Pendeln im Berufsalltag: Wie die tägliche Fahrt zur Arbeit deine Gesundheit belastet
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Montag, 18. März 2024
Studien zeigen die gesundheitlichen Risiken des Pendelns auf und liefern Tipps, wie du die Strapazen minimieren kannst.
In Deutschland pendeln fast 60 % Beschäftigten zu ihrem Arbeitsplatz. Besonders Großstädte wie München ziehen viele Pendler an. Die meisten nutzen das Auto für den Weg zur Arbeit, obwohl dies zu gesundheitlichen Problemen wie Stress und körperlichen Beschwerden führen kann.
Krankenkassen warnen vor den gesundheitlichen Folgen und raten, genügend Zeit für den Weg zur Arbeit einzuplanen. Eine Fahrtzeit von mehr als 45 Minuten wird als kritisch betrachtet. Tipps wie Fahrgemeinschaften, Zugfahrten und Homeoffice können helfen, die Belastung zu reduzieren.
München hat zahlenmäßig die meisten Pendler*innen
Deutschland ist das Land der pendelnden Personen: Rund 19,6 Millionen Menschen und damit fast 60 Prozent aller Beschäftigten haben im vergangenen Jahr nicht an ihrem Wohnort gearbeitet; mussten also zum Arbeitsort außerhalb ihrer Wohnstätte fahren. Die absolute Zahl der Pendler*innen ist innerhalb von fünf Jahren um 6,6 Prozent gestiegen, hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ermittelt.
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Konkret heißt das: Im Schnitt sind es fast 17 Kilometer an jedem Arbeitstag. Bei vielen Beschäftigten sind es sogar deutlich mehr: Mehr als 3,5 Millionen Menschen legen auf ihrem Arbeitsweg mehr als 50 Kilometer zurück - einfache Strecke. Wie viele Fernpendler*innen es gibt, die eher wochenweise unterwegs sind, weiß niemand so genau. München ist die Hochburg der Einpendler*innen. 399.900 Beschäftigte pendelten im Jahr 2021 in die Stadt. Damit stieg deren Zahl seit 2016 um 9,5 Prozent. Es folgen knapp dahinter
- Frankfurt am Main (384.800 Pendelnde, plus 9,4 Prozent gegenüber 2016),
- Hamburg (355.500 Pendelnde, plus 5,2 Prozent),
- Berlin (326.900 Pendelnde, plus 12,4 Prozent) und
- Köln (281.800 Pendelnde, plus 8,8 Prozent).
Großstädte sind Arbeitsplatzmagneten
In Städten, die in direkter Nähe zu den großen Arbeitsmarktmagneten liegen wie Fürth zu Nürnberg, Offenbach zu Frankfurt am Main und Bergisch-Gladbach zu Köln gibt es viele Menschen, die auspendeln. Die teuren Mieten in den Metropolen sind unbezahlbar, deshalb ziehen viele Familien raus aus den Städten. Am häufigsten wird aus Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Brandenburg sowie Sachsen-Anhalt ausgependelt. In Brandenburg arbeiten sogar 30 Prozent der Beschäftigten außerhalb des Bundeslands.
Das Auto ist immer noch das wichtigste Beförderungsmittel für Pendelnde: 68 Prozent der Berufspendler*innen nutzten 2016 den geliebten PKW für den Arbeitsweg. Im Jahr 2000 lag der Anteil mit 67 Prozent nur geringfügig niedriger. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fuhren rund 14 Prozent der Erwerbstätigen regelmäßig zur Arbeit. Dieser Anteil hat sich im Vergleich zum Jahr 2000 nur um einen Prozentpunkt erhöht.