Diese Pflanzen solltest du niemals in deinem Garten anbauen
Autor: Andrea Baumann
Deutschland, Montag, 07. Oktober 2024
Schlafmohn und Coca-Strauch: Es gibt Pflanzen, die psychogene oder giftige Stoffe enthalten und strengen gesetzlichen Regelungen unterliegen. Du darfst sie nicht in deinen Garten pflanzen oder gar anbauen.
- Welche Pflanzen darfst du nicht in deinem Garten anbauen?
- Welche Strafen drohen, wenn du dennoch illegale Pflanzen anbaust?
- Was sind invasive Pflanzen und warum dürfen sie nicht angebaut werden?
Auf den ersten Blick wirken die meisten Pflanzen unscheinbar und ungefährlich, einige von ihnen können aber giftig sein und gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten. Sie im eigenen Garten zu kultivieren, kann erhebliche rechtliche oder auch ökologische Folgen haben. Hier erfährst du, welche Pflanzen du in deinem Garten auf keinen Fall anbauen solltest, welche Strafen drohen und warum invasive Pflanzen ebenfalls problematisch sind.
Welche Pflanzen darfst du in deinem Garten nicht anbauen?
Anders als die meisten vermuten, können Hobbygärtner bei der Gestaltung ihres Gartens nicht vollkommen frei schalten und walten: Trotz des eigenen Besitzes müssen sie auch im Garten bestimmte Vorschriften beachten. So gibt es einige Pflanzen, die man aus verschiedenen Gründen nicht im eigenen Garten kultivieren darf. Hanfpflanzen anzubauen, ist nur eingeschränkt erlaubt, da sie teilweise THC, einen psychoaktiven Wirkstoff, enthalten. Der Anbau von Schlafmohn und Arzneimohn ist streng reglementiert, da diese Pflanzen zur Opiumherstellung verwendet werden können. Nur mit einer Sondergenehmigung ist der Anbau erlaubt, was in privaten Gärten kaum realisierbar ist.
Ebenfalls illegal ist der Anbau von Azteken-Salbei: Im Gegensatz zum bekannten und beliebten Küchen-Gewürz ist dieses Salbei eine psychoaktive Pflanze, die für ihre halluzinogene Wirkung bekannt ist. Der Anbau eines Coca-Strauches ist ebenso durch das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) streng verboten, da die Blätter der Pflanze Alkaloide wie Ecgonin und Hygrin enthalten, die zur Herstellung von Betäubungsmitteln wie Kokain, aber auch für bestimmte Arzneimittel verwendet werden. So nutzten manche indigenen Völker die berauschende Wirkung der Pflanze zur Schmerzbehandlung oder um mit spirituellen Kräften in Kontakt zu treten. Erst im 19. Jahrhundert begann man, reines Kokain aus den Blättern zu gewinnen, welches zunächst als Betäubungsmittel in der Medizin eingesetzt wurde. Im 20. Jahrhundert entwickelte es sich zu einer weitverbreiteten Droge. Wer einen Coca-Strauch oder andere Pflanzen anbaut oder züchtet, die dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) unterliegen, muss je nach Situation mit Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren rechnen.
Neben diesen psychoaktiven Pflanzen gibt es noch weitere, deren Anbau gesetzlich reguliert oder verboten ist. Dazu gehören bestimmte Giftpflanzen wie Blauregen, Tollkirsche, Goldregen oder auch Rizinus, die gefährliche Substanzen enthalten und die Gesundheit gefährden können. Informiere dich am besten, bevor du neue, vielleicht dir unbekannte Pflanzen für deinen Garten kaufst, über mögliche Einschränkungen. Um sicherzugehen, kannst du heimische Kräuter oder Blumen in deinem Garten einpflanzen, die keine rechtlichen Probleme verursachen. Auch Pflanzenbestimmungs-Apps können hilfreich sein.
Welche Strafen drohen, wenn du dennoch illegale Pflanzen anbaust?
Der Anbau illegaler Pflanzen wie Hanf, Schlafmohn oder Azteken-Salbei kann mit hohen Geldbußen geahndet werden. Je nach Art und Umfang des Vergehens können die Strafen mehrere Tausend Euro betragen. Bereits der Versuch, geringe Mengen illegaler Pflanzen anzubauen, kann zu empfindlichen Bußgeldern führen.
In schwerwiegenderen Fällen, vor allem dem großflächigen oder gewerblichen Anbau von psychoaktiven Pflanzen wie Cannabis oder Schlafmohn, können sogar Haftstrafen erlassen werden. In Deutschland drohen bei Cannabis-Anbau ohne Erlaubnis bis zu fünf Jahre Gefängnis, bei größeren Mengen oder Wiederholungstaten kann die Strafe sogar noch höher ausfallen.