert, spricht man auch von einem Kalten Kasten", sagt die Buchautorin.