Bald nicht mehr oben ohne? - Wo du heute noch Cabrios kaufen kannst

2 Min
Das Gefühl von Freiheit: Cabrios werden zum Luxusgut auf dem Automarkt.
Das Gefühl von Freiheit: Cabrios werden zum Luxusgut auf dem Automarkt.
Unsplash/Wendell Fernandes

Cabrio-Fans müssen stark sein, denn es werden immer weniger offene Autos auf dem Automarkt verkauft. Warum das so ist und welche Hersteller heute noch Cabrios bauen, erfährst du hier.

  • Cabrios und Coupés werden seltener
  • Hersteller fahren ihre Cabriolinien zurück
  • Darum sind SUVs auf dem Vormarsch
  • Diese Autos gibt es noch als Cabrio

Sie galten einst als Inbegriff von Freiheit und Luxus auf der Straße: Cabriolets. Die sportlichen Zweisitzer und die oben Offenen, also die beliebten Sommer- und Freizeitautos. Wer cool wie Sonny Crockett im Miami-Vice-Style vorfahren wollte oder sich lässig den Wind durch die Haare wehen lassen wollte, entschied sich in den 80er- und 90er-Jahren für ein Cabrio. Doch was als angesagt galt, verkommt immer mehr zum Ladenhüter. 

Cabriolet - ein Lifestyle verschwindet

Wer ein Cabrio fährt, fährt dieses meist aus Überzeugung und Leidenschaft. Denn Cabriolets versprechen einen gewissen Lifestyle. Doch heute haben es Cabrios immer schwerer auf dem Automarkt. Die Nachfrage nach den oben Offenen ist rückgängig. Viele Hersteller streichen sie aus ihren Modelllisten. 

Mercedes hat sich sogar von seinem Klassiker, dem SLC/SLK verabschiedet, ebenso wie von seinem S-Klasse-Cabriolet. Immerhin gibt es in der AMG GT-Familie mit dem AMG GT Roadster einen Zuwachs und auch der AMG SL Roadster kommt offen daher. Auch der Audi TT, ebenfalls ein absoluter Klassiker und Verkaufsschlager auf dem Cabriomarkt, wird ab 2024 nicht mehr weitergeführt. 

Cabrios aus dem Sortiment geworfen

Allerdings gibt es auch Autohersteller, die inzwischen komplett auf Cabrios in ihrem Sortiment verzichten. Ford zum Beispiel, wenn du vom US-amerikanischen Modell Mustang einmal absiehst. Auch Opel, Volvo, Nissan und Peugeot verzichten inzwischen auf eine Sommer-Modell-Reihe

Wer fährt denn noch Cabrio?

Cabrio fahren scheint vor allem etwas für Freiberufler und Selbstständige zu sein. So zeigt es jedenfalls eine Befragung des Vergleichsportals Check24. Auch die Verteilung nach Bundesland lässt aufmerken. Denn es fahren vor allem in den südwestlichen Bundesländern vermehrt Menschen ein Cabrio. Der Anteil in Rheinland-Pfalz liegt zum Beispiel bei 3,8 Prozent. 

Cabrios sind Frauenlieblinge?

Laut Check24 sind Cabrios außerdem bei Frauen sehr beliebt. Vor allem Frauen zwischen 50 und 59 Jahren leisten sich einen offenen Flitzer. Das beliebteste Modell sei bei Frauen allgemein der Fiat 500, gefolgt vom Mini II. Auch Frauen unter 20 Jahren fahren oftmals als erstes Auto ein Cabrio. Hier punktet der Peugeot 206 unter den Gebrauchten.  

Eine echte Konkurrenz für die Cabrios sind die SUVs geworden. Mehr noch, die wuchtigen Straßenkreuzer haben die Cabrios beinahe vom Markt verdrängt. Auch und gerade Frauen schätzen das mit ihnen verbundene Sicherheitsgefühl und die bessere Übersicht aufgrund der hohen Sitzposition. Die meisten SUVs sind überdies kraftvoll motorisiert und bieten vor allem einer besserverdienenden Käuferschicht entsprechendes Prestige. 

Einen Mittelweg zwischen SUV und Cabrio verfolgen inzwischen auch vereinzelte Hersteller, so zum Beispiel VW mit dem T-Roc Cabriolet. Ob dies für echte Cabrio-Fans einen Kompromiss darstellt, bleibt abzuwarten.

Diese Cabrios gibt es noch zu kaufen

Mittlerweile bieten kaum noch Hersteller Cabrios an, es sei denn, es handelt sich um Premiummarken. Jaguar bietet den F-Type auch als Roadster an, zu den BMW-Cabrios gehören der Z4, der 8er und der neue 4er, bei Audi gibt es den A5, und Porsche bietet den 718 als Boxter und den 911 auf Wunsch ohne Dach an. 

Im Segment der Nobelmarken findest du Cabrios bei Lexus, Aston Martin, Ferrari, Bentley oder Lamborghini. Aber wenn es günstiger sein darf, kannst du dich auch bei Smart, Fiat oder Mini umschauen. Eine Ausnahme scheint es beim japanischen Hersteller Mazda zu geben. Der MX-5 hat einen festen Platz im Modellprogramm seit 1989. Mazda entfachte mit diesem Modell den Roadster-Boom der 90er Jahre neu. Da ist es fast bezeichnend, dass dieses Auto uns heute noch an die einstige Oben-Offen-Ära erinnert.