Mit Bierdeckel Kohlrabi schützen: Tipps von unserem Gartenprofi
Autor: Josef Schröder
Franken, Mittwoch, 22. Mai 2019
Unser Gartenprofi Josef Schröder hat die besten Tipps und Tricks für uns, um Herr der Lage im Garten zu bleiben. Unwetter und Kohlfliegen haben bei ihm keine Chance!
Erfahrene Gärtner setzen empfindliche Balkonpflanzen nicht vor dem 15. Mai ins Freie. Kalte Nächte können den Pflanzen ganz schön zusetzen. Es heißt bei den Wetterregeln: "Vor Nachtfrost du nicht sicher bist, bevor Sophie vorüber ist. Besonders gefährlich sind in der Mitte des Monats die Strahlungsnächte, die zusammen mit polarer Luft einher gehen. Der Regen und das kühle Wetter der vergangen Tage hat nach dem trockenen April der Natur gut getan. Man spürte, wie die Vegetation richtig auflebte.
Regen als Bote für ein gutes Gartenjahr
Das gibt vielen Hobbygärtnern Zuversicht, dass es trotz der globalen Klimaerwärmung ein einigermaßen gutes Gartenjahr geben kann. Es fehlt aber noch die Grundfeuchte, die für unsere Wälder und Obstbäume so notwendig ist. Viele Bauernregeln besagen, wie wichtig genügend Feuchtigkeit für unsere Pflanzen besonders im Mai ist. "Mairegen auf die Saaten- und es regnet Dukaten" lautet ein alter Bauernspruch. Es heißt auch: "Ist der Mai kühl und nass, füllt er den Bauern Kornspeicher und Fass".
Obstgehölze richtig pflegen
Mit dem Ausbrechen von überflüssigen Trieben an Obstgehölzen, sollte nicht zu lange gewartet werden. Im krautigen Zustand ist das Entfernen eine einfache und dazu noch sehr nachhaltige Sache. Es kommt jetzt an der Bruchstelle kein neues Holz mehr heraus. Das ist anders, als beim Schneiden von überflüssigen holzigen Trieben im zeitigen Frühjahr mit der Rosenschere. Hier verbleiben sogenannte schlafende Augen, welche dann umso mehr wieder austreiben. Diese werden dagegen beim Ausreißen der jungen Triebe gleich mit vernichtet. Die Methode ist gerade bei jungen Bäumen sehr wirkungsvoll. Die kleinen Wunden heilen jetzt gleich wieder. Es kann so die volle Kraft des Baumes in die verbleibenden waagerechten Fruchttriebe, Leitäste und Stammverlängerung gehen. Auch die am Stamm heraus wachsenden Triebe können zum jetzigen Zeitpunkt einfach von oben nach unten abgestreift werden. Diese Methode ist nicht nur zur Stammpflege bei Obstgehölzen wirkungsvoll, sondern auch bei Alleebäumen und Kopfweiden.
RosenKavalier - Teleskobierbare Rosenschere
Trick 17 für Kohlrabi
Zum Zeitpunkt der Kastanienblüte erwachen die Kohlfliegen. Deren Weibchen legen dann gerne am Wurzelhals der Kohlrabipflanzen ihre Eier ab. Diese kann man mithilfe eines Pappkragens jetzt abfangen. Er wird um den Wurzelhals direkt auf die Bodenfläche aufgelegt. Dazu eignen sich auch Bierdeckel. Nach der Eiablage sind die Pappkragen einzusammeln, damit die später schlüpfenden Raupen sich nicht durch Ritzen der Pappe in den Wurzelhals des Kohlrabis einbohren können und dann doch noch einen Schaden verursachen können.
Ameisen als Geburtshelfer
Ameisen fungieren zurzeit als Geburtshelfer beim Aufblühen einer Pfingstrose. Sie fressen nämlich den süßen klebrigen Verschluss der Blütenhülle auf und helfen damit beim Öffnen der wunderbaren Blume. Das kann man jetzt sehr gut beobachten. Die Natur ist voller Wunder und dazu sehr spannend. Alles hat irgendwie einen Sinn. Die Ameisen haben an den Knospen der Pfingstrosen etwas zum Fressen und die wunderbare Blüte kann dadurch aufgehen.
Tränendes Herz als Bodendecker
Das aus Ostasien eingeführte Tränende Herz ist mit Recht eine beliebte Gartenstaude. An den geschwungenen Trieben sind die rosafarbenen und herzförmigen Blüten regelmäßig aufgereiht. Nach dem Verblühen vergilbt das Laub dieser schattenverträglichen Waldstaude. Das Laub der zierlichen Zwergherzblume vergilbt dagegen nicht und ist deshalb auch als Bodendecker geeignet. Außerdem ist die Blütezeit dieser aparten kleinen Schwester der Tränenden Herzen viel länger.