Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hat im Kampf um bessere Löhne erneut zum Warnstreik aufgerufen. In Stadt und Landkreis Würzburg kommt es deshalb am heutigen Freitag (21. April 2023) zu Beeinträchtigungen.
Die Bahnsteige des Würzburger Hauptbahnhofs sind am Freitagmorgen und -vormittag (21. April 2023) menschenleer. Vor dem Haupteingang ist es umso lauter - hier protestieren Mitglieder der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) im Rahmen des zweiten bundesweiten Warnstreiks in der Tarifrunde 2023.
Die EVG setzt sich politisch für den Schienenverkehr und den öffentlichen Personennahverkehr ein - und so ruft der Streik Beeinträchtigungen und Ausfälle in beiden Bereichen hervor. Der gesamte Fernverkehr der Deutschen Bahn und Nahverkehr der DB in Bayern ist vormittags eingestellt. Der Streik dauert von 3 bis 11 Uhr. Der Würzburger EVG-Geschäftsstellenleiter Michael Eckel kündigt im Gespräch mit NEWS5 an, "dass sich der Verkehr im Laufe des Nachmittags wieder normalisiert." Die Deutsche Bahn weist dagegen auf mögliche Einschränkungen auch am Nachmittag hin.
EVG-Streik in Würzburg: Einkommen bei Bus und Bahn reiche für viele nicht zum Leben
"Wir befinden uns als EVG mitten in der Tarifauseinandersetzung mit 50 Arbeitgebern", so Eckel. Einer davon sei die Deutsche Bahn AG. Die Verhandlungen starteten Ende Februar - einen Konsens gab es noch nicht. Weiterhin fordert die EVG 12 Prozent, mindestens aber 650 Euro mehr im Monat, bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
Vor der nächsten Verhandlungsrunde wollen die Streikenden laut Eckel "ein Zeichen setzen", dass sie "die 'Nicht-Angebote' in keinster Weise akzeptieren". Diese seien weit entfernt von der Chance, "dass wir nicht mehr gezwungen sind, weitere Warnstreiks zu veranstalten".
Ein wiederholter Streik sei am heutigen Freitag nötig, da der Arbeitgeber "scheinbar unbeeindruckt vom ersten Warnstreik" kein passendes Angebot vorgelegt habe. Sicherlich habe die EVG Verständnis für den Unmut von Pendler*innen und Schüler*innen, die Abiturprüfungen ablegen müssten. Nicht aber für die mangelnde Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten. Denn die Einkommen bei Bus und Bahn reichten für viele kaum mehr zum Leben.
Busse im Landkreis Würzburg fahren teils nicht - welche Linien nicht betroffen sind
Im Landkreis Würzburg kam es im Zuge des Streiks zu Ausfällen bei folgenden Buslinien: 11, 19, 191, 311, 312,420, 421, 422, 423, 424, 425, 426, 427, 428, 450, 480. Wie die APG informiert, habe das Unternehmen im Unterschied zum vergangenen Streik am 27. März versucht, "die Ausfälle durch präventive Maßnahmen in Grenzen zu halten.
Fahrten, die im Auftrag der OVF von privaten Busunternehmen durchgeführt werden, sind von dem Warnstreik nicht betroffen". Eine Übersicht mit den im Landkreis Würzburg nicht betroffenen Busfahrten bis in den Abend hinein findest du hier.