Einige Banken hängen aber dem Zeitplan hinterher. Laut "Handelsblatt" gewährt Mastercard den Instituten einen Aufschub. "Bei technischen Herausforderungen finden wir zusammen mit unseren Partnern Migrationspläne, die auch Übergangsfristen beinhalten können", heißt es in einem Statement des Finanzdienstleisters. Die GLS-Bank hat bereits bekannt gegeben, dass erst ab Oktober 2023 die Ausgabe der Karten mit Maestro-Funktion eingestellt wird. Je nach Bank kann es also noch dauern, bis Kunden die neue Debitkarte erhalten.
Warnung des Verbraucherschutzes: Viele Händler akzeptieren Debitkarten nicht
Der EC-Karten-Nachfolger bringt aber auch Nachteile. Zum einen wird die Debitkarte nicht überall als vollwertiger Ersatz für eine Kreditkarte akzeptiert. Bei Hotels oder Autovermietungen kann es also sein, dass die Sparkassen-Card oder vergleichbare Karten abgewiesen werden. Zum anderen warnt die Verbraucherzentrale, dass Kunden künftig bei vielen Händlern nicht mehr mit Karte bezahlen könnten.
Die Finanzinstitute streiten das bislang ab, die neue Debit Card sei weltweit nutzbar und werde von den meisten Händlern akzeptiert. Auch die ING und die DKB nutzen das System bereits seit längerem. Denn für die Banken selbst hat die Debitkarte den Vorteil, dass sie günstiger ist als die Girocard mit Maestro-Funktion. Für die Händler ist das aber nicht der Fall.
"Viele Händler akzeptieren die Debitkarte nicht, weil deren Service Provider (das ist der Dienstleister des Händlers, über den dieser seine Zahlungen abwickelt) hohe Gebühren für damit getätigte Zahlungen verlangt", so die Verbraucherzentrale. Das gelte auch für den Online-Handel. Es sei daher möglich, dass diese zusätzlichen Kosten an die Kundschaft weitergegeben wird. Bei Geschäften innerhalb Deutschlands sollte das allerdings nicht der Fall sein, da die Maestro-Funktion für Zahlungen im Ausland genutzt wurde.
Welche Vor- und Nachteile bringt die neue Bankkarte?
Der große Vorteil der Debitkarten, im Vergleich zu herkömmlichen EC-Karten, ist, dass überall kontaktlos bezahlt werden kann, auch im Ausland. Im Prinzip ist das auch der größte Unterschied der neuen Bankkarten: Maestro war die Zusatzfunktion für Zahlungen im Ausland, diese wird nun ersetzt. Innerhalb Deutschlands laufen die Abwicklungen weiterhin über die Girocard-Funktion. Das entsprechende Symbol wird auch auf den neuen Bankkarten abgebildet sein.
Zudem wird das Bezahlen mit dem Smartphone einfacher und du behältst durch die sofortige Abbuchung die volle Kostenkontrolle. Nachteilig ist, dass die Debitkarte im Vergleich zur Kreditkarte nicht überall akzeptiert wird. Das gilt sowohl für den Einzelhandel als auch beim Online-Shopping. In manchen Hotels oder bei Firmen aus dem Bereich der Autovermietung wird zudem nach wie vor eine klassische Kreditkarte benötigt.
Auch kann weiterhin nicht an jedem Geldautomaten kostenlos Geld abgehoben werden, teilweise fallen Gebühren von mehreren Euro an. Ebenso fallen Gebühren an, wenn das Konto überzogen wird. Die Funktionen einer Kreditkarte werden also nicht ersetzt, dafür kann die Debitkarte mehr als die vorherige EC-Karte.
Fazit
Frühestens ab Juli 2023 werden keine EC-Karten mit Maestro-Symbol mehr ausgegeben. Die bereits ausgehändigten Karten sind jedoch noch gültig, auch im Ausland. Nach Ablauf der Karte, spätestens ab 2027, erhalten alle Kunden von ihrer Bank eine neue Karte mit den neuen Funktionen. Bei Zahlungen im Inland ändert sich nichts, außer, dass kontaktloses und mobiles Zahlen einfacher wird. Im Ausland wird die neue Karte als Debitkarte nutzbar sein.
Da die Umstellung auf die US-Konzerne gerichtet ist, könnte sie in der Folge zu einer Monopolstellung führen. Visa und Mastercard können die Preise für das Bezahlen bestimmen und beliebig anheben. Letzten Endes könnte eine solche Preiserhöhung beispielsweise an Supermärkte weitergegeben werden, die die Kosten dann auf die Kunden auslegen.
Für manche gibt es auch gar keine Änderung: Anders als Mastercard, stellt Visa sein Pendant zur Maestro-Funktion - genannt "V-Pay" - bisher nicht ein. Die Funktion nutzen zum Beispiel die Sparkasse Berlin und der Großteil der Volks- und Raiffeisenbanken.
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