In Bayern und in Franken ist Schafkopf ein beliebtes Kartenspiel. Oft wird es an Stammtischen oder zu Hause in privaten Runden gespielt, teilweise auch um kleine Geldbeträge. Wir erklären die Grundregeln.
Schafkopf ist ein beliebtes Kartenspiel in Bayern und auch in Franken. Wer sich an das Spiel wagen will, aber sich nicht als komplett unwissend outen möchte, kann hier die Grundregeln nachlesen. Das Spiel hat unzählige Varianten, aber besonders wichtig ist die Basis:
Schafkopf: die Grundregeln
Schafkopf ist leicht zu lernen, aber schwierig zu meistern. Gespielt wird mit dem bayerischen Blatt. Jeder der vier Spieler erhält beim sogenannten "Kurzen" sechs Karten, beim "Langen" acht oder neun. Die folgende Anleitung bezieht sich auf den Kurzen, der in Franken am weitesten verbreitet ist.
Grundsätzliches Ziel ist es, pro Spiel mindestens 61 Punkte zu sammeln - ob allein (Solo) oder im Team (Ruf-Spiel). Zu diesem Zweck haben die Karten verschiedene Werte, die man sich merken sollte: Ober (3), Unter (2), Ass (11), Zehn (10), König (4), Neun (0). Um die Punkte zu sammeln, versucht man, so viele Stiche wie möglich zu machen. Dass heißt, man muss ausreichend Trumpfkarten auf der Hand haben. Trumpf sind grundsätzlich Ober und Unter - sowie bestimmte Farben, je nach Spielansage.
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Nachdem die Karten ausgeteilt sind, muss jeder Spieler für sich prüfen, ob er ein Spiel hat. Die erste Möglichkeit ist das Solo. Das bedeutet, dass ein Spieler gegen die restlichen drei antritt. Dazu sollten natürlich ausreichend hohe Trümpfe (Ober und Unter) und mehrere Karten einer Farbe vorhanden sein.
Ist das nicht der Fall, kann man über ein sogenanntes Ruf-Spiel nachdenken. Hierbei "ruft" man ein Ass (Beispiel: "Ich spiele mit der Eichel-Ass"). Derjenige Spieler, der dieses Ass hat, ist der Spielpartner. Man muss hierbei beachten, dass man mindestens eine Karte der gerufenen Farbe selbst auf der Hand hat. Während beim Solo der Spieler die Trumpf-Farbe festlegt, so ist beim Ruf-Spiel grundsätzlich immer Herz Trumpf.
Schafkopf - verbreitete Solovarianten
Sehr weit verbreitete Varianten des Solospiels sind "Geier" und "Wenz". Im ersten Fall sind dabei ausschließlich die Ober Trumpf, im zweiten die Unter. Die Karten die nicht gebraucht werden (also beim Geier die Unter, beim Wenz die Ober), reihen sich in der jeweiligen Farbe unter dem König ein.