Pannenhilfe für Radfahrer: Wann lohnt sich eine Fahrradclub-Mitgliedschaft?

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Ein Defekt am Rad oder ein Platter kann schnell zu einem ungewollten Ende einer Radtour führen.
Fahrrad, Platter Reifen, Fahrradversicherung
photoschmidt/Adobestock

Auch mit dem Rad kannst du eine Panne haben. Ein Pannenservice hilft, wenn du es nicht selbst reparieren kannst. Dafür kann die Mitgliedschaft in einem Fahrradclub oder ein Fahrradschutzbrief sinnvoll sein.

Wer mit dem Fahrrad auf Reisen geht, einen Ausflug ins Umland unternimmt oder zur Arbeit pendelt, ist schnell aufgeschmissen, wenn das Rad eine Panne hat. Egal, ob die Kette gerissen ist, das Rad einen Platten oder der Motor vom E-Bike einen Schaden hat: Wenn du dir selbst nicht helfen kannst, wäre eine Pannenhilfe Gold wert. Zum Glück gibt es die.

Wann brauche ich einen Pannenservice?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, dir im Pannenfall zu helfen. Etwa mit einem Fahrradschutzbrief oder einer Fahrradclub-Mitgliedschaft. Auch viele Autoclubs bieten für das Fahrrad einen Pannenservice an. Die Angebote unterscheiden sich im Umfang, weshalb du dich zunächst fragen solltest, was deine Bedürfnisse sind. 

Dazu kannst du dir folgende Fragen stellen:

  • Bist du mit deinem Fahrrad häufig auf Reisen, außerhalb Deutschlands unterwegs?
  • Bist du auf dein Fahrrad täglich angewiesen und benötigst nach einem Unfall oder einer Panne ein Ersatzrad?
  • Willst du dein Rad zusätzlich vor Diebstahl schützen?
  • Wie hoch soll deine Selbstbeteiligung ausfallen?
  • Welches Fahrrad fährst du?
  • Gibt es eine Pannen-Hotline, die für dich erreichbar ist?

Die Pannenhilfe für das Fahrrad funktioniert im Prinzip wie die beim Auto. Wenn es eine Panne gibt, rufst du bei deinem Anbieter an und dieser kümmert sich darum, dass Hilfe kommt; in Form einer Fachkraft für Zweiräder, einem Abschleppdienst oder auch einem Großraumtaxi, das dich und dein Fahrrad in die nächste Werkstatt bringt.  

Clubmitgliedschaft oder Versicherung

Wenn du mit dem Rad auf Reisen gehen möchtest, solltest du darauf achten, dass dein Schutz auch im Ausland greift. Außerdem benötigst du im Schadensfall eventuell umfangreiche Leistungen, wie etwa ein Ersatzrad oder die Übernahme von Übernachtungskosten, bis der Schaden behoben werden kann. Für den Fall, dass du zum Beispiel bei einem Unfall verletzt wirst, wäre ein Fahrradrücktransport hilfreich.

Es gibt einige Autoclubs, die Pannenhilfe für Fahrrad und Auto kombinieren. Beim Automobil-Club-Verkehr (ACV) ist der Pannenservice für das Fahrrad in der allgemeinen Clubmitgliedschaft enthalten. Der ACV schützt alle Fahrräder, also auch E-Bikes, Pedelecs, Lastenräder und Fahrradanhänger. Auch der ADAC bietet seinen Mitgliedern eine deutschlandweite Pannenhilfe für Fahrräder, E-Bikes, Pedelecs und Fahrradanhänger an. Einige Mitgliedschaften decken auch einen Krankenrücktransport ab, nicht jedoch alle. 

Wer kein Auto besitzt, kann zum Beispiel Mitglied beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) werden. Der ADFC bietet seinen Mitgliedern Pannenschutz und einen Abschleppdienst in ganz Deutschland an, mit einer Erweiterung auch europaweit. Die einfache Mitgliedschaft kostet im Jahr für Menschen zwischen 22 und 26 Jahren 33 Euro, alle Personen ab 27 zahlen jährlich 66 Euro. Es gibt auch die Möglichkeit einer Familien-/Haushaltsmitgliedschaft für 78 Euro im Jahr. 

Fahrradversicherungen mit Rundumschutz

Eine Fahrradversicherung inklusive Schutzbrief ergibt vor allem für hochpreisige Fahrräder Sinn, da hier meist ein Diebstahlschutz inkludiert ist. Hier gibt es unterschiedliche Angebote. Viele Versicherungen bieten europaweit ihre Leistungen bei Pannen, Unfällen oder Diebstahl sowie Ersatzfahrräder und Fahrrad Rücktransporte an. So deckt die MVK Versicherung zum Beispiel das Fahrrad, Reisegepäck und Zubehör mit ihrem Diebstahlschutz ab und garantiert eine Pannenhilfe und Abholservice deutschlandweit sowie weltweit für einen Aufenthalt von 6 Wochen. Die Kosten liegen monatlich bei knapp 7 Euro.

Einige Fahrradversicherungen, beispielsweise die der Ammerländer Versicherung, sind speziell für Wettbewerbe und Trainingsfahrten gedacht. Diese Versicherungen lohnen sich vor allem für Radsportler und Radsportlerinnen, die ihr Sportgerät auch bei Veranstaltungen gegen Unfallschäden oder Diebstahl schützen wollen. Mit über 10 Euro im Monat sind sie recht teuer. Um nicht nur dein Rad, sondern auch dich bei einem Unfall zu versichern, solltest du in jedem Fall prüfen, ob du eventuell eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung benötigst.

Eine Fahrradversicherung macht vor allem für diejenigen Sinn, die weite Strecken mit ihrem Rad zurücklegen, ein schweres E-Bike fahren oder mit dem Rad pendeln. Wer nur ab und zu mit dem Fahrrad unterwegs ist und im schlimmsten Fall sein Rad bis zur nächsten Bahnstation schieben müsste, sollte sich gut überlegen, ob sich die jährlichen Kosten für eine Fahrradversicherung oder eine Clubmitgliedschaft lohnen.