Eine Leserin hat uns ein beeindruckendes Foto geschickt: Dienstagmorgen hat Carolin Lemuth ein für sie unbekanntes Leuchten über Würzburg aufgenommen.
"Mein Lebensgefährte und ich wollten um etwa 4.15 Uhr noch etwas frische Luft auf dem Balkon schnappen und dann ist uns dieses Leuchten aufgefallen", erklärt uns Carolin Lemuth.
In den frühen Dienstagmorgenstunden war ihren Angaben zufolge über Würzburg-Lengfeld nur für einige Minuten diese beeindruckende Lichterscheinung zu beobachten.
Lemuth ist sich unsicher, ob die Lichter vom in der Nähe liegenden Industriepark stammen können: "Ich war schon öfter um die Uhrzeit auf dem Balkon. So etwas habe ich bisher dort noch nicht gesehen."
"Ein rötlicher Schimmer lag über dem Horizont", erklärt Lemuth weiter. Die freie Journalistin erinnerte die Erscheinung an den Sonnenaufgang im Sommer. Diesen Dienstag ist die Sonne allerdings erst gegen 7:25 Uhr aufgegangen.
"Das Phänomen verschwand so rasch, wie es gekommen war", erzählt Lemuth. "Nach knapp 15 Minuten war es wieder finstere Nacht." In dieser Zeit hat die 25-Jährige ihre Fotokamera geholt und ein Foto aus einem Fenster des Dachbodens in der Pilziggrundstraße geschossen und uns zugeschickt.
"Welche Ursachen es für dieses mystische Wetterschauspiel gibt, ist mir unklar", gesteht Lemuth.
Stefan Ochs von der Internetseite
Wetterochs.de sieht in dem Bild eine Nebelbank mit verschiedenen Lichtquellen darin. "Das weiße Licht dürfte von einer oder mehreren Flutlichtanlagen kommen", erklärt uns der Diplom-Physiker. Oft könne dies ein Fußballplatz, zu dieser Uhrzeit aber wohl eher eine Spedition oder eine Fabrik sein. Das rötliche Licht könnte seiner Meinung nach von der normalen Straßenbeleuchtung stammen.
Haben Sie, liebe Leser, eine Erklärung für die Lichterscheinung am Dienstagmorgen über Würzburg. Oder haben Sie das Licht auch gesehen? Schreiben Sie uns an
Leserreporter@infranken.de oder posten Sie die Fotos von ähnlichen Wetterphänomene auf unsere
Wetter-Facebookseite www.facebook.de/wolkenwatching
gibt auf Seite 98 möglicherweise die Antwort. Dort ist auch ein Bild zu sehen, dass dem im Artikel gezeigten sehr ähnlich sieht
In jedem Fall über Würzburg und dazu noch morgens ein höchst seltenes Schauspiel.
Das sind extrem hoch angesiedelte Wolken (70-90km), bestehend aus Eiskristallen, die von schräg unten (also lange vor der bürgerlichen Dämmerung) während der Zeit der astronomischen Dämmerung angestrahlt werden, das entstehende Licht ist gestreutes Sonnenlicht. Die Sonne muß mindestens 6° unter dem Horizont des Beobachters liegen
das war einer der wenigen Geistesblitze des Bischofs von Würzburg...
Der Geistesblitz sind sie.
Aurora borealis oder auch Polarlicht, das sehr selten auch in unseren Breiten beobachtet werden kann.
Auch wenn - wie Sie schon richtig feststellten - Aurora borealis durchaus, wenn auch sehr selten, bei uns am Nordhorizont fotografisch oder mit etwas Glück auch visuell erkennbar sein kann, ist das vorliegende Bild in allen Belangen untypisch für eine Aurora. Zudem waren in der letzten Nacht selbst in Nordskandinavien nur leichte Polarlichter zu beobachten. Vielmehr würde ich auf den Feuerschein als Folge eines Großbrandes tippen, allerdings hat inFranken.de das bestimmt auch in Erwägung gezogen und bereits vor Veröffentlichung dieses Artikels eifrig in diese Richtung recherchiert, um sich im Nachhinein nicht die Blöße geben zu müssen.