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Reifenplatzer auf der Autobahn: So reagierst du richtig


Autor: Thomas Grotenclos

Deutschland, Donnerstag, 18. April 2024

Reifenplatzer auf der Autobahn: Was tun? Erfahre mehr über Ursachen, richtige Reaktionen und wie du den besten Abschleppdienst kontaktierst.
Horrorvorstellung: Der Reifen platzt mitten auf der Autobahn.


  • Ursachen für Reifenplatzer und präventive Maßnahmen
  • Richtige Reaktion und Kontaktierung eines Abschleppdiensts
  • Abdeckung eines Reifenplazers durch Versicherung

Stell dir folgende Situation vor: Du fährst entspannt und ohne Stress auf der Autobahn, doch plötzlich spürst du einen Schlag, die Lenkung wird schwerfällig und das Fahrzeug zieht zu einer Seite weg. Dein Reifen ist geplatzt. Das ist gerade auf der Autobahn ziemlich gefährlich. Wir erklären dir im folgenden, was nun zu tun ist.

Gründe für einen Reifenplatzer

Zunächst gilt es, die Ursache herauszufinden: Wie entsteht eigentlich ein Reifenplatzer? Die Gründe dafür sind vielseitig, in der Regel weist der Reifen bereits im Vorfeld eine Beschädigung auf. Kleinere Schnitte, ein zu hoher oder zu niedriger Luftdruck, eine zu hohe Zuladung, hohe Geschwindigkeiten oder eine erhöhte Außentemperatur können dem Material des Reifens zu schaffen machen.

Der häufigste Grund ist die Kombination aus zu niedrigem Luftdruck und hoher Geschwindigkeit. Prüfe daher regelmäßig den Druck deines Reifens und fülle Luft nach. Besonders schwerwiegend ist es, wenn der hintere Reifen platzt. Wenn du als Fahrer*in in dieser Situation falsch reagierst und abrupt abbremst, kann das Fahrzeug im schlimmsten Fall ausbrechen oder ins Schleudern geraten.

Das ist gerade auf der Autobahn ziemlich gefährlich. Vermeide daher hektisches Abbremsen und starke Lenkbewegungen. Platzt der Vorderreifen, ist das Lenken weiterhin möglich, doch auch hier solltest du ruhig bleiben und langsam abbremsen.

So solltest du im Ernstfall reagieren

Wenn dein Reifen auf der Autobahn geplatzt ist, solltest du zunächst auf den Standstreifen fahren. Halte das Lenkrad mit beiden Händen fest, reduziere das Tempo langsam und lenke vorsichtig gegen. Schalte anschließend den Warnblinker ein. Danach steigst du aus, ziehst deine Warnweste an und stellst in einer Entfernung von mindestens 150 Metern dein Warndreieck auf.

Wenn die Stelle gesichert ist, solltest du dich hinter der Leitplanke aufhalten. Anschließend stehen dir zwei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Du kannst den Reifen entweder selbst wechseln, oder den Pannendienst rufen. Das hängt einerseits von deinen eigenen Fähigkeiten und andererseits vom Vorhandensein des Ersatzreifen ab. Bei einer eigenen Reparatur ist es trotzdem wichtig, zeitnah eine Kfz-Werkstatt aufzusuchen, damit dort überprüft werden kann, ob nicht noch weitere Teile des Wagens beschädigt sind.

Wenn du eine Pannenversicherung für dein Auto abgeschlossen hast, dann kannst du die entsprechende Telefonnummer deines Anbieters wählen. Du kannst aber auch beispielsweise den ADAC kontaktieren, selbst wenn du kein Mitglied bist. Die Kosten musst du dann natürlich in voller Höhe selbst bezahlen. Im Notfall kannst du auch die 112 wählen, dort wird dir ebenfalls geholfen. 

Reifenplatzer und was zahlt die Versicherung

Solltest du mal kein Handy dabei haben, findest du auf der Autobahn in einem Abstand von etwa zwei Kilometern Notrufsäulen. Dort kannst du ebenfalls Hilfe anfordern. Manchen Autoclubs kannst du auch direkt vor Ort, nach der Autopanne, beitreten. So nimmt der Autoclub Europa jederzeit Mitglieder auf, beim ADAC musst du dagegen mindestens einen Tag lang Mitglied sein.

Ob die Versicherung bei einem Reifenplatzer bezahlt, hängt immer von den Umständen ab, die zum Platzen des Reifens geführt haben. Sämtliche Schäden, die infolge von normalem Verschleiß eintreten, werden von den meisten Versicherungen nicht abgedeckt. Anders ist es bei Schäden, die im Zuge eines Unfalls eintreten. Dazu zählen beispielsweise auch unvorhersehbar eingedrungene Fremdkörper, wie Schrauben oder Nägel.

Um einen Reifenplatzer bereits im Vorfeld zu verhindern, ist eine regelmäßige Kontrolle sinnvoll. Führe vor jeder längeren Fahrt einen Reifencheck durch, noch besser alle drei bis vier Monate. Prüfe dabei den Reifendruck, taste den Reifen auf Fremdkörper ab und beachte das Profil, das nicht zu niedrig sein sollte. Wenn du Schäden am Reifen erkennst, dann sollte dieser sofort ausgetauscht werden.

Abschließender Ratschlag: Ruhe bewahren

Sollte dein Reifen platzen, dann gilt es immer, die Ruhe zu bewahren. Verzichte auf hektische Lenkmanöver oder starkes Abbremsen. So behältst du die Kontrolle über dein Auto und kannst vorsichtig auf den Standstreifen manövrieren. Ziehe nicht einfach auf eine andere Spur und behalte auch in dieser Situation den Überblick, um einen Unfall zu vermeiden.

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