Damit eine Funktionsfähigkeit gegeben ist, "hätten mindestens zwei Kontakte des Steckers am ecoOBD2 mit der Schaltung verbunden sein müssen, damit er Kontakt zum CAN-Bus des Autos aufnehmen könnte", so die Experten laut ADAC-Bericht. Das ist aber nicht passiert. Es bestand überhaupt keine elektrische Verbindung zum CAN-Bus, heißt es.
Ein Dongle, der nur so tut, als würde er arbeiten?
Woraus besteht der Dongle eigentlich? Zusammengesetzt ist er aus einem Spannungswandler, drei Leuchtdioden sowie den dazu erforderlichen Schalttransistoren, Widerständen und Kondensatoren, weiterhin acht Vorwiderstände und einem Taster sowie einer integrierten Schaltung. Bei dieser Schaltung sind einige Kontakte allerdings gar nicht angelötet, das ergab der Test.
Zwei Kontakte sind dazu da, den Stecker mit Spannung zu versorgen, einer ist für den Schalter zuständig, drei für dich Leuchtdioden. Unterm Strich bedeutet das, dass der Schalter nur so tut, als würde er arbeiten, indem er blinkt. Das war's aber auch schon.
Das Fazit überrascht Markus Sippl vom ADAC Technik Zentrum keineswegs. Er sagt: "Wäre die versprochene Wirkung tatsächlich erreichbar, würden solche Produkte längst von Autoherstellern serienmäßig verbaut, weil sie damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil hätten. Tatsächlich kann in einem so kleinen OBD-Dongle keine Technik verbaut werden, die bei annähernd allen Diesel- oder Benzin-Fahrzeugen mit verschiedenen Motorsteuergeräten gleichermaßen für einen Einspareffekt sorgt. Das ist vollkommen illusorisch."
Wirst man bewusst getäuscht?
Schnell kann hier der Verdacht aufkommen, dass du bewusst getäuscht werden sollst als Verbraucher. Denn solche Wundermittel sind immer mal wieder am Markt präsent in unterschiedlicher Aufmachung und mit immer neuen Namen. Die Masche: Um die Produkte glaubhaft zu verkaufen, werden angebliche Fachleuten zitiert oder Autofahrer vorgestellt, die vermeintlich positive Erfahrungen gemacht haben mit dem magischen Produkt. Manchmal bekommst du auch ein Zertifikat einer Institution vorgelegt, das wenig glaubhaft erscheint. Damit wird beispielsweise auch nur bestätigt, dass es kein Verbot gibt, die Geräte im Fahrzeug dabei zu haben, wenn sie ordentlich befestigt sind.
Lasse dich daher nicht von solchen großspurigen Versprechen oder fadenscheinigen wissenschaftlichen Begründungen blenden, wie zum Beispiel der Formulierung "elektrostatische Aufladung bipolarer Kohlenwasserstoffmoleküle", rät der ADAC.
Markus Sippl: "Wir können nur raten, die Finger von solchen ominösen Angeboten zu lassen. Wirkungsvoll Spritsparen kann man mit einem zurückhaltenden Gasfuß und mit vorausschauender Fahrweise. Spritsparwundermittel gibt es nicht."
So kannst du wirklich Sprit sparen
Da es leider kein Wundermittel gibt, das den Spritverbrauch tatsächlich um 15 Prozent senken kann, gibt der ADAC ein paar Tipps mit auf den Weg, mit denen du wirklich effektiv Sprit sparen kannst, wenn auch keine 15 Prozent.
- Du solltest kein Geld für Spritsparmittel ausgeben. Überlege stattdessen, was du an deinem eigenen Fahrstil ändern kannst. Denn das ist vorteilhafter für die Umwelt und dein Portemonnaie. Buche beispielsweise ein Training, um Sprit zu sparen, wie es beispielsweise der ADAC anbietet. So kannst du deinen Kraftstoffverbrauch um bis zu 20 Prozent senken.
- Wenn dir jemand erzählt, er habe mit einem Spritsparmitteln Erfolg gehabt, so bedenke Folgendes: Die Einsparungen sind nicht unter vergleichbaren Konditionen ermittelt worden und es kommt häufig zum Placebo-Effekt. Denn wenn du ein Produkt nutzt, um Sprit zu sparen, so fährst du vermutlich ohnehin unbewusst sparsamer.
- Bislang gibt es keinen Fahrzeugbauer, der die Verwendung von Spritsparmitteln freigegeben hat. Das heißt, dass die Verantwortung ein solches Mittel zu nutzen alleine bei dir liegt. Mit der Nutzung eines Spritsparmittels erlischt die Fahrzeuggarantie bzw. Sachmängelhaftung nicht automatisch, aber bei einem Schaden, der durch das Mittel hervorgerufen wurde, übernimmt der Fahrzeughersteller keine Haftung. Das gilt auch für Folgeschäden, schreibt der ADAC.
- Eine routinemäßige Kontrolle, zum Beispiel des Luftdrucks, und eine Wartung, zum Beispiel Filter- und Ölwechsel unterstützen dabei, den Spritverbrauch auf einem möglichst niedrigen Level zu halten. Das gilt auch für zusätzliches Gewicht durch unnötige Beladung.
- Achtung, wenn du Kraftstoff- und Motorölzusätze verwendest: Hier rät dir der ADAC dazu, "die vom jeweiligen Fahrzeughersteller für seine Fahrzeuge freigegebene Ölqualität sowie den Betrieb mit handelsüblichem Kraftstoff gemäß DIN-EN."
- Dokumentierst du nach dem Tanken die gefahrenen Kilometer, kannst du dir daraus den durchschnittlichen Verbrauch ermitteln. Je nach Tankvorgang kannst du aber auch die die Verbrauchswerte und Kilometerstände des Bordcomputers nach jedem Tankvorgang notieren und nullen. Dann erkennst du, wie sich der Spritverbrauch durch Winterreifen, hohe Geschwindigkeiten oder starke Beladung im Urlaub verändert. Du kannst dann ganz leicht dein Fahrverhalten anpassen und sensibler auf den Verbrauch reagieren.