Im Herbst lohnt es sich, im Garten nur wenige Tätigkeiten zu verrichten. Dann haben Igel, Insekten und andere Tiere ein vielfältiges Nahrungsangebot und zahlreiche Verstecke.
Im Herbst schließen viele Gartenbesitzer die Saison mit routinemäßigen Arbeiten ab. Sie entfernen verwelkte Blüten und schneiden Büsche zurück.
Häufig wird der Rasen nochmals gemäht und das Laub geharkt. Allerdings kann übermäßige Ordnung der heimischen Tierwelt eher schaden als nützen. Mit einfach umsetzbaren Tipps kannst du Insekten und Vögeln helfen, die kalte Jahreszeit gut zu überstehen. Welche Maßnahmen sinnvoll sind, erfährst du hier.
Wie erleichterst du den frei lebenden Tieren die Winterzeit?
Igel, Insekten und Vögel fühlen sich in einem Garten wohl, in dem sie eine bunte Blumenwiese vorfinden und Hecken, die nicht komplett zurückgeschnitten werden. Ein naturnah bewirtschafteter Garten bietet die idealen Voraussetzungen, um die regionale Artenvielfalt zu erhalten. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erläutert Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin, dass Insekten in einem ordentlichen Garten keine artgerechten Schutz- und Nahrungsmöglichkeiten finden. Mit wenigen Arbeitsschritten kannst du deinen Garten im Herbst zu einem tierfreundlichen Paradies umgestalten.
Ein ökologischer Außenbereich mit einigen Plätzen, die sich selbst überlassen sind, muss keineswegs ungepflegt aussehen. Mit gezielten Maßnahmen kannst du an ausgesuchten Stellen den Lebensraum für heimische Tiere erhalten. In Ecken, die du nur selten oder überhaupt nicht nutzt, solltest du Äste aufschichten oder einen Holzstapel bauen. Darin finden Igel einen idealen Rückzugsort. Schließlich vertreibt der Nützling im Frühjahr und Sommer lästige Schnecken oder Larvenaus deinen Beeten.
Die Expertin rät außerdem, Sträucher im Herbst nicht sofort zurückzuschneiden, denn etliche heimische Vogelarten ernähren sich von den Saatkapseln, die an den Stängeln verbleiben. Dazu zählen Meisen oder Finken. Zudem verstecken sich Insekten in den Pflanzen. Fallobst musst du nicht auf dem Kompost entsorgen, denn die Tiere nehmen das zusätzliche Nahrungsangebot in der eher kargen Jahreszeit gerne an.
Kannst du das Laub sinnvoll verwenden?
Schichte die im Herbst abgefallenen Blätter zu einem Haufen auf und platziere ihn an einem geschützten Ort. Insekten und auch Igel nutzen die natürliche Behausung als Unterschlupf. Verteilst du das restliche Laub in den Beeten, wird es nach dem Zersetzungsprozess zu einem natürlichen Dünger.
Allerdings solltest du das Laub nicht großflächig auf dem Rasen liegen lassen, da das Gras unter der Laubschicht faulen kann. Im Herbst solltest du das Gras nochmals kürzen und auf den Winter vorbereiten, damit die Grünfläche im nächsten Frühjahr zu einem dichten Teppich wird. Laut Van Gröningen kannst du beim letzten Rasenmähen die Blätter einfach mit dem Rasenmäher aufnehmen.
Die Mischung aus Gras und Laub hat die Eigenschaft, schnell zu verrotten, was ideal dafür ist, wertvollen Dünger und Boden zu erhalten. Das spart umweltschädlichen Kunstdünger, bei dessen Produktion CO₂-Emissionen entstehen. Dadurch gelangen große Mengen an Stickstoff in die Luft.
Welche Maßnahmen verbessern die Biodiversität?
Um die Artenvielfalt zu fördern, solltest du deinen Garten umweltfreundlich bewirtschaften und größtenteils auf technische Hilfsmittel verzichten. Laub sammelst du am besten mit einem Rechen zusammen, weil Laubbläser und -sauger schlecht für die Umwelt sind. Die Bläser pusten mitsamt den Blättern kleine Tiere weg, zudem zerstören sie die oberste Erdschicht, in der ebenfalls zahlreiche Organismen, Würmer und andere Bodenbewohner leben. Laubsauger sind noch kritischer einzustufen, denn in ihnen werden die pflanzlichen Abfälle sowie die eingesaugten Tiere geschreddert. Ihre Abgase enthalten Stickoxide und Kohlenmonoxid und sind gesundheitsschädlich. Zudem begünstigen die sogenannten Treibhausgase den Klimawandel.
Stört dich der Anblick von Laubhaufen oder wuchernden Sträuchern, entscheide dich am besten für einen Mittelweg. Befreie Wege und Treppen regelmäßig von Schmutz und Laub. Laut Isabelle Van Groeningen sorgt die in die Beete gekehrte Laubschicht für einen natürlichen Frostschutz. Zudem finden heimische Vögel, wie beispielsweise Amseln, ein ausreichendes Nahrungsangebot, denn unter den Blättern siedeln sich Insekten an.
Du kannst den tier- und insektenfreundlichen Effekt mit einer passenden Bepflanzung unterstützen und die Ansiedlung heimischer Tierarten fördern. Berberitze, Schlehen oder Schwarzdorn entwickeln sich zu dichten Hecken. Die Gehölze bieten Käfern, Vögeln und anderen Lebewesen ein vielfältiges Nahrungsangebot und sichere Unterschlupfmöglichkeiten. Rankender Efeu sieht nicht nur schön aus, die Kletterpflanze gehört zu den Sorten, die erst zum Ende der Wachstumssaison blühen. Dadurch finden Insekten im Spätsommer noch genügend Nektar. Vögel mögen die schwarzen Beeren des Efeus ebenfalls gerne.
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