Autofahrerinnen und -fahrer stehen im Winter vor so manchem Hindernis: Nicht nur vereiste Scheiben oder glatte Straßen können zum Problem werden, sondern auch der Motor - zumindest für Dieselfahrerinnen und -fahrer.
- Kalte Temperaturen: Das passiert mit Diesel bei Minusgraden
- Winterdiesel: So kannst du Diesel vorm Einfrieren schützen
- Notfall: Was du bei einer Panne tun kannst
Im Winter kann es manchmal vorkommen, dass Dieselmotoren streiken. Je kälter es ist, desto öfter kann das Problem auftreten. Doch stimmt es, dass Diesel im Tank von Autos im Winter einfrieren kann? Der ADAC klärt den Tank-Mythos auf und gibt Tipps, wie Dieselfahrerinnen und -fahrer dem Problem entgegenwirken können und was es mit dem sogenannten Winterdiesel auf sich hat.
Diesel im Tank gefroren? Das können Autofahrer tun
Tatsächlich kann Diesel gefrieren. Selbst bei modernen Autos besteht die Gefahr, dass Fahrerinnen und Fahrer bei fallenden Temperaturen vor Schwierigkeiten stehen können. Laut ADAC bilden sich bereits ab null Grad Celsius erste "Paraffinpartikel", welche das Kraftstoffsystem beziehungsweise den Kraftstofffilter verstopfen. Paraffin ist eine chemische Verbindung, die aus Erdöl gewonnen wird. Auch bei sogenanntem Winterdiesel ist dieses Ausflocken teilweise schon ab minus sieben Grad Celsius zu beobachten. Die Folge davon ist, dass der Motor entweder nicht mehr anspringt oder bei fallenden und sehr eisigen Temperaturen sogar während der Fahrt ausgehen kann.
Dem Einfrieren von Diesel können Autofahrerinnen und Autofahrer aber entgegenwirken. Ein erster Schritt dafür ist es, richtig zu tanken. Winterdiesel soll bei dem Problem helfen. Denn er enthält Additive, die das Ausflocken und damit die Verstopfung des Systems verhindern sollen. In manchen Dieselmodellen sind auch Kraftstoffheizsysteme verbaut, durch eine Verstopfung des Filters vermieden werden kann.
Winterdiesel und Heizsysteme reichen allerdings nicht immer aus, um eine Panne zu vermeiden. Bei starker Kälte haben sich beide Maßnahmen dem ADAC zufolge "als nicht immer ausreichend erwiesen." In der Theorie soll Winterdiesel bis minus 20 Grad funktionieren. Praktisch trifft das nicht immer zu. Bereits im Jahr 2023 hat der ADAC aufwendige Kälteversuche mit handelsüblichen Dieselkraftstoffen durchgeführt. Das Ergebnis: Autofahrerinnen und Autofahrer können sich nicht immer auf die Wintertauglichkeit des Kraftstoffs verlassen.
Eingefrorenen Diesel auftauen: Das sollten Autofahrer auf keinen Fall machen
Laut Angaben der Kraftstoffhersteller soll Premium-Diesel (Aral Ultimate, Shell V-power, Total Excellium und so weiter) deutlich kältefester als normaler Dieselkraftstoff sein. Überprüfen konnte der ADAC das allerdings bisher noch nicht. Daher gilt: Springt das Auto nicht mehr an, heißt es abwarten und auftauen. Das Auto fährt erst wieder, wenn das gesamte Kraftstoffsystem erwärmt ist und sich alle Paraffinpartikel aufgelöst haben.
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Das Auto muss dazu in eine Garage mit deutlich über 0 Grad gestellt werden. Der ADAC warnt ausdrücklich davor, mit einem Föhn oder einem Heißluftgebläse zu versuchen, den Diesel aufzutauen. Einerseits bestehen Brand- und Beschädigungsgefahr, andererseits erreicht man so nicht alle erforderlichen Stellen, an denen der Diesel ausgeflockt ist.