Grabschmuck im Winter: Die letzen Blüten für die Liebsten
Autor: Agentur dpa
Franken, Freitag, 13. Dezember 2019
Mit den Gedenktagen an die Verstorbenen im November rückt der Friedhof verstärkt ins Bewusstsein. Gerade dann wird aber die Natur sowieso schon kahler und trister. Welche Bepflanzung bietet sich nun an?
Zu einer Zeit im Jahr rückt der Friedhof insbesondere ins Gedächtnis: Zu den Gedenktagen im November. Das schöne bunte Herbstlaub der hochgewachsenen Bäume ausgenommen ist aber das gerade jene Zeit im Jahr, in der die Witterung grau, kalt, nebelig und verregnet ist. Und die Natur immer kahler wird. Der sich ankündigende Winter macht es Grabbesitzer noch schwieriger. Wie kann man die Gräber schön und zugleich frostfest bepflanzen?
Moos und Zweige solange der Boden noch warm ist
Solange der Boden noch warm ist, wird das Grab noch nicht mit Moos und immergrünen Zweigen zugedeckt. Dann können auch noch gut neue Koniferen, Gehölze und Stauden in den Boden kommen. An diesen Tagen bieten Astern, Chrysanthemen, Herbst-Anemonen, Strauchveronika, Christrosen, Heidekraut, Alpenveilchen und winterharte Fetthennen attraktive Blüten.
Pflanzen mit Symbolcharakter
Auf dem Friedhof nutzen Gärtner gerne Arrangements von Pflanzen mit starkem Symbolcharakter. "Egal, ob als Bepflanzung oder in Form von Gestecken, Kränzen oder Sträußen - sie alle sind ein sichtbares Zeichen des Gedenkens, der Dankbarkeit und der Verbundenheit", erklärt Ehlers-Ascherfeld. Beliebt sind vor allem zwei Symbole: "Das Herz für die Liebe und das Kreuz für den Glauben", sagt Andreas Mäsing, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der deutschen Friedhofskultur.
Auch der Kranz gilt nicht nur direkt für die Trauerfeier als beliebtes Zeichen: Er spiegelt den Kreislauf des Lebens wider und ist zugleich ein Zeichen für Hoffnung, das ewige Leben und die Unendlichkeit - ohne Anfang und Ende. Meist wird er aus immergrünen Zweigen gebunden, dazu bieten sich beispielsweise Efeuranken, Rosen und andere haltbare Schnittblumen an.
Weihnachtlicher Grabschmuck
Christrosen, Skimmien, Gaultherien, die dazu winterlich oder gar weihnachtlich geschmückt sind, teils mit Kerzen, sind ein beliebter Grabschmuck. Wichtig ist bei der Pflanzenauswahl für den Winter: "Die Pflanzen und Materialien sollen möglichst unbeschadet einige Zeit überdauern können", erklärt Ehlers-Ascherfeld.
Für die Weihnachtszeit wird häufig auf die Farbe Rot gesetzt, zum Beispiel bieten das die Scheinbeere (Gaultheria) oder die Stechpalme (Ilex) mit ihren roten Früchten. Ergänzen lassen sich diese zum Beispiel durch getrocknete und rot eingefärbte Blüten der Schafgarbe oder Mohnkapseln - beides beliebte Element für Gestecke.
Kein Händchen für Floristik?
Und wer kein Händchen fürs Gärtnern und für Floristik hat? Es muss gar nichts Aufwendiges sein: Zur Adventszeit sind nicht nur im Haus und im Garten, sondern auch auf dem Grab Kerzen ein Gestaltungselement.