Natürlicher Lebensraum: Garten als Lehrmeister
Autor: Josef Schröder
Franken, Mittwoch, 28. August 2019
Viele Menschen verspüren eine Sehnsucht nach ursprünglichen Lebensräumen. Sie erkennen, dass sie mit allen Folgen selbst Teil der Natur sind. Der Garten scheint dabei ein guter Lehrmeister zu sein. Es hilft wenn mehr Natürlichkeit im Garten zugelassen wird.
Jetzt ist die richtige Zeit, leer stehende Beete mit einer Gründung aufzubessern. Es gibt keine billigere Methode, die gleichzeitig so wirksam ist, als mit geeigneten Pflanzen wie Lupinen, Perserklee, Ölrettich, Raps, Bienenfreund, Sommerblumen, Futtererbsen, Senf oder einem Gemisch aus vielen dieser Pflanzen zu arbeiten.
Gut bewährt haben sich für die Aussaat im August die Mischungen Landsberger Gemenge, Bodenkur Grünhumus, Grünaktiv und Bodenkur. Auch kann Roggen ausgesät werden. Dieser bleibt im Winter stehen und wird erst im Frühjahr eingegraben. Dadurch können Pflanzennährstoffen aufgefangen werden. Sie driften dann nicht in den Untergrund ab. Dies ist gerade unter Umweltgesichtspunkten heute von besonderer Bedeutung. Gleichzeitig schont die Gründüngung den Boden im Herbst und im Winter.
Gartenhelfer Schmetterlingsblüher
Die Schmetterlingsblüher unter den Grünendüngungspflanzen sind in der Lage, aus der Luft Stickstoff zu entnehmen und mit Hilfe von Knöllchenbakterien diesen in den Wurzeln einzulagern. Nach dem Abfrieren und Vergehen der Pflanzen wird der Stickstoff langsam wieder frei gesetzt und kann von Jungpflanzen zum Aufbau neuer Pflanzenmasse genutzt werden. Gleichzeitig wird die Fruchtbarkeit zusätzlich von kleinen Lebewesen, Pilzen und Bakterien gefördert.
Die Aussaat all dieser Pflanzen wird auf den Beeten breitwürfig vorgenommen und mit einer Harke oder einem Grubber flach eingearbeitet. Nach dem Abfrieren der Pflanzen können diese kompostiert oder als Bodenbedeckung bis zum Frühjahr liegen bleiben. Ihre Masse jedoch steht für die Humusbildung zur Verfügung. Bei ihrem Wachstum durchdringen die Wurzeln außerdem tiefere Bodenschichten und lockeren sie. Dadurch gelang Luft in den Boden, was der Bodenstruktur hervorragend bekommt. Ganz nebenbei wird der Boden noch beschattet.
Geschmacksprobe bei Gurken
Bei Gurken gibt es leider noch keine Pflanzen, die gegen den Falschen Mehltau resistent sind. Die Krankheit beendet meist vorzeitig den ganzen Bestand. Bauerngurken sollten im Querschnitt etwas dreieckig sein. Wenn sie ganz rund geworden sind, werden sie als überreif bezeichnet. Bei einer Schwemme erntet man am besten viele kleine Exemplare, die sich dann einlegen lassen. Aus größeren Gurken kann man aber noch eine gute Suppe machen oder, sie als Gemüse kochen. Eine Geschmacksprobe sollte aber vor Verbrauch immer gemacht werden, ob die älteren Früchte nicht bitter schmecken.
Gärtnertrick: Salz
Sellerie benötigt besonders den Nährstoff Kali, um gut gedeihen zu können. Ein alter Gärtnertrick ist das Nachhelfen mit einer Prise Salz, die vorsichtig mit dem Salzstreuer an der Pflanze ausgebracht wird.
Die meisten unserer Gartenböden haben aber durch den leichtfertigen Einsatz von Blaukorndünger keinen Kalimangel; ganz im Gegenteil. Eine Bodenanalyse gibt eine genaue Auskunft der Hauptnährstoffe. Ein leichtes Abhäufeln der Knolle und das Entfernen der oberen Wurzel werden von erfahrenen Hobbygärtnern mit Erfolg praktiziert. Das Sellerielaub eignet sich übrigens hervorragend zum Würzen vieler Speisen.