Drogerie-Riese soll 2023 zurückkehren: Das ist über das Comeback von Schlecker bekannt

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Bis 2012 war Schlecker der Marktführer unter den Drogerien.
Zehn Jahre Schlecker-Insolvenz
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Vor vielen Jahren ging der Drogerie-Riese Schlecker insolvent. 2022 hätte es ein Comeback geben sollen - dieses wurde allerdings mehrfach verschoben. Nun gibt es Pläne für 2023. Gibt es also ein Schlecker-Comeback?

  • Aufstieg und Fall der Marke Schlecker
  • Was ist über das Comeback bisher bekannt?
  • Nicht Schlecker wird der neue Betreiber sein

Einst war es Europas größte Drogeriemarkt-Kette: Mit über 7.500 Filialen im Inland zählte Schlecker zu den ganz großen Nummern im Geschäft. Doch 2012 war plötzlich alles vorbei. Das Unternehmen meldete Insolvenz an und wurde nach monatelangen Gerichtsverfahren aufgelöst. Rund 14.000 Filialen mussten schließen, die knapp 25.000 Mitarbeiter verloren ihren Job. Nur die Tochtergesellschaften außerhalb Deutschlands blieben bestehen.

Rückblick: Schlecker-Insolvenz - was war passiert?

Mitte der Siebziger Jahre gründete der damalige Metzgermeister Anton Schlecker seinen ersten Drogeriemarkt in Kirchheim unter Teck. Damals war das ein völlig neues Handelskonzept – und der Siegeszug des Unternehmens begann. Allerdings hielt dieser nicht ewig an und die Drogerie-Kette brach zusammen. 

Über die Jahre häufte das Imperium einen immensen Schuldenberg an. Summen von bis zu 800 Millionen Euro sollen es gewesen sein. Als Anton Schlecker im Januar 2012 schließlich Insolvenz für sein einst so erfolgreiches Unternehmen anmelden musste, haftete er als eingetragener Kaufmann auch privat.

Dennoch entging er einer Gefängnisstrafe und wurde lediglich zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Seine Kinder Lars und Meike Schlecker hingegen mussten ab 2017 jeweils Freiheitsstrafen von über zwei Jahren absitzen.

Großes Comeback mit neuem Konzept: Starttermin erneut verschoben

Ende 2021 dann die Meldung: Es soll ein Comeback geben. Doch nicht Schlecker selbst wollte sein Unternehmen wiederbeleben: Das österreichische Unternehmen kitzVenture aus Kitzbühel hatte es sich zum Ziel gesetzt, den Markt zu erobern. Mehrere Tausend Arbeitsplätze sollten dabei geschaffen werden. Für dieses hohe Ziel hat sich Investor und Geschäftsführer Patrick Landrock offenbar schon vor mehreren Jahren die Markenrechte am ehemaligen Drogerie-Riesen Schlecker gesichert

Schlecker solle in Zukunft außerdem kein reiner Drogeriemarkt mehr sein, sondern auch stark im Bereich mit Produkten des täglichen Bedarfs wie zum Beispiel Lebensmittel, Büro- und Baumarktartikeln handeln. Zudem soll es in Zukunft bei Schlecker sogenannte "Miet-Commerce"-Angebote geben. Kunden können sich Haushaltsgeräte oder Unterhaltungselektronik ausleihen, ähnlich wie bei einem Autoverleih.

Losgehen sollte das neue Schlecker-Konzept zudem mit einem Online-Shop. Die Konkurrenz sollte sich schon mal "warm anziehen", erklärte Landrock, wie die WirtschaftsWoche berichtet. Allerdings sind derzeit die Zweifel groß, ob es überhaupt zu einem Schlecker-Comeback kommen wird - der Starttermin für Oktober 2022 wurde verschoben. Und auch der erste Termin Anfang 2022 wurde hinausgeschoben. Der Grund: In einer vorgesehenen Investorengruppe sollen auch Investoren aus Russland gewesen sein. Die ersten Schlecker-Filialen sollen nun im ersten Quartal 2023 in Österreich und Deutschland eröffnen - so der jetzige Plan.