Ein weiterer Abgasskandal? Anwalt: "Das war nur der Anfang, der nächste Skandal toppt alles"

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Erneut auffällige Abgasmesswerte. Mindestens 29 Autohersteller und 139 Modelle! Hunderte Millionen manipulierte Fahrzeuge könnten es sein, schätzt Ulf Böse, der als einer der führenden Anwälte für Massenschäden Spezialist für die Themen Abgasskandal und Diesel-Fahrverbot ist. (webandi/pixabay.com)
Erneut auffällige Abgasmesswerte. Mindestens 29 Autohersteller und 139 Modelle! Hunderte Millionen manipulierte Fahrzeuge könnten es sein, schätzt Ulf Böse, der als einer der führenden Anwälte für Massenschäden Spezialist für die Themen Abgasskandal und Diesel-Fahrverbot ist. (webandi/pixabay.com)
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Mehrere hundert Millionen manipulierte Fahrzeuge, Billionen an Schadensersatzforderungen. Das ist die Einschätzung von Ulf Böse. Er ist einer der bundesweit führenden Anwälte im Abgasskandal. Und er prophezeit der Autobranche den größten Erdrutsch seit Beginn ihres Bestehens: "Dagegen war der bisher bekannte Abgasskandal nichts."

Dieser Abgasskandal soll alles toppen - Bei mindestens 29 Herstellern und 139 Fahrzeugmodellen sind aktuell auffällige Abgaswerte zu verzeichnen. Erneut lassen Messungen Manipulationen im großen Stil vermuten. Das zumindest ist die Einschätzung von Rechtsanwalt Ulf Böse - laut eigenen Angaben einer der führenden Anwälte für Massenschäden in Deutschland, der mit seiner Kanzlei über 25.000 Verträge von Verbrauchern betreut. Über den "Abgasskandal 2.0" informiert Böse in einer aktuellen Pressemitteilung.

Bei den genannten Messungen sei Volkswagen erneut mit von der Partie, aber auch Daimler, BMW, Opel, Renault, Volvo, Ford, Hyundai, Kia, Peugeot, Citroen, Toyota und Nissan. Der ADAC und die Deutsche Umwelthilfe hätten die Abgasmessungen durchgeführt.

Überschreitung der Grenzwerte nur mit Betrug erklärbar

Wie weit sich Abgaswerte überschreiten lassen sei  vielerorts wohl zum Betrugssport geworden, heißt es in der Mitteilung. Die maximal zulässigen Werte können je nach Modell von etwa 10 Prozent bis zu einem Vielfachen der erlaubten Grenzwerte reichen. Verbraucherschützer seien sich bereits seit Monaten einig, dass die klaren Überschreitungen im Vergleich zu den Herstellerangaben nur mit klarer Betrugsabsicht der Autohersteller zu erklären sind. Ziel der Autohersteller ist dabei laut dem Abgasskandal-Experten, das Fahrzeug mit niedrigen Messwerten als besonders umweltschonend anpreisen zu können. "Dabei gleicht der tatsächliche Abgasausstoß in vielen Fällen eher Dreckschleudern", stellt Böse fest.

Aufrüsten mit Anwälten statt Nachrüsten mit Technik

Und der Verbraucher-Anwalt legt noch weiter nach: "Nicht nur bestreiten die Autohersteller munter weiter, dass ihr Handeln gegen das Gesetz ist. Sie pumpen auch noch Milliarden in die Kassen von Kanzleien, um das eigene Fehlverhalten vor Gericht zu verteidigen. Viel Geld, das nicht in funktionierende Nachrüstungen oder Entwicklungen fließt."

Handeln oder leer ausgehen – Betroffene sind Leidtragende

Wer seine Rechte zu spät geltend mache, hat bereits verloren, stellt Böse fest. Das sei bereits im Rahmen des Abgasskandals seit 2015 deutlich geworden. Die Käufer müssten sich also mit bürokratischem Aufwand über ein Auto ärgern, dass Sie so niemals haben wollten.

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*Anmerkung der Redaktion: Bei diesem Artikel hatten wir fälschlicherweise "dpa" als Autor angegeben. Das ist nicht korrekt. Der Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der Decker & Böse Rechtsanwaltsgesellschaft mbH vom 17.02.2020. Wir haben den Fehler am 06.03.2020 korrigiert.