- Beim Autofahren: Anwalt rät, den Führerschein nie mitzuführen
- Führerschein kann bei Verkehrskontrolle eingezogen werden
- So begründet der Anwalt seine Empfehlung
- Ist es wirklich ratsam, den Führerschein zu Hause zu lassen?
Wer Auto fährt, hat einmal gelernt, dass man den Führerschein immer dabei haben muss. Doch ein Anwalt hat in den sozialen Medien dazu geraten, genau das nicht zu tun. Das sei zwar eine Ordnungswidrigkeit - bringe im Zweifel jedoch einen entscheidenden Vorteil. Was genau meint er damit?
Führerschein beim Autofahren zu Hause lassen? Darum rät ein Anwalt dazu
Anwalt Christian Klages hat auf TikTok einen Clip hochgeladen, in welchem er sagt, man solle den Führerschein generell nie mitführen, auch wenn das eigentlich Pflicht ist. Im Zweifel sei es jedoch besser, ein Bußgeld zu bezahlen. Hat man den Führerschein nämlich dabei, könne das ärgerliche Konsequenzen haben.
Er argumentiert: Hat man den Führerschein nicht dabei, so kann dieser auch nicht beschlagnahmt werden. Auf diese These stützt sich das Video von Christian Klages. Dieser Fall soll nämlich deutlich öfter vorkommen, als man annimmt. Insbesondere die willkürliche Beschlagnahmung.
Was steckt dahinter dem seltsamen Rat?
Aus unbegründetem Verdacht und auf willkürlicher Basis soll die Polizei laut dem TikTok Anwalt häufig Führerscheine beschlagnahmen. Laut Klages können bereits müde Augen der Polizei als Beweis dafür reichen, man hätte Alkohol oder Drogen konsumiert. Dieser Anfangsverdacht soll ausreichen, um den Führerschein zu beschlagnahmen.
Dieser ist dann erstmal weg. Steht die müde Erscheinung sogar in Kombination mit einem "auffälligen" Fahrverhalten oder einem falschen Blinken, dann kann das weitreichende Folgen haben. Es wird ein Bluttest eingefordert und die Unschuld muss anschließend erstmal bewiesen werden. Die Ergebnisse aus dem Labor können jedoch schonmal bis zu drei Monate dauern.
Was passiert, wenn der Führerschein eingezogen wird?
Innerhalb dieses Zeitraums bleibt der Führerschein bei der Polizei. Ist man auf das Auto angewiesen, so ist das besonders bitter. Obwohl man sich nichts hat zuschulden kommen lassen, steht man vor einer Reihe von Problemen.
Daraus zieht der Anwalt die Schlussfolgerung, dass man lieber 10 Euro Bußgeld für das nicht Mitführen des Führerscheins zahlen sollte, statt Gefahr zu laufen, dass der Führerschein beschlagnahmt wird. Diese Aussage hat für heftige Debatten und einiges an Diskussionsstoff gesorgt.
Ist es wirklich ratsam, den Führerschein zu Hause zu lassen?
Wann der Führerschein beschlagnahmt werden darf, ist per Gesetz klar geregelt. Im Strafgesetzbuch steht unter Paragraf 69, Absatz 1, dass die Fahrerlaubnis entzogen wird, "wenn sich aus der Tat ergibt", dass die beschuldigte Person "zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet ist". Die Begründung dazu findet sich in Absatz 2 des Paragrafen, da in diesem Fall eine "Gefährdung des Straßenverkehrs" oder "Trunkenheit im Verkehr" vorliegen könnten. Ein bloßer Anfangsverdacht reicht also nicht aus.
Zudem geht Anwalt Christian Klages nicht darauf ein, dass man als angeklagte Person ohne Probleme Widerspruch einlegen kann. Liegt keine Straftat vor, dann gibt es den Führerschein schnell wieder zurück.
Andere Rechtsexperten weisen zudem noch auf andere wichtige Aspekte im Zusammenhang mit Verkehrskontrollen und Führerscheinentzug hin:
- Ein Fahrverbot kann auch ausgesprochen werden, wenn man den Führerschein nicht dabei hat. Das Nicht-Mitführen schützt davor also nicht.
- Kann man den Führerschein bei Kontrollen wiederholt nicht vorzeigen, riskiert man eine weitaus höhere Strafe als die zehn Euro. Dann kann nämlich Vorsatz unterstellt werden.
Fazit
Auch wenn der Rat im Netz auf Anklang trifft, solltest du deinen Führerschein beim Autofahren immer mitführen.