Fastenbeginn, Aschekreuz und Tanzverbot am stillen Feiertag: Heute beginnt die Fastenzeit

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Nach den Faschingsfeiern am Rosenmontag und Faschingsdienstag läutet der heutige Aschermittwoch traditionsgemäß die Fastenzeit ein. Warum an dem Tag ein Tanzverbot herrscht, obwohl es kein offizieller Feiertag ist und was man sonst noch alles über den Tag wissen sollte, erfahrt ihr hier.

Heute (5. März 2025) ist Aschermittwoch. Dabei handelt es sich um einen beweglichen christlichen Feiertag, der jedes Jahr exakt am 46. Tag vor dem Ostersonntag stattfindet. Weil Letzterer auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang festgelegt ist und somit jedes Jahr anders terminiert ist, sind auch Fasching und der Aschermittwoch jedes Jahr an anderen Tagen. Frühestmöglich kann der Aschermittwoch auf den 4. Februar fallen, spätmöglichst auf den 10. März. 2025 fällt der Aschermittwoch auf den 5. März, das ist also vergleichsweise spät im Jahr.

Im Christentum läutet der Aschermittwoch die 40-tägige Fastenzeit ein. Diese kommt aus der Bibel von Jesus, weil jener 40 Tage lang in der Wüste gefastet haben soll. In dieser Zeit soll man Buße tun, sich in Besinnung und Verzicht üben und damit auf das Osterfest vorbereiten. In der katholischen Kirche wird seit dem 12. Jahrhundert an diesem Tag die Asche aus den Palmzweigen des letztjährigen Palmsonntages geweiht. Danach wird damit den Gläubigen ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet.

Aschermittwoch 2025: Das hat es mit der Asche auf sich

Bereits in der Spätantike war die Asche ein Symbol für Buße. Damals wurde Büßern ein Bußgewand angelegt und mit Asche bestreut. Darauf sind auch die Sprichwörter "In Sack und Asche gehen" oder auch "Asche auf mein Haupt" zurückzuführen, informiert der mdr. Ab dem vierten Jahrhundert wurden dann allen Gläubigen Aschekreuze aufgetragen. Dabei spricht der Priester traditionell die Worte: "Bedenke, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst". Damit sollen die Menschen nach dem ausgelassenen Faschingsfeiern an die Endlichkeit des Lebens und an ihre Verantwortung vor Gott erinnert werden.

Am Aschermittwoch ist es deshalb auch üblich, auf Fleisch zu verzichten und stattdessen Fisch zu essen. Früher war Fleisch absoluter Luxus und gerade diesen sollte man in der Fastenzeit einschränken. Alles, was unter der Wasseroberfläche lebt, durfte allerdings gegessen werden. Zudem war Fisch vergleichsweise günstig und etablierte sich somit als typisches Fastenessen, erläutert die Augsburger Allgemeine. Traditionell steht eingelegter Hering am Aschermittwoch auf dem Speiseplan. Im Mittelalter galt der Fisch zum einen als Heilmittel, zum anderen lässt sich der Fisch in der Salzlake einwandfrei konservieren.

Trotz des christlichen Feiertags ist der Aschermittwoch kein offizieller gesetzlicher Feiertag in Deutschland - auch nicht in Bayern. Allerdings gilt er als ein sogenannter stiller Feiertag, ebenso wie beispielsweise der Gründonnerstag, der Karfreitag oder auch Allerheiligen. Dem bayrischen Feiertagsgesetz zufolge sind an stillen Feiertagen "öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen nur dann erlaubt, wenn der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt ist".  Während Tanzveranstaltungen und der Betrieb von Spielhallen gänzlich verboten sind, dürfen Sportveranstaltungen aber stattfinden.

Aschermittwoch ist "stiller Feiertag" mit Tanzverbot

Das Tanzverbot beginnt dabei um 2 Uhr nachts und endet um 24 Uhr. Wer dagegen verstößt, "begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße geahndet werden kann", teilt etwa das Landratsamt Kronach mit. Wer am Aschermittwoch trotzdem ungestraft feiern will, sollte sich bei der zuständigen Gemeinde melden. Diese kann in Einzelfällen eine Befreiung vom Tanzverbot erteilen.

Beim politischen Aschermittwoch werden von den Parteien Versammlungen im "Volksfeststil" abgehalten. Dabei versucht jede Partei, die eigenen Anhänger zu motivieren, indem man andere Parteien und Politiker teilweise "durch den Dreck zieht", meist eher unsachlich und mit süffisanten Sprüchen, erklärt der Blog Demokratiegeschichten. Dieser Brauch kommt ursprünglich aus der Gemeinde Vilshofen in Niederbayern. Dort stritten sich früher die Bauern auf dem Viehmarkt um die Preise, wobei bald auch Politik zum Gespräch und Gespött wurde.

Inzwischen halten viele verschiedene Parteien in unterschiedlichen Bundesländern einen politischen Aschermittwoch ab. Zudem begleiten auch oft Demonstrationen gegen die Partei und deren Ansichten die Veranstaltungen. Dadurch, dass das Interesse der Bevölkerung wuchs, kann man inzwischen auch teilweise im Fernsehen oder in Mediatheken den politischen Aschermittwoch live mitverfolgen.

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Vorschaubild: © Federico Gambarini/dpa