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Im Finanztest: 158 Kfz-Tarife für die Haftpflicht - welcher ist für dich der günstigste?


Autor: Klaus Heimann

Deutschland, Donnerstag, 09. November 2023

Wie kannst du eine günstige Autoversicherung für deine Kfz-Haftpflicht oder Kasko finden, wenn der direkte Preisvergleich immer schwieriger wird? Die Stiftung Warentest hat dafür in ihren Report eine wirklich clevere Lösung gefunden.
Nach einem Unfall tritt die Kfz-Haftpflicht-Versicherung auf den Plan.


Aktuell steigen bei Kfz-Versicherung die Prämien, wie Verivox berichtet. So sei um 16 % der Beitrag für die Vollkaskoversicherung im günstigen Preissegment gestiegen. Nicht anders sieht es bei den Haftpflicht- und Teilkasko-Tarifen aus. "Wir erleben Preissteigerungen in historischem Ausmaß", sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer von Verivox. Unabhängig davon bestehen aber weiterhin große Preisunterschiede zwischen den Anbietern. Um sie aufzuspüren, musst du das System verstehen und günstige Angebote bei 94 Versicherungen in einem Dickicht von ca. 330 Tarifen aufspüren. Das ist nicht so einfach. Das Einsparpotenzial ist beträchtlich, wie unser Auto-Versicherungsreport zeigt. Die Daten dafür hat die Stiftung Warentest ermittelt.

Welche Kfz-Versicherungen brauchst du?

Deinen Pkw kannst du mit drei Varianten von Kfz-Versicherungen absichern. Zum einen die Kfz-Haftpflichtversicherung: Um die kommst du nicht herum. Sie ist eine gesetzlich vorgeschriebene Pflichtversicherung, die jedes Auto braucht, um überhaupt auf der Straße zu fahren. Bei der Kfz-Zulassungsstelle wird bei der Anmeldung für den Straßenverkehr die sogenannte eVB-Nummer (7-stelliger Code) abgefragt. Die elektronische Versicherungsbestätigung (eVB) bekommst du von deiner Kfz-Versicherung. Sie gilt als Beleg, dass das Fahrzeug versichert ist. 

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Die Haftpflichtversicherung deckt die Sachschäden ab, die du oder andere Fahrende mit deinem Fahrzeug verursachen. Schäden am eigenen Fahrzeug sind damit nicht gemeint, weil diese nicht versichert sind. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestdeckungssumme (siehe Anlage zu § 4 Abs. 2 Pflichtversicherungsgesetz - PflVG) beträgt für Personenschäden, einschließlich des Todesfalls eines Unfallopfers, 2,5 Millionen Euro. Kommen drei oder mehr Personen zu Schaden, sind bis zu 7,5 Millionen Euro für alle Betroffenen möglich. Sachschäden regulieren die Versicherer mit maximal 1,22 Millionen Euro. Für Vermögensschäden besteht in der gesetzlichen Deckung eine Obergrenze von 50.000 Euro.

Höhere Deckungssummen sind bei vielen Versicherungen abzuschließen und verursachen kaum bis keine Mehrkosten. Die höheren Deckungssummen liegen je nach Gesellschaft bei 50 oder 100 Millionen Euro für Personen-, Sach- und Vermögensschäden. Ebenfalls ist die Regulierung pro Einzelpersonen vom jeweiligen Anbieter abhängig. Hier sind oftmals maximal 8 oder 15 Millionen für den einzelnen Geschädigten angedacht. 

Die Kaskoversicherungen helfen dir bei deinen Schäden

Im Gegensatz zur Kfz-Haftpflicht-Versicherung sind die Kaskoversicherungen nicht gesetzlich vorgeschrieben. Du entscheidest also, ob du sie nutzt. Teil- und Vollkasko sind ein Zusatzschutz und versichern (selbst verursachte) Schäden am eigenen Fahrzeug. Die Teilkaskoversicherung schützt dein Kfz vor

  • Schäden durch Brand, Explosion oder Kurzschluss (Kabelbrand),
  • Autodiebstahl, inklusive Raub,
  • Unwetterschäden, wie Hagel, Blitzschlag, Überschwemmung und Sturm (ab Windstärke 8),
  • Schäden durch Marder und Haarwild,
  • Steinschlag,
  • Glasbruch.

Wie viel du für deine Teilkasko zahlst, hängt von deiner Regionalklasse und Typklasse ab. Das Vergleichsportal Verivox hat noch einen Tipp parat: Eine Teilkasko lohnt sich bei alten Fahrzeugen meistens nicht. Liegt der Fahrzeugwert bei über 4.000 Euro, rentiert sich hingegen die Versicherung.

Die Vollkaskoversicherung reguliert bzw. ersetzt Unfallschäden am eigenen Fahrzeug, ebenso Schäden durch Vandalismus und enthält das komplette Leistungsspektrum der Teilkasko. Eine Vollkaskoversicherung lohnt sich besonders für neue Autos. Bei einem Diebstahl oder Totalschaden innerhalb der ersten Monate nach Versicherungsabschluss erstattet die Vollkaskoversicherung den Neuwert des Autos. Einige Tarife erstatten den Neuwert sogar für einen Zeitraum von zwei Jahren. Als Faustformel gilt: Die Vollkasko lohnt sich für Neuwagen nur in den ersten fünf Jahren. Bei alten Autos ist keine Kasko mehr nötig.

Deshalb lohnt es sich, sorgsam die Kfz-Versicherung zu wählen

Wenn du eine Kfz-Versicherung auswählst, ist das gar nicht so einfach. Zwar gibt es Online-Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox, die du nutzen kannst. Trotzdem bleibt die Frage: Lohnt sich der Aufwand überhaupt, wenn du am Endes des Tages nur ein paar Euro sparst? Stiftung Warentest ist dieser Frage im neuesten Kfz-Vergleich nachgegangen und hat sie mit zwei Modell-Beispielen beantwortet. Die Modellierung in zwei Exempel ist deshalb notwendig, um sich im ausgewerteten Dschungel von 158 Tarifen zurechtzufinden (alle Testergebnisse der Stiftung kannst du kostenpflichtig downloaden: 4,90 Euro).

Beispiel eins ist eine Familie: Die Eltern (40 und 42 Jahre alt), mit Kind (8 Jahre alt), wollen einen Ford Focus Turnier 1.6 TDCI an ihrem Wohnort Frankfurt am Main versichern. Sie fahren mit dem Pkw pro Jahr 15.000 Kilometer. Ihre Schadenfreiheitsklasse ist 20. Es geht bei ihnen um eine Kfz-Versicherung für Haftpflicht und Vollkasko. Bei der teuersten Assekuranz zahlt die Familie 1.014 Euro, im Mittelfeld der Versicherungen kommen sie auf 613 Euro und bei der günstigsten kommt sie auf 387 Euro Prämie im Jahr. Dein Einsparpotenzial bei der Prämie zwischen dem teuersten und günstigsten Tarif liegt in diesem Beispielfall bei 627 Euro im Jahr.

Das zweite Beispiel ist eine Fahranfängerin und ist ebenso überzeugend: In diesem Fall will die junge Person (20 Jahre alt) einen Opel Adam Jam 1.2 am Wohnort Heidelberg in der Haftpflicht und Teilkasko versichern. Die Fahrleistung liegt bei 8.000 Kilometer pro Jahr, Schadenfreiheitsklasse: eins. Der teuerste Tarif liegt bei 1.430 Euro, der mittlere bei 968 Euro und der günstigste bei 588 Euro. In diesem Fall ist das Einsparpotenzial zwischen dem teuersten und günstigstem Tarif noch höher als beim Beispiel eins und liegt bei 842 Euro. Wie du siehst: Die Vergleichsarbeit bei den Kfz-Tarifen lohnt sich also und hilft dir, die preisgünstigste Versicherung zu finden.

Das System der individuellen Massenversicherung

Die Kfz-Versicherung ist zwar ein Massenprodukt (bei 48,5 Millionen zugelassenen Pkws wohl auch nicht anders zu erwarten), trotzdem schaffen es die Assekuranzen (mit ausgeklügelten IT-Programmen), das individuelle Risiko abzuschätzen. Deshalb fragen sie bei den Kund*innen objektive und subjektive Gefahrenmerkmale ab. Die objektiven Merkmale umfassen Angaben zum Fahrzeug, wie zum Beispiel die Art des Autos und die Motorstärke. Subjektive Merkmale sind mit der zu versichernden Person verbunden. Hierzu zählen beispielsweise Wohnort, Beruf, Schadenfreiheitsklasse oder auch die Dauer des Führerscheinbesitzes.

Die Gutachter haben die Kundenfragen zur Kfz-Versicherung immer wieder erweitert. In den 90er Jahren interessierte sich keine Assekuranz dafür, ob die versicherte Person eine Monatskarte für den öffentlichen Personennahverkehr besaß oder kleine Kinder hatte. Die immer differenzierten Auswertungen des Unfallgeschehens führten dazu, dass es innerhalb eines Tarifs immer mehr Zuschläge und Abschläge gibt. Kfz-Prämien sind also jetzt sehr individuell zugeschnitten. Das macht aber den Vergleich für den Nichtprofi schwieriger. 

Die Liste der abgefragten Merkmale ist sehr lang:

  • Typklasse des Fahrzeugs: Definiert das Unfallrisiko eines Fahrzeugmodells und wird zentral jedes Jahr ermittelt. 
  • Regionalklasse: Abhängig vom Unfallhäufigkeit, Straßenverhältnissen in der Region.
  • Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse): Nur bei Haftpflicht und Vollkasko. Bestimmt sich durch die Anzahl der Jahre, die du ununterbrochen schadenfrei in einem Versicherungsverhältnis gefahren bist.
  • Schadenfreiheitsrabatt (SF-Rabatt): Nur bei Haftpflicht und Vollkasko. Je länger du der Versicherung keinen Schaden meldest, desto mehr Schadenfreiheitsrabatt (SF-Rabatt) gewährt die Assekuranz auf den Beitragssatz.
  • Nutzungsart: Privat oder geschäftlich.
  • Alter des Fahrzeugs
  • Alter des Versicherungsnehmers bzw. der Versicherungsnehmerin
  • Beruf des Versicherungsnehmers bzw. der Versicherungsnehmerin
  • Jährliche Fahrleistung: Geschätzt oder Erfahrungswert der gefahrenen Kilometer.
  • Einträge im Verkehrszentralregister in Flensburg: Punkte im Straßenverkehr werden für schwerwiegende Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten vergeben.
  • Zahlungsart: Jährliche Zahlungsweise ist am günstigsten.
  • Höhe der gewünschten Deckungssumme: Bei der Haftpflicht empfiehlt die Verbraucherzentrale 100 Millionen.
  • Zahl der berechtigten Fahrer*innen: Je mehr Personen als Fahrer*in eines Pkws eingetragen sind, desto teurer wird in der Regel die Kfz-Versicherung. 
  • Nachlässe für Eigentümer von Wohnraum: Immobilienbesitzer*innen verursachen weniger Unfälle, deshalb gibt es einen Hausbesitzer-Rabatt.
  • Nachlässe für Eltern kleiner Kinder: Sie fahren defensiver und verursachen weniger Unfälle.
  • Ort des nächtlichen Parkens: Auto in einer Garage bringt Preisvorteile.
  • Besitz der Bahncard oder Mitgliedschaft im Automobilclub: Wer ein Jahresticket für den Nahverkehr besitzt, fährt in der Regel weniger Auto, ist deshalb weniger unfallgefährdet. Gleiches gilt für die Inhaber*innen einer Bahncard. Einige Versicherungen räumen Mitgliedern von Auto-Clubs einen Rabatt ein.
  • Höhe der Selbstbeteiligung: Je höher der Selbstbeteiligung bei Kaskoversicherungen, desto geringer die Prämie.

Bei reinen Kfz-Haftpflichtversicherungen glänzen nur vier

Im Ergebnis führen die immer differenzierter werdenden Analysen zum Unfallgeschehen dazu, dass keine einfachen und schlichten Vergleiche der Prämien bei den Kfz-Versicherungen möglich sind. Konsequenz: Die Stiftung Warentest verzichtet komplett auf Preisangaben in ihrem neusten Report.

Sie will aber trotzdem ihre Philosophie des Rankings nicht ganz aufgeben und nennt deshalb Unternehmen, bei allen Kfz-Versicherungssparten, die in ihrem Beitragsniveau Policen anbieten, die weit besser sind als der Durchschnitt aller untersuchten Unternehmen.  

Das sind bei den reinen Kfz-Haftpflichtversicherungen die folgenden vier Assekuranzen:

  • Versicherung: Axa Easy
  • Tarif: Mobil Online (S)
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der jungen Kunden (ca. 20 Jahre alt)
  • Versicherung: DA Direkt
  • Tarif: Komfort, Komfort Plus (Angebot per Internet günstiger)
  • Günstiges Beitragsniveau: für alle Altersgruppen
  • Versicherung: Huk24
  • Tarif: Classic Angebot nur per Internet
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der jungen Kunden (ca. 20 Jahre alt)
  • Versicherung: Signal Iduna
  • Tarif: Basis
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der alten Kunden (ca. 70 Jahre alt) 

Basis der Berechnung: Zehn Jahre alter Gebrauchtwagen bei 158 Tarifen und 68 Versicherungen. Modellbedingungen: Alleinige*r Fahrer*in, SF-Klasse 2, 15, oder 35, Wohnort: Mittlere Regionalklasse, kein Haus, keine Garage, keine weiteren Verträge beim Versicherer, 12.000 Jahreskilometer. Deckungssumme 100 Millionen Euro, 15 Millionen Euro pro geschädigte Person, erweitere Kfz-Mietwagen Haftpflicht im Ausland (Mallorca-Police). Stand der von der Stiftung Warentest erfassten Versicherungen und Tarif: 1.9.2023.

In der Kfz-Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung gibt es viele interessante Tarife

In der zweiten Gruppe sind Assekuranzen versammelt, die Kfz-Haftpflicht- und Teilkaskoversicherung anbieten, die weit besser als das durchschnittliche Beitragsniveau sind. Konkret sind das elf: 

  • Versicherung: AdmiralDirekt
  • Tarif: Komfort und Premium
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der jungen Kunden (ca. 20 Jahre alt)
  • Versicherung: Axa Easy
  • Tarif: Mobile Online Extra
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der jungen Kunden (ca. 20 Jahre alt)
  • Versicherung: DA Direkt
  • Tarif: Komfort Plus (Angebot per Internet günstiger)
  • Günstiges Beitragsniveau: für alle Altersgruppen
  • Versicherung: Europa-go
  • Tarif: Komfort Plus (Angebot nur per Internet)
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der mittelalten Kunden (ca. 40 Jahre alt)
  • Versicherung: HanseMerkur
  • Tarif: Drive Smart
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der mittelalten Kunden (ca. 40 Jahre alt
  • Versicherung: HUK24
  • Tarif: Classic (Angebot nur per Internet)
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der jungen und mittelalten Kunden (ca. 20 und 40 Jahre alt)
  • Versicherung: HUK-Coburg Allg.
  • Tarif: Classic
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der jungen Kunden (ca. 20 Jahre alt)
  • Versicherung: Signal Iduna
  • Tarif: Basis und Premium
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der alten Kunden (ca. 70 Jahre alt)
  • Versicherung: Sparkasse DirektVersicherung
  • Tarif: AutoBasis und AutoPlusProtect
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der jungen und mittelalten Kunden (ca. 20 und 40 Jahre alt)
  • Versicherung: Sparkasse DirektVersicherung
  • Tarif: AutoPremium
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der jungen Kunden (ca. 20 Jahre alt)
  • Versicherung: WGV
  • Tarif: Optimal
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der jungen Kunden (ca. 20 Jahre alt) 

Basis der Berechnung: Zehn Jahre alter Gebrauchtwagen bei 158 Tarifen und 68 Versicherungen. Modellbedingungen: Alleinige*r Fahrer*in, SF-Klasse 2, 15, oder 35, Wohnort: Mittlere Regionalklasse, kein Haus, keine Garage, keine weiteren Verträge beim Versicherer, 12.000 Jahreskilometer. Deckungssumme 100 Millionen Euro, 15 Millionen Euro pro geschädigte Person, erweitere Kfz-Mietwagen Haftpflicht im Ausland (Mallorca-Police). Selbstbehalt 150 Euro, Tierbisse an Leitungen, Schläuchen, Kabeln; Folgeschäden mindestens bis 5.000 Euro. Kollisionen versichert "mit Tieren aller Art" oder allen "Wirbeltieren". Verzicht auf Einwand der groben Fahrlässigkeit. Stand der von der Stiftung Warentest erfassten Versicherungen und Tarif: 1.9.2023.

Kfz-Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung mit sechs Tarifen

In der dritten Gruppe sind alle Assekuranzen, die Kfz-Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung anbieten, die weit besser als das durchschnittliche Beitragsniveau ausfallen. Das sind sechs: 

  • Versicherung: DA Direkt
  • Tarif: Komfort Plus (Angebot per Internet günstiger)
  • Günstiges Beitragsniveau: für alle Altersgruppen
  • Versicherung: HUK24
  • Tarif: Classic und Classic Kasko Plus (Angebot nur per Internet)
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der jungen Kunden (ca. 20 Jahre alt)
  • Versicherung: HUK-Coburg Allg.
  • Tarif: Classic
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der jungen Kunden (ca. 20 Jahre alt)
  • Versicherung: HUK24
  • Tarif: Classic (Angebot nur per Internet)
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der jungen und mittelalten Kunden (ca. 20 und 40 Jahre alt)
  • Versicherung: LVM
  • Tarif: -
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der jungen Kunden (ca. 20 Jahre alt)
  • Versicherung: Sparkasse DirektVersicherung
  • Tarif: AutoPremium und AutoPlusProtect
  • Günstiges Beitragsniveau: nur für die Altersgruppe der jungen Kunden (ca. 20 Jahre alt)

Basis der Berechnung: Zehn Jahre alter Gebrauchtwagen bei 158 Tarifen und 68 Versicherungen. Modellbedingungen: Alleinige*r Fahrer*in, SF-Klasse 2, 15, oder 35, Wohnort: Mittlere Regionalklasse, kein Haus, keine Garage, keine weiteren Verträge beim Versicherer, 12.000 Jahreskilometer. Deckungssumme 100 Millionen Euro, 15 Millionen Euro pro geschädigte Person, erweitere Kfz-Mietwagen Haftpflicht im Ausland (Mallorca-Police). Selbstbehalt 300 Euro, Neupreiserstattung mindestens zwölf Monate und Schadenrückkauf. Stand der von der Stiftung Warentest erfassten Versicherungen und Tarif: 1.9.2023.

Die Besonderheiten: Versicherungsschutz für E-Autos und Hybride

Und wie es mit dem Versicherungsschutz bei E-Autos und Hybriden aus? Wichtig bei Fahrzeugen ist es, das teure Herzstück, den Akku, gut zu versichern. Wie das die Versicherungen machen, ist aber alles andere als einfach herauszufinden, beklagt die Stiftung Warentest in ihrem Report. Das ist aber deshalb wichtig, weil beim E-Auto Probleme auftreten können, die es beim Verbrenner nicht gibt. Neben dem Akku kommen mögliche Schäden bei der Ladestation oder beim Ladekabel hinzu sowie der Diebstahl des Ladegeräts bzw. Ladekabels. Da E-Autos und Hybride teuer sind, ist immer eine Vollkaskoversicherung sinnvoll.

Noch einmal zurück zum Akku: Hier solltest du in jedem Fall 24 Monate den Neuwert versichern. Durch eine Allgefahrendeckung versicherst du ebenso deine Bedienungsfehler (Tiefenentladung). Sinnvoll ist zusätzlich ein Schutzbrief, um das Fahrzeug bei leerer Batterie zur nächsten Ladestation schleppen zu lassen. Das Thema Quarantäneschutz aus Angst vor einem Brand für E-Autos solltest du unbedingt mit deiner Versicherung besprechen.

Mithilfe eines erneuten Beispiels für Elektroautos hat die Stiftung herausgefiltert, wie die Versicherungen bei den E-Autos aufgestellt sind. Eine Fahrerin (40 Jahre alt) will einen VW ID.4 Pro-Performance an ihrem Wohnort Frankfurt am Main versichern. Sie fährt mit dem Pkw pro Jahr 12.000 Kilometer. Ihre Schadenfreiheitsklasse ist 20. Sie will eine Kfz-Versicherung für Haftpflicht und Vollkasko für ihr Elektroauto abschließen. Bei der teuersten Assekuranz zahlt sie dafür 907 Euro.  Beim Tarif im Mittelfeld kommt sie auf 595 Euro und bei der günstigsten Versicherung zahlt sie 372 Euro Versicherungsprämie im Jahr. Dein Einsparpotenzial bei der Prämie zwischen dem teuersten und günstigsten Tarif liegt bei 535 Euro im Jahr. Ist also am Beispiel des Elektroautos ebenfalls beachtlich.

Bei den E-Autos empfiehlt die Stiftung nur vier Versicherungstarife

Bei den 26 untersuchten Tarifen für E-Autos von 23 Versicherungen hatten vier Tarife von drei Assekuranzen ein besonders günstiges Beitragsniveau in der Haftpflichtversicherung plus Vollkasko. Das sind:

  • Versicherung: HUK24
  • Tarif: Classic und Classic Kasko Plus (Angebot nur per Internet)
  • Günstiges Beitragsniveau: für alle Altersgruppen
  • Versicherung: HUK-Coburg Allg.
  • Tarif: Classic/Classic Kasko Plus
  • Günstiges Beitragsniveau: für alle Altersgruppen
  • Versicherung: LVM
  • Tarif: -
  • Günstiges Beitragsniveau: für alle Altersgruppen
  • Versicherung: Spar. DirektVersicherung
  • Tarif: AutoPremium
  • Günstiges Beitragsniveau: für alle Altersgruppen 

Stand der von der Stiftung Warentest erfassten Versicherungen und Tarif: 1.9.2023.

Die Crux mit den Vergleichsportalen

Wie viel deine neue Autoversicherung kostet, kannst du direkt bei der Assekuranz, einem Versicherungsmakler erfragen oder Online berechnen. Zu empfehlen ist in jedem Fall im ersten Schritt eine Online-Recherche. Wie schon gesagt: Es gibt Online-Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox, die du nutzen solltest.

Für den Service dieser Portale zahlst du nichts. Aber Geld verdienen müssen sie natürlich. Das passiert einerseits durch Werbung und andererseits über Provisionen, die die Versicherungsunternehmen bei einem vermittelten Neuvertrag zahlen. Zahlt das Unternehmen keine Provision, ist es meistens nicht Bestandteil des Vergleichs. Die Portale bilden also den Markt nicht vollständig ab. Zur Höhe der Provisionen äußern sich die Vergleichsportale nicht: Geschäftsgeheimnis. In Deutschland bieten ca. 94 Unternehmen Autoversicherungen an, bei Verivox sind 34 gelistet und bei Check24 sind es nach eigenen Angaben 90 % der Marktanbieter, also ca. 84.

Nicht dabei ist beispielsweise die HUK24-Versicherung. Auf ihrem Internetportal steht dazu folgende Erklärung: "Vergleichsportale leben von den Provisionen der dort gelisteten Versicherer. Die HUK24 zahlt keine Provisionen an Vergleichsportale. Nur so können wir Ihr Auto wirklich günstig versichern." Weil die HUK24 ein wichtiger und vielfach preiswerter Anbieter von Autoversicherungen ist, solltest du das Unternehmen in deine Internetrecherche einbeziehen. Ausdrücklich empfiehlt das Finanztip: "Berechne zunächst die günstigste Kfz-Versicherung auf Verivox oder Check24. Mach dann den Gegencheck bei der HUK24."

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