Wann Leimringe an Obstbäumen angebracht werden sollten, und was bei Pilzbefall am Buchsbaum hilft, erklärt unser Gartenexperte Jupp Schröder.
Es wird immer wieder empfohlen, dass jetzt schon Leimringe an Obstbäume anzubringen sind. Diese haben aber, wenn überhaupt, nur einen Sinn im November und Dezember. Dann findet nämlich der Hochzeitsflug der Frostspanner statt. Das geschieht immer erst dann, wenn es Minusgrade gibt. Deshalb heißen die Falter auch Frostspanner.
Die Weibchen, die Gegensatz zu den Männchen nicht fliegen können, müssen zum Ablegen ihrer Eier den Stamm empor klettern und gehen dann auf den Leim gehen. Die Raupen entwickeln sich bald nach dem Austrieb im Frühjahr und sind die wichtigste Nahrungsquelle für viele Vogelarten, um ihre Jungen zu füttern. Der Schaden ist deshalb fast immer nur sehr gering.
Die Raupen verbleiben auch nur wenige Wochen. Wenn Vögel Insekten und Spinnen von den Leimringen nehmen, können ihre Schnäbel verkleben. Dies kann dann bis zum qualvollen Tod der gefiederten Nützlinge führen. Somit ist der Schaden größer, als der angebliche Nutzen. In einem naturgemäßen Umfeld ist immer ein Ausgleich gegeben.
Pilze und Fäulnis kann Bäumen zu schaffen machenImmer mehr sind Buchsbäume von einem Pilz infiziert, der das Buchsbaum sterben verursacht. Vor allem Jungpflanzen werden scheinbar stark angefallen. Besonders eine feuchte Witterung trägt viel zur Schadensbildung bei. Auch ist es nicht gut, wenn die Pflanzen zu sehr windgeschützt stehen und schlecht abtrocknen. Fungizide zeigen beim Buchsbaum wenig Wirkung. Wichtig ist es, alle abgefallenen Blätter gleich zu vernichten. Ein scharfer Rückschnitt, so wie er oft empfohlen wird, verträgt der Buchsbaum nicht so gut, da aus dem inneren Bereich kaum noch etwas ausschlägt.
Sehr oft sieht man in privaten Gärten und auch in öffentlichen Grünanlagen, dass Rasenschnitt zu Mulchen einfach an die Stämme hin gepackt wird. Die Rinde am Baum muss aber frei bleiben, da sich sonst Fäulnis bilden kann.