Mit Kompost aus dem Garten lassen sich Pflanzen gut düngen. Ist der Herbst der richtige Zeitpunkt, um diesen auszubringen?
Der eigene Kompost im Garten ist ein wertvoller Dünger, der Nährstoffe liefert, die Bodenstruktur verbessert und zu einem produktiven Bodenleben beträgt. Wann der Kompost ausgebracht werden sollte, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.
Kompost ausbringen im Herbst
Wenn die Ernte eingefahren ist, die Beete leer und der Boden ausgelaugt von der letzten Saison, kann ein guter Zeitpunkt sein, um den Kompost auszubringen. Mithilfe des Kompostes kann der Boden wieder mit wichtigen Nährstoffen angereichert werden. Im Herbst sind die Temperaturen in der Regel noch recht mild und so können die Mikroorganismen, die sich im Kompost befinden, aktiv werden und ihre wertvollen Nährstoffe im Boden freisetzen.
Mit dem ausgebrachten Kompost wird zusätzlich die Bodenstruktur gefestigt, wodurch der Boden im Winter vor Erosion durch Regen oder auch vor Schnee geschützter ist. Den Kompost im Herbst in den Boden einzubringen hat außerdem den Vorteil, dass die in ihm enthaltenden organischen Substanzen über den Winter nochmals Zeit haben, sich zu zersetzen, sodass der Boden im Frühjahr locker und besonders fruchtbar ist. Dies ist besonders sinnvoll, wenn du einen schweren und lehmigen Boden hast.
Mit dem Kompost wird auch das Bodenleben bereichert. Regenwürmer und andere nützliche Organismen und Mikroorganismen tummeln sich vermehrt im Boden und löchern diesen zusätzlich auf, wodurch sie Luft bis in die unteren Schichten bringen. Das verbessert zusätzlich die Wasseraufnahme und sorgt dafür, dass der Boden optimal vorbereitet ist auf die kommende Saison. Noch ein Vorteil des Ausbringens im Herbst: Nach der Ernte fallen viele organische Materialien an, die auf dem Komposthaufen landen. Diese kannst du auch direkt zerkleinert als Mulch auf die Beete ausbringen. Das spart dir im Frühjahr Arbeit, wenn du alle Hände voll damit zu tun hast, die neue Saat in den Boden zu bringen.
Kompost ausbringen im Frühjahr
Der Frühling ist ebenfalls geeignet, um deinen Kompost auszubringen. Der wahrscheinlich größte Vorteil ist, dass dann die Nährstoffdichte zum Pflanzzeitpunkt am höchsten ist. Mikroorganismen gehen nicht über den Winter durch Bodenfrost verloren. Davon profitieren vor allem Böden, die eher leichter und etwas sandiger sind. Diese Böden können Nährstoffe weniger gut speichern, sodass hier ein klarer Vorteil in einer Frühjahreskompostierung besteht.
Der im Frühjahr ausgetragene Kompost kann die leichten Böden zusätzlich vor starker Verdunstung an wärmeren Tagen schützen und so den Wasserhaushalt mit regulieren. Der Boden trocknet langsamer aus, was besonders in sonnigen Gärten wichtig sein kann. Die höheren Temperaturen im Frühjahr begünstigen das Leben in der Bodenfauna, welches in dieser Zeit aufblüht und den Kompost auf den Beeten in Windeseile zersetzt.