Manche Sets können auch mit einer Rücktrittbremse kombiniert werden. Durch den Einbau eines Heckmotors verschiebt sich der Schwerpunkt des Fahrrads nach hinten, allerdings sind die Motoren leise und sorgen für ein stabiles Fahrgefühl. Nachrüstsätze mit Frontmotor sind relativ preisgünstig und eignen sich für zahlreiche Fahrradtypen, beeinflussen aber das Lenkverhalten. "Frontmotoren verlagern viel Gewicht auf das Vorderrad, was die Gabel stark strapazieren und zu einer nervösen Lenkung führen kann", sagt Schneider. Daher sei hier besondere Vorsicht geboten.
E-Bikes: Gibt es rechtliche Besonderheiten?
Eine Nachrüstung verändert das Fahrrad grundlegend. Durch den Motor wird das Fahrrad zur Maschine umgebaut und unterliegt damit, wie alle Pedelecs, der Maschinenrichtlinie. Damit Nachrüst-Pedelecs legal am Straßenverkehr teilnehmen dürfen, müssen sie den Anforderungen der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG und der EMV-Richtlinie 2004/108/EG für elektromagnetische Verträglichkeit entsprechen. "Die Prüfungen bestätigen, dass das Pedelec allen Vorgaben entspricht. Die Nachweise über die Konformität müssen die E-Bike-Fahrer bei Verkehrskontrollen oder bei Versicherungsfällen vorweisen können", erklärt Schneider.
Achtung: Bei umgerüsteten Pedelecs verfällt die ursprüngliche Herstellergarantie. Denn durch den Umbau werden aus Fahrradbesitzer*innen Hersteller*innen. Fehlen die entsprechenden Nachweise bei einem Unfall, kann die Versicherung die Zahlung verweigern. Weitere Konsequenzen drohen, wenn die Motoren auch bei einer Geschwindigkeit von mehr als 25 km/h elektrisch unterstützen.
"In der StVO ist das Pedelec als Fahrrad eingestuft", so Schneider. "Der Elektromotor unterstützt lediglich bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h und ausschließlich beim Tritt in die Pedale." Die sogenannten S-Pedelecs fahren 45 km/h schnell und sind führerschein- und zulassungspflichtig. Fahrer*innen eines regulären E-Bikes, die schneller unterwegs sind, riskieren hohe Strafen und Punkte in Flensburg.
Pedelecs: Wie viel kostet ein Nachrüstsatz?
E-Bikes sind immer noch teurer als herkömmliche Fahrräder in einer vergleichbaren Kategorie für Normalverbraucher*innen. Laut Pressedienst Fahrrad ist ein E-Bike etwa zweieinhalb mal so teuer wie ein klassisches gutes Fahrrad.
Wenn du dir den Einbau eines Nachrüstsatzes nicht zutraust, solltest du dich an eine Fachwerkstatt wenden. Solltest du das Vorhaben selbst in die Hand nehmen, sparst du dir jdeoch den Stundenpreis der Werkstatt. Laut vergleich.org bewegen sich die Preise für Nachrüstsätze zwischen rund 220 Euro und 460 Euro.
Wo du in der Fränkischen Schweiz die beliebtesten Radtouren findest, erfährst du hier.