Bio-Erde: Ist sie wirklich besser als "normale" Blumenerde?
Autor: Andrea Blatzky
Deutschland, Freitag, 16. Juni 2023
Blumenerde mit der Kennzeichnung "Bio" wird immer häufiger verwendet, um den Garten zu verschönern. Doch ist diese Variante besser als herkömmliche Pflanzerde?
- Welche Bestandteile sind in Bio-Erde enthalten?
- Gibt es Unterschiede zu herkömmlicher Blumenerde?
- Welche Sorten benötigst du für ein erfolgreiches und ökologisches Gärtnern?
Für Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner ist ein üppig blühender Garten oder ein Balkon mit einem Blütenmeer der Traum schlechthin. Liebevoll pflegen sie die Stauden, gießen regelmäßig die Beete und zupfen verwelkte Blüten ab. Zudem bauen immer mehr Familien ihr eigenes Gemüse an. Weil Ökologie im Gartenbereich eine immer bedeutendere Rolle spielt, kaufen die Gartenbesitzer*innen nicht nur irgendeine Blumenerde. Um der Natur etwas Gutes zu tun, greifen sie zu Bio-Blumenerde. Doch häufig ergibt sich eine berechtigte Frage: Gibt es Vorteile, dieses Produkt einzusetzen?
Welche Bestandteile sind in Bio-Erde enthalten?
Eigentlich hat Bio-Blumenerde keine herausragenden Besonderheiten und ist mit herkömmlicher Erde vergleichbar. Hauptsächlich ist darin Kompost enthalten, der aus kommunalem Biomüll besteht. Zusätzlich wird beispielsweise Hornmehl beigemengt. Denn der Begriff "Bio" ist bei Pflanzerde nicht gesetzlich geschützt. Allerdings ist der Zusatz von Abfall aus Biomülltonnen privater Haushalte verboten, weil dieser verunreinigt sein kann. Zudem muss Grünschnittkompost von speziellen Erdenwerken auf Schwermetalle geprüft werden.
Jedoch sind in Bio-Blumenerde keinerlei chemische Düngemittel enthalten. Stattdessen wird organischer Dünger beigemengt. Dies können beispielsweise Guano oder Pferdemist sein. Doch was ist Guano? Bei diesem natürlichen Dünger handelt es sich um die Ausscheidungen von Seevögeln, insbesondere von Tölpeln oder Pelikanen. Durch die Verwitterung auf dem Untergrund ist dieser Nährstoffmix reich an Phosphor und Stickstoff. Zudem enthält er Schwefel und Kalium. Doch der Hauptbestandteil von Bio-Pflanzerde ist nach wie vor reichhaltiger Kompost aus verdorbenen Pflanzenresten.
Bei Kauf von Bio-Blumenerde solltest du unbedingt darauf achten, dass das Erzeugnis keinen Torf oder nur eine geringe Menge enthält. Dennoch ist nicht jede Erde, die torffrei ist, automatisch ein "Bio-Produkt". Am besten achtest du auf eine Auszeichnung mit einem Öko-Siegel. Beispielsweise das EU-Ecolabel – diese gekennzeichneten Produkte dürfen keinerlei Torf enthalten. Das Gütezeichen von der Bundesgemeinschaft Kompost besagt, dass der enthaltene Kompost auf Schadstoffe, Verunreinigungen oder Fremdstoffe geprüft wurde. Zudem sind die mit dem Siegel gekennzeichneten Produkte für die Pflanzen sehr gut verträglich.
Gibt es Unterschiede zu herkömmlicher Blumenerde?
Bis dato gibt es keine eindeutige gesetzliche Regelung, wie hoch der Torfanteil sein darf. Trotzdem ist der Unterschied von Bio-Erde zu herkömmlichen Produkten beachtlich. Grundsätzlich solltest du beim Kauf billiger Angebote vorsichtig sein, denn bei einem Geruch nach Rindenmulch enthält das Produkt nur sehr wenige Nährstoffe. Eine gute Erde, die reichlich Nährstoffe enthält, riecht stattdessen nach einem erdigen Waldboden. Der Hauptbestandteil von herkömmlichen Pflanzenerden ist Torf – und das kann bis zu 90 % des Produktes ausmachen. Ferner enthalten die Produkte Kalk und Dünger. Hierbei kann es sich durchaus um Kunstdünger handeln. Zusätzlich werden folgende Komponenten beigemengt, die die Erde auflockern und Feuchtigkeit speichern sollen:
- Ton
- Sand
- Holzfasern
- Mineralstoffe
- organische Bestandteile
- Polyurethanschaum
- Hydrogel-Polymer