Änderungen in der Kfz-Versicherung 2024: Welche Autos werden teurer und welche günstiger?
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Mittwoch, 26. Juni 2024
Die Beiträge für die Kfz-Versicherung nehmen im Jahr 2024 zu. Dies ist teilweise auf eine Neubewertung der Typklassen von 34.000 Modellen zurückzuführen. Die Art und Weise, wie die Statistiker diese Klassifizierung berechnen, ist für jeden, der ein Auto besitzt oder fährt, von großem Interesse. Letztendlich wird diese Erhöhung jeder im Gelbeutel spüren.
- Kfz-Versicherung erhöht Beiträge 2024
- Neu sortierte Typklassen beeinflussen Preise
- Autofahrenden spüren Veränderungen finanziell
Ab 1. Januar 2024 gibt es für fast 13 Millionen Autofahrer*innen neue Typklassen für ihre Versicherung, darauf hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hingewiesen. "Für rund 7,4 Millionen Autofahrende gelten in der Kfz-Haftpflichtversicherung künftig höhere Einstufungen, während rund 5,4 Millionen von besseren Typklassen profitieren", sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Für 70 % bzw. rund 29,4 Millionen Autofahrende bleibt es bei der Typklasse des Vorjahres. Veränderungen gibt es ebenso bei der Teilkasko und Vollkaskoversicherung. Hier der Überblick.
40 Millionen Autos sind versichert
Rund 40 Millionen privat genutzte Pkw sind in Deutschland angemeldet und damit versichert. Für jedes Fahrzeug muss zumindest eine Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen sein. Die meisten Autofahrer*innen entscheiden sich noch zusätzlich für eine Kaskoversicherung (Teil- oder Vollkasko). Obwohl die Kfz-Versicherung ein Massenmarkt ist, gleicht kaum ein Vertrag dem anderen.
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Wie hoch der Beitrag einer Kfz-Versicherung ist, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Das Vergleichsportal Verivox weist darauf hin, dass es objektive und subjektive Merkmale gibt. Zu den subjektiven zählen unter anderem: Alter der Fahrerin bzw. des Fahrers, Punkte in Flensburg, Garage vorhanden oder nicht, Selbstbeteiligung und deren Höhe, gefahrene Kilometer in einem Jahr, individueller Schadensfreiheitsrabatt. Check24 hat ermittelt, dass die Typklasse nur eins von über 50 individuellen Merkmalen ist, die den Preis der Kfz-Versicherung beeinflussen.
Zu den objektiven Faktoren, also diejenigen, die von den Fahrenden nicht zu beeinflussen sind, gehören die Regionalklasse (Zulassungsbezirk, in dem du als Versicherter dein Fahrzeug anmeldest) und die Typklasse.
Worum geht es bei den Typklassen in der Kfz-Versicherung?
Einmal im Jahr werten die Statistiker des Gesamtverbands in Berlin Schadenbilanzen aller in Deutschland zugelassenen Automodelle aus. "Die Logik der unverbindlichen GDV-Typklassenstatistik ist einfach: Werden mit einem Automodell im Durchschnitt pro Fahrzeug vergleichsweise wenige Schäden und geringe Schadenkosten verursacht, erhält es eine niedrige Typklasse, bei vielen Schäden und hohen Versicherungsleistungen eine hohe", erläutert Jörg Asmussen. In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10–25), für die Einstufung des Modells sind die Versicherungsleistungen für geschädigte Dritte nach Verkehrsunfällen maßgeblich.
In der Vollkaskoversicherung unterscheiden die Statistiker des GDV 25 Typklassen (10–34). In die Berechnung der Vollkaskoversicherung fließen die Schäden am eigenen Auto nach selbstverschuldeten Unfällen sowie die Teilkaskoschäden (u. a. Autodiebstähle, Glasschäden, Wildunfälle oder Schäden durch Naturereignisse) vollkaskoversicherter Fahrzeuge ein. So erhalten 2024 laut GDV in der Vollkaskoversicherung rund 5 % der Fahrzeuge (ca. 1,3 Millionen Pkw) eine höhere und rund 34 % (etwa 8,3 Millionen Pkw) eine niedrigere Einstufung. Für deutlich mehr als die Hälfte der Versicherungsnehmer*innen (61 %) bleibt alles beim Alten.