Die Würzburgerin Leonie Beck ist am Donnerstag bei Olympia im Freiwasserrennen in der Seine angetreten. Anschließend machte die Schwimmerin aus Franken mit kuriosen Aussagen über ihre Person von sich reden.
Schwimmerin Leonie Beck aus Würzburg ist am Donnerstag (8. August 2024) bei den Olympischen Spielen in Paris im Freiwasserrennen angetreten. Im Vorfeld war viel über die Strömung in der Seine diskutiert worden. Erst in der Nacht zuvor hatten die Sportlerinnen endgültig grünes Licht für das Rennen bekommen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Nach dem Wettkampf äußerte sich Beck nun mit von Dornen zerkratzten Armen zu ihrem enttäuschenden Abschneiden.
"Ich bin noch nie gegen solch eine starke Strömung geschwommen. Ich habe versucht, in der Mauer drin zu schwimmen, habe versucht sie zu küssen sozusagen", erklärte die 27-Jährige. Vor der Pariser Kulisse rund um die Pont Alexandre III und in Sichtweite des Eiffelturms schwamm die Sportlerin so nah am Rand, dass sie sich an herabhängenden Pflanzen verletzte. Eigentlich galt die Athletin des SV05 Würzburg als Mitfavoritin, sie zählt zu den besten Freischwimmerinnen der Welt - eine Medaille hat Beck allerdings klar verfehlt.
"Äh, ein Lauch - nicht ein Lachs" - Schwimmerin aus Würzburg zu schwach für Seine-Strömung?
Leonie Beck hatte bereits 2023 bei den Weltmeisterschaften in Japan Gold über fünf und zehn Kilometer geholt. Im selben Jahr gewann sie zudem den Gesamtweltcup. Ein Rennen im Fluss war für die Schwimmerin und die anderen Teilnehmerinnen allerdings Neuland. "Für mich war das eine andere Sportart", betonte Beck nach dem Rennen am Donnerstag.
"Es hilft, wenn man muskulös ist. Schaut mich an - ich bin ein Lachs", kommentierte die fränkische Olympionikin ihre Statur selbstironisch im Interview mit der ARD. Anschließend korrigierte sie ihre Wortwahl. "Äh, ein Lauch - nicht ein Lachs. Sorry", verbesserte sich die 27-Jährige lachend. Ihr schlechtes Abschneiden ist Beck offenkundig selbst ein Rätsel. "Ich habe keine Ahnung - ich habe die Mauer geküsst", sagte sie.
"Das war einfach Kraftsport. Ich habe null Muskeln. Wie soll ich zwei Stunden Krafttraining machen?" Als Ausrede wollte sie das allerdings nicht verstanden wissen: "Die Bedingungen waren für alle gleich", zitiert die dpa die Athletin. Den ersten Platz belegte die Niederländerin Sharon van Rouwendaal mit einer Zeit von etwas mehr als zwei Stunden. Silber sicherte sich Moesha Johnson aus Australien. Die Italienerin Ginevra Taddeucci wurde Dritte, Becks Rückstand auf Bronze betrug rund zweieinhalb Minuten, was ihr den neunten Platz einbrachte.
Die zweite deutsche Starterin, Leonie Märtens, kam auf Rang 22. "Mir war zwischendurch ordentlich schlecht. Ich habe immer wieder mein Frühstück gespürt", sagte die Schwimmerin. Sie hoffe, dass die viel diskutierte schlechte Wasserqualität der Seine keine Nachwirkungen hat. Am Freitag (9. August 2024) treten Tokio-Olympiasieger Florian Wellbrock und Oliver Klemet ebenfalls über zehn Kilometer im Freiwasser an. Weitere Nachrichten aus Würzburg findest du in unserem Lokalressort.