Weinernte in Franken beendet: Menge und Qualität teils "überraschend hoch"

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Wein, Weinberg. Weinernte, Weinlese, Winzer, Weintrauben
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Couleur/Pixabay (Symbolbild)

Die aufwendige Weinlese ist für Frankens Winzer abgeschlossen. Nun ziehen sie ein erstes Fazit über das Erntejahr. Überraschenderweise fällt dieses positiver aus als im Frühling angenommen. Dennoch gibt es auch weniger erfreuliche Aspekte zu vermelden.

Die Traubenernte in Franken ist größtenteils zu Ende. Vertreter der Weinindustrie, die sich im Staatlichen Hofkeller in Würzburg versammelt hatten, berichteten von einer trotz Spätfrost erfreulichen Erntemenge. "Die Erntemenge aus Sicht der Konsumentinnen und Konsumenten ist zufriedenstellend." Einige Weingüter jedoch wurden wirtschaftlich stark getroffen.

Das warme Wetter im Februar und März sorgte dieses Jahr für einen frühen Austrieb der Reben. Jedoch führten die Spätfröste im April dazu, dass viele Triebe starben. Manche Reben erholten sich und trieben erneut, was dazu führte, dass Winzer verschiedene Generationen an den Stöcken vorfanden, die sich nicht synchron entwickelten. Diese Situation erschwerte die Arbeit erheblich. "Da, wo man gute Arbeit im Weinberg gemacht hat, ist die Erntemenge und Qualität überraschend hoch", berichtet der Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, Artur Steinmann.

Franken ist wichtigstes Weinanbaugebiet Bayerns - Wein als touristische Attraktion

Nach Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) erwarten die Winzer in diesem Jahr im Durchschnitt einen Ertrag von 57 Hektolitern pro Hektar. Dies ist deutlich geringer als der langfristige Durchschnitt, der im 20-Jahresdurchschnitt bei 72,5 Hektolitern liegt und im 10-Jahresdurchschnitt 69,6 Hektoliter beträgt. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir in ertragreichen Jahren ordentlich einlagern, um in ertragsschwächeren Jahren den Markt zu bedienen", erklärt Matthias Mend, der Leiter des LWG-Instituts für Weinbau und Oenologie. Der Weinbau steht, ähnlich wie andere Lebensbereiche, vor den Herausforderungen des Klimawandels.

Mit einer Anbaufläche von über 6000 Hektar ist Franken das wichtigste Weinanbaugebiet Bayerns. Der Silvaner und die markante Bocksbeutelflasche sind die Vorzeigprodukte des Frankenweins. Im Lande wird Wein nicht nur als Kulturgut, sondern auch als Tourismusfaktor vermarktet. Bei dem Pressegespräch war neben zahlreichen männlichen Branchenvertretern auch die Fränkische Weinkönigin anwesend, die traditionell als junges weibliches Aushängeschild im Marketing gesehen wird. Der Fiskus profitiert vom Weinkonsum vergleichsweise wenig.

Im Gegensatz zu anderen Produkten wie Bier, Kaffee, Tabak und Strom unterliegt Wein praktisch keiner Verbrauchssteuer. Der Steuersatz beträgt 0 Euro. Seit einigen Jahren experimentiert die fränkische Weinbranche zunehmend mit alkoholfreien Weinen. Laut Deutscher Hauptstelle für Suchtfragen geht der Alkoholkonsum in Deutschland seit Jahren zurück. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, auf alkoholische Getränke zu verzichten, denn eine gesundheitlich risikofreie Menge für unbedenklichen Konsum gibt es nicht. Weitere Nachrichten aus Würzburg und Umgebung gibt es in unserem Lokalressort.

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